SSW 30: Die dreißigste Schwangerschaftswoche
von Dr. phil. Sonja Deml | 8. Februar 2017
In der 30. Schwangerschaftswoche ist das Baby etwa 38cm groß und 1400g schwer. Die Lanugo-Behaarung bildet sich zurück und die Kopfhaare beginnen zu wachsen.
Werdende Mamis tragen in der 30. Woche schon einen stattlichen Bauch herum. Der kann auch mal in Weg sein – vor allem nachts wenn man Probleme hat, eine gemütliche Schlafposition zu finden. Das Baby nimmt jetzt die Fötusstellung ein, da es im Bauch mittlerweile etwas eng wird. Es kuschelt sich in die Gebärmutter und genießt den innigen Kontakt zur Mama.
Die Entwicklung des Kindes in der 30. Woche
Das Baby ist etwa 38 Zentimeter groß und etwa 1400 Gramm schwer. Das kleine Kind hat die Fötusstellung eingenommen, die manchmal auch Embryonalstellung genannt wird: Es zieht die Beinchen an, verschränkt seine Ärmchen und neigt sein kleines Kinn zur Brust. Die Knochen des Kindes werden immer stabiler und die faltige Babyhaut wird immer glatter dank der wachsenden Fettschicht. Um die 30. Schwangerschaftswoche herum bildet sich die Lanugo-Behaarung zurück und die „echten“ Kopfhaare beginnen zu wachsen. Einige Babys kommen mit einem richtigen Wuschelkopf zur Welt, andere sind glatzköpfiger und haben meistens aber einen zarten Flaum.
Körperliche Veränderungen bei der Mutter in der SSW 30
Ab dem 8. Monat empfinden viele Frauen ihre Schwangerschaft als beschwerlicher. Durch den gewachsenen Bauchumfang ist die Bewegungsfreiheit einfach eingeschränkt. Außerdem ist es manchmal gar nicht so einfach, eine bequeme Schlafposition zu finden. Die Bauchlage kommt nicht in Frage und auch die Rückenlage sollten Hochschwangere wegen der Gefahr des Vena-Cava-Syndroms meiden. Das schwerer werdende Kind kann in der Rückenlage auf eine Ader drücken und der Blutfluss aus der unteren Hohlvene zum Herzen hin wird behindert. Kreislaufstörungen, Schwindel, Herzrasen, Blutdruckabfall bis hin zur Bewusstlosigkeit können die Folgen sein. Durch den Blutdruckabfall kann auch eine Durchblutungsstörung der Plazenta verursacht werden. Die kindlichen Herztöne fallen dann ab. Aber glücklicherweise können diese Folgen durch eine Seitenlage rasch behoben werden. Manchen Schwangeren hilft es, sich nachts auf eine Seite zu legen und sich ein Kissen unter den Bauch oder unter ein angewinkeltes Knie zu legen. Ein Abendspaziergang, eine Tasse Tee aus Hopfen und Melisse und schöne Gedanken helfen ebenfalls, entspannt in den Schlaf zu finden.
Schwanger: Mutterschutz und Mutterschaftsgeld
Sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin beginnt der Mutterschutz. Bei Schwangeren, die Zwillinge erwarten, beginnt der Mutterschutz bereits acht Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Jetzt haben Schwangere also noch ein bisschen Zeit, um berufliche Projekte abzuschließen, Übergaben vorzubereiten und mit dem Arbeitsgeber über mögliche Beschäftigungsvarianten nach der Elternzeit zu sprechen. Das Mutterschutzgesetz gilt für Frauen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, allerdings gilt es nicht für Selbständige oder Freiberuflerinnen. Das Mutterschutzgesetz regelt die Höhe des Mutterschaftsgeldes. Krankenkassen zahlen maximal 13€ pro Arbeitstag, doch der Arbeitgeber stockt diesen Betrag bis zur Höhe des Nettogehalts auf. Mutterschaftsgeld erhalten Frauen für die arbeitsfreie Zeit vor der Geburt, für den Entbindungstag sowie für acht Wochen nach der Geburt für Einlingsgeburten und bis zu zwölf Wochen bei Mehrlings- oder Frühgeburten (Näheres kann bei Lesley Regan nachgelesen werden).
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Quelle der medizinischen Hintergründe: Kainer, Franz/Nolden, Annette (2014): Das große Buch zur Schwangerschaft. Umfassender Rat für jede Woche. Gräfe und Unzer Verlag, München
Regan, Lesley (2013) Meine Schwangerschaft Woche für Woche. Medizinischer Hintergrund und praktischer Rat. Dorling Kidersley, London, New York, Melbourne, München und Dehli
Foto: © mmphoto – Fotolia.com
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