SSW 23: Die dreiundzwanzigste Schwangerschaftswoche
von Dr. phil. Sonja Deml | 16. Mai 2016
In der 23. Schwangerschaftswoche ist das Baby 28cm lang und wiegt 450 g. Die Haut des Babys wird von einer schützenden Käse- bzw. Fruchtschmiere überzogen.
Nicht nur Arme und Beine, sondern auch die Augen bewegen sich beim Baby im Bauch. Inzwischen haben viele Babys schon ihren Schlaf- und Wachrhythmus gefunden, den sie oft auch nach der Geburt beibehalten.
Die kindliche Entwicklung in der 23. Woche
Das Baby ist nun etwa 28 Zentimeter lang und wiegt um die 450 Gramm. Das sind allerdings nur Schätzungen, denn man kann ein ungeborenes Kind weder messen noch wiegen. Keine Sorge also wenn Ihr Baby kleiner, größer, leichter oder schwerer geschätzt wird. Die kindlichen Bewegungen lassen sich immer deutlicher wahrnehmen und die Tritte werden bereits kräftiger. Das Kind kann mit den Händchen sogar schon verschiedene Bewegungen ausführen. Die zarte Haut des Babys wird nun von einer schützenden Käse- bzw. Fruchtschmiere überzogen. Dieser cremeähnliche Film enthält Cholesterin und wird von den Talgdrüsen der Lanugo-Haare gebildet. Die Käseschmiere überzieht quasi den gesamten Körper, so dass die Haut des Kindes auf Dauer nicht vom Fruchtwasser geschädigt wird. Außerdem erleichtert diese Schutzschicht das Gleiten des Kindes durch den Geburtskanal.
Die kindliche Entwicklung in der 23. Woche
Die Schwangerschaft ist nun deutlich zu sehen und nicht wenige werdende Mütter vergleichen ihren Bauch ab jetzt mit dem Bauch anderer Schwangerer. Kein Bauch gleicht dem anderen, denn jede Schwangerschaft ist eben einzigartig. Das Blutvolumen erhöht sich bei Schwangeren kontinuierlich bis zur Geburt. Diese erhöhte Blutmenge kann sich deutlich bemerkbar machen: Ein plötzlich auftretendes Schwindelgefühl beim Aufstehen oder beim Ändern einer Position weist auf einen kurzzeitigen Blutmangel im Gehirn hin, wenn das Blut in die untere Körperhälfte sackt. Es dauert dann einige Sekunden bis das Blut in Mamas gesamten Körper verteilt ist. Für die werdende Mama kann dieser plötzlich auftretende Schwindel -begleitet von Ohrensausen und Augenflimmern – erschreckend sein. Aber keine Sorge, dem Baby geht es in der Zeit gut. Tritt der Schwindel aber sehr häufig auf oder ist er sogar dauerhaft, sollten Sie einen Arzt oder eine Hebamme aufsuchen, um eine Blutarmut abzuklären.
Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft
Nicht nur Schwindel, sondern auch Wasseransammlungen können einem um die 23. Woche herum ganz schön zu schaffen machen. Doch den unangenehmen Wassereinlagerungen kann man mit ganz einfachen Mitteln entgegenwirken: Die Beine mehrmals täglich hochlegen, langes Sitzen oder Stehen vermeiden, enge Kleidung und drückende Schuhe ablegen sind die gängigen Tipps. Aber auch regelmäßige Spaziergänge, viel Wasser und verdünnte Fruchtsäfte trinken, ein lauwarmes Meersalzbad oder vom Arzt verordnete Lymphdrainage können gegen Wasseransammlungen und geschwollene Beine helfen. Schwangere sollten keineswegs Teekuren zur Entwässerung durchführen oder sich selbst auf Reisdiät setzen. Eine Teekur kann zu einer unerwünschten Reduzierung des Blutvolumens führen und bei einer Diät riskieren Schwangere eine Mangelernährung. Oft verschwindet das unerwünschte Wasser recht schnell wieder wenn die werdende Mami sich einige Ruhepausen gönnt.
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Quelle:
Kainer, Franz/Nolden, Annette (2014): Das große Buch zur Schwangerschaft. Umfassender Rat für jede Woche. Gräfe und Unzer Verlag, München
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