Was ändert sich, wenn ich Mutter werde?
von Dr. phil. Sonja Deml | 6. Mai 2019
Eine Frau wird zur Mutter. Wenn ein Kind zur Welt kommt, ändert sich das Leben der Frau sehr. Erstmals dreht sich so ziemlich alles um das kleine Baby.
Ein Kind gibt dem Leben eine völlig andere Wende. Wenn eine Frau zur Mutter wird, ist zunächst kaum noch etwas so, wie es vorher war. Das Baby braucht seine Mama, um körperlich und seelisch gut zu gedeihen. Bereits während der Schwangerschaft und verstärkt gegen Ende der Schwangerschaft, wenn die Geburt kurz bevor steht, fragen sich viele Frauen, was sich mit Kind so alles ändern wird…
Das Baby gibt den Takt vor
Das Neugeborene hat seinen individuellen, natürlichen Rhythmus, an den sich die Mama anpassen muss. Das Baby hat seinen eigenen Biorhythmus, Essens- und Schlafenszeiten. Babys schlafen noch sehr viel, aber manche Säuglinge scheinen nach der Geburt einen umgedrehten Tag-Nacht-Rhythmus zu haben: Tagsüber schlafen sie stundenlang am Stück, nachts sind sie munterer und möchten vermehrt gestillt oder getragen werden. Das gibt sich mit der Zeit von selbst. Die Umstellung dauert halt nur ein wenig. In der ersten Zeit sind die Tage stark nach dem Hungerbedürfnis der Babys ausgerichtet. Vor allem bei Wachstumsschüben möchten und sollten sie immer nach Bedarf trinken und das kann schon mal stündlich sein!
Schlafmangel bei frisch gebackenen Müttern
Einige Babys schlafen nachts besser, andere schlechter. Es gibt zudem Phasen, in denen die Kleinen nachts vermehrt aufwachen, weil sie krank sind, den Tag nicht richtig verarbeitet haben, zahnen usw.. Meistens weinen Babys nachts, weil sie Nahrung brauchen. Das ist auch gut so und die Kleinen schlafen dann beruhigt weiter. Das Wieder-Einschlafen kann für manche Mütter zum Problem werden, denn nicht alle finden ebenso schnell wie ihr Kleines wieder in den Schlaf. Schlafmangel raubt Energie und kann auf die Dauer ganz schön schlauchen.
Veränderungen in der Partnerschaft nach der Geburt
Aus Frau und Mann wurden Mutter und Vater. Die Rollen haben sich geändert. Einige Paare fühlen sich nach der Geburt in die 1950er Jahre zurückversetzt, was das Rollenverständnis angeht und das kann stark von den ursprünglichen Vorstellungen und Vereinbarungen abweichen. Damit müssen die „neuen Mütter“ und die „neuen Väter“ erst mal klarkommen. Außerdem ändert sich in der Regel das Sexualleben, denn Erschöpfung, Zeitmangel, kein Verlangen nach Sex, die ständigen Gedanken beim Kind sowie Angst vor Schmerzen können zu einer vorübergehenden Flaute im Bett führen.
Finanzielle Einbußen als junge Mutter
Junge Mütter bekommen kein Vollzeitgehalt, obwohl sie definitiv mehr als einen Vollzeitjob leisten und sie müssen erst mal von weniger Geld leben. Einige sind finanziell von ihrem Partner abhängig. Dieses Gefühl finden einige junge Mütter gar nicht schön.
Ängste, der Verlust alter Kontakte, kaum spontane Treffen mit Freundinnen, wenig Zeit für sich selbst, den Kopf ständig beim Baby haben und sich trotzdem als keine gute Mutter fühlen, beschreiben viele Jungmamis als gravierende Veränderungen. Aber zum Glück fühlen sich die meisten Mütter, außer jene, die ihre Mutterschaft bereuen (Regretting Motherhood), von ihren kleinen Lieblingen für all die Strapazen entschädigt. Und die wichtigste Veränderung als Mutter ist wahrscheinlich das Erleben von diesen wunderbaren Glücksgefühlen, welche die Kleinen auslösen!
Zum Weiterlesen: Wie sich die Partnerschaft durch ein Baby verändert
Foto: abelena – Fotolia.com
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