Warum haben manche Paare keinen Sex mehr?

von | 2. August 2021

Wenn das Sexleben einschläft, leiden Paare oftmals unter diesem Problem. Andere wiederum entscheiden sich bewusst für eine Partnerschaft ohne Sex.

Partnerschaft ohne SexDass die anfängliche sexuelle Begeisterung im Laufe einer Paarbeziehung nachlässt, kennen viele Paare und es ist auch ein Stück weit normal. In der Regel kommen die Partner damit gut klar. Doch manchmal hören Paare auch auf, miteinander Sex zu haben. Geschieht das in beiderseitigem Einvernehmen, kann die Partnerschaft eine neue Qualität erreichen. Möchte aber nur einer der Partner keinen Sex mehr, kann das zu großen Problemen und auch zur Trennung führen.

Sexflaute und ihre körperlichen Ursachen

Wenn die Lust auf Sex nachlässt, kann das körperliche Gründe haben. Dazu zählen Schmerzen (während des Geschlechtsverkehrs) oder Potenzstörungen. Oftmals liegt sexueller Unlust ein Östrogen – oder Testosteronmangel zugrunde. Medikamente wie Psychopharmaka, Schlafmittel oder die Anti-Baby-Pille können lusthemmend wirken. Menschen, die unter neurologischen Beschwerden oder urogenitalen Problemen wie zum Beispiel wiederkehrenden Harnwegsinfektionen leiden, haben ebenfalls häufig eine verminderte Libido.

Keine Lust auf Sex: psychische Gründe

Psychische Gründe liegen vor, wenn ein Partner Negatives mit Sex assoziiert. Das kann sexueller Missbrauch, Gewalt in Zusammenhang mit Sex oder Untreue sein. Ein Vertrauensbruch, abwertende Kommentare eines Sexpartners oder das Gefühl, schlecht im Bett zu sein, mindern die Lust auf Sex. Aber auch Angststörungen, Depressionen, psychischer Stress oder Essstörungen bzw. ein negatives Körperbild können zu Lustlosigkeit bis hin zu Verweigerung von Sex führen.

Unterschiedliche Vorstellungen von einem ausgefüllten Sexleben

In vielen Partnerschaften ist das Verlangen nach Sex nicht konstant ausgeprägt. Es gibt immer wieder Phasen, in denen einer mehr oder anderen Sex möchte als der andere. Wenn hier zu viel Druck entsteht, führt das zu Spannungen, die sich wiederum lustmindernd äußern. Besonders schwierig wird es, wenn einer der Partner sexsüchtig ist oder Praktiken bevorzugt, die der andere abstoßend findet.

Alltagsstress als Lustkiller

Zu viel Alltagsstress kann zermürbend sein. Für einige Paare ist Sex dann ein gutes Entspannungsmittel, für andere wiederum eine zusätzliche Anstrengung. Vor allem beruflicher Stress, die hohe Arbeitsbelastung im Haushalt, finanzielle Sorgen, Stress durch die Corona-Krise, aber auch die Belastung, wenn ein Baby geboren wird, können das Sexleben zum Einschlafen bringen.

Asexualität

Asexuelle Menschen haben schlichtweg kein Bedürfnis nach Sex. Dabei sind sie weder prüde noch schüchtern oder krank. Sie unterdrücken ihre Sexualität auch nicht oder ekeln sich davor. Asexuelle Menschen können einfach gut ohne Sex leben. Dennoch wünschen sich die meisten von ihnen eine liebevolle Partnerschaft und sie können Körperkontakt wie Zärtlichkeiten und Küssen zulassen.

Liebe ohne Sex als bewusste Entscheidung

Es gibt Paare, egal welchen Alters, die sich im Laufe ihrer Beziehung für ein Leben ohne Sex entscheiden und damit glücklich sind. Oftmals vermissen sie den Geschlechtsverkehr bei einer Sexflaute gar nicht. Sie trennen Sex von Liebe. Die Partner gehen zärtlich und respektvoll miteinander um und genießen ihr Leben, ohne sich Gedanken um Sex zu machen. Manche fühlen sich von all den Zwängen, die sie durch Sex verspüren, befreit.

Paarbeziehungen mit wenig oder gar keinem Sex können trotzdem sehr glücklich sein. Wichtiger als die Häufigkeit von Sex ist die Zufriedenheit mit der Partnerschaft. Paare, die ihre Sexflaute als Problem betrachten, können es mithilfe eines Paar- oder Sexualtherapeuten lösen. Und oftmals legt sich die Flaute von selbst, wenn sich die Lebensumstände ändern – die Arbeit stressfreier wird, das Baby durchschläft usw. Falls Eltern ihrem Sexleben mehr Schwung verleihen möchten, finden sie hier Tipps.

Foto: Canva.com

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