Sexuelle Probleme in der Partnerschaft: Tipps für Paare
von Dr. phil. Sonja Deml | 11. Juli 2012
Sexuelle Probleme in der Partnerschaft entstehen durch unterschiedliche Bedürfnisse, fehlende Lust, technische Probleme beim Sex und mangelnde Kommunikation.
Wenn Sie am Anfang der Partnerschaft vor lauter Leidenschaft kaum mehr aus dem Bett herauskommen und ständig übereinander herfallen, sollten Sie dieses Feuerwerk der sexuellen Gefühle genießen. Der fremde Körper hält so viele Verlockungen bereit und beim Geschlechtsverkehr wird das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet. Doch aus dem fremden Körper wird im Laufe der Beziehung ein vertrauter Körper. Die sexuelle Lust lässt meistens nach. Das ist zunächst kein Grund zur Beunruhigung, denn die Partnerschaft erfährt eine andere Qualität. Aber manchmal kommt es zu sexuellen Problemen, die kein Tabu-Thema für Paare sein müssen.
Fehlende Lust auf Sex
Stress im Beruf, finanzielle oder familiäre Probleme oder gesundheitliche Beeinträchtigungen können zu fehlender Lust auf Sex führen. Dass Paare sexuelle Durststrecken haben, ist völlig normal. Bei Frauen und Männern schlagen sich psychische und physische Anspannung auf die Libido nieder. Paare sollten über ihre Probleme, die zur fehlenden Lust führen, sprechen und gemeinsam nach einer Lösung suchen, statt die Regelblutung oder Migräne als Ausrede zu benutzen. Besonders forderndes Verhalten des Partners kann ebenso zu Lustlosigkeit führen wie unbefriedigender Sex, Angst vor Versagen, Körperscham oder frühere Verletzungen. Machen Sie sich keinen Druck. Überlegen Sie gemeinsam, ob Sie bewusst eine Sexpause einlegen. Vielleicht möchten Sie sich einfach nackt nebeneinander legen und schauen, was so passiert. Oder verabreden Sie sich mit Ihrem Partner mal zum Sex? Einige Kilometer von meiner Praxis entfernt gibt es einen Swingerclub, in dem sich Verheiratete, die gemeinsam mit den (Schwieger-) Eltern im Haus wohnen, gerne begeben. Sie haben keinen Sex mit anderen, sondern betrachten den Club als Rückzugsmöglichkeit für ungehemmteren Sex. Diese Location ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber vielleicht buchen Sie spontan ein Hotelzimmer, leihen sich ein Zelt aus oder klappen den Beifahrersitz mal wieder um? Fehlt die Lust auf Sex schon am Anfang einer Partnerschaft oder haben Sie ganz andere Bedürfnisse, müssen Sie gut überlegen, wie wichtig Ihnen Sex ist.
Unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse
Es gibt keine Regel, wie häufig ein Paar miteinander Sex haben sollte. Manche haben mehrfach am Tag Lust, andere schlafen jeden Samstag miteinander und wiederum anderen genügt es viel seltener. Liegt ein Paar hier sehr weit auseinander, kann es nach Lösungsmöglichkeiten suchen, die eine befriedigende Sexualität ermöglichen (Hand-Job, Blow-Job, Selbstbefriedigung etc.). In meiner Praxis berichten mir Männer (die mit Kondom verhüten) und Frauen, dass Sie einen Orgasmus vorgetäuscht haben, um ihren Sexpartner nicht zu kränken. Statt einen Orgasmus vorzutäuschen ist es zum einen besser zu akzeptieren, dass es nicht immer zum Höhepunkt kommen muss und Sie können zum anderen darüber sprechen, was Sie brauchen, um einen Orgasmus zu bekommen. Mehr Männer als man gemeinhin denkt, haben eine geringere Libido als ihre Partnerin. Vielfach trauen sie sich aus Angst, nicht mehr als männlich zu gelten, das nicht zu artikulieren. Paare sollten akzeptieren, wenn einer mal keine Lust auf Sex hat. So können sie auf gegenseitige Rücksichtnahme hoffen. Bevorzugt einer andere Sexpraktiken als der andere, dann könnte das Paar ausprobieren, ob diese Praktiken nicht doch beiden gefallen. Ich empfehle jedoch nicht, seine Grenzen zu überschreiben. Jemand, der nicht schlagen oder einem Fetisch nachgehen möchte, muss hier ganz deutlich ablehnen.
Gesundheitliche bzw. technische Probleme
Bei körperlichen Problemen wie vorzeitigem Samenerguss, Erektionsstörungen, trockener Scheide, häufigen Entzündungen im Intimbereich, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr etc. empfehle ich Paaren, gemeinsam einen Arzt aufzusuchen, um organische Krankheiten abzuklären. Ein Urologe untersucht ihn und ein Gynäkologe kümmert sich um körperliche Beschwerden der Frau. Manche Medikamente und hormonelle Verschiebungen können sich negativ auf das Sexualleben auswirken. Medizinische Ursachen lassen sich inzwischen behandeln sowie auch psychische Gründe, die im Bett Probleme machen. Hier kann eine Sexualtherapie helfen. Sexualtherapeuten beschäftigen sich auch mit dem weiblichen Orgasmus, denn eine Frau, die keinen Höhepunkt erlebt, hat sicherlich weniger Interesse an Sex, als eine, die multiple Orgasmen fühlt. Eine Sexualtherapie kann beiden helfen, mit einem kleinen Penis, Impotenz, Fetischismus etc. umzugehen.
Kommunikationsschwierigkeiten
Viele Paare sprechen nicht über das, was ihnen im Bett fehlt. Woher soll der Partner also wissen, was dem anderen gefallen würde? Sagen oder zeigen Sie Ihrem Partner, was Ihnen Spaß macht und sprechen Sie nicht nur über die Schwierigkeiten, sondern auch über das, was gut ist. Machen Sie Komplimente und nehmen Sie Ihren Sexpartner wörtlich an der Hand und führen Sie ihn an Ihre erogenen Zonen. Von dem kleinen bisschen Nachhilfe profitieren schließlich beide.
Übrigens: Zärtlichkeit kommt vor Sex! Den meisten Paaren ist Kuscheln und Küssen wichtiger als der eigentliche Geschlechtsakt.
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Meine Frau und ich hatten so einige sexuelle Probleme, sie wollte irgendwann nicht mehr und auch unsere Liebe zueinander verlor sich nach und nach. Mit Hilfe von der Hypnose Cd von D. Eisfeld ging es dann so langsam aufwärts. Jetzt ist alles viel angenehmer, wie verstehen uns sehr gut und auch im Bett kann ich mich nicht beschweren, alles in allem kann ich sie sehr für mehr Schwung in einer Beziehung empfehlen.