SSW 10: Die zehnte Schwangerschaftswoche
von Dr. phil. Sonja Deml | 8. Dezember 2014
In der zehnten Schwangerschaftswoche wird die Embryonalphase abgeschlossen, das Embryo ist bis zu 32 Millimeter groß. Den Bauch eincremen und auf die Ernährung...
In der zehnten Woche kann das Alter der Schwangerschaft aufgrund der Größe des Embryos genauer berechnet werden. Daraus ergibt sich auch der errechnete Geburtstermin. Allerdings kommen die allerwenigsten Babys genau an diesem Tag zur Welt. Man sollte sich also nicht darauf verlassen, denn der ET beruht lediglich auf einer Wahrscheinlichkeitsberechnung. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Baby nicht am ET zur Welt kommt; ist größer als die Wahrscheinlichkeit, dass es genau in diesen 24 Stunden kommt.
Die Entwicklung des Babys in der zehnten Schwangerschaftswoche
Die SSW 10 ist die letzte Woche der Embryonalphase und der Embryo ist bis zu 32 Millimeter groß. Die Schwimmhäute zwischen den Fingerchen und Zeherchen lösen sich auf, so dass diese voneinander getrennt nun besser wachsen können. Sie werden schon bald erkennbar sein. Die Gesichtszüge sind recht gut entwickelt. Die Lippen und das Näschen geben dem Gesicht Kontur und die Augen und die Ohren sind schon fast bis zu ihrer endgültigen Form entwickelt. Das kleine Baby hat Ellbogen, Arme, Beine und sogar Knie, die es auch schon bewegt. Davon merkt die Mama aber noch nichts.
Körperliche Veränderungen der Mutter in der SSW 10
Einige Schwangere merken um die zehnte Woche, dass sich ihr Hautbild verändert. Das liegt an dem erhöhten Östrogenspiegel. Dieser kann für rosige, zarte Haut, das Verschwinden der Akne aber auch für Pickel und Mitesser sorgen. Keine Angst, Pickel und Mitesser verschwinden von selbst wieder sobald sich der Hormonspiegel ändert. Vielleicht merken Sie schon ein Spannen der Bauchdecke. Viele Frauen haben Angst vor Schwangerschaftsstreifen und cremen ihren Bauch täglich ein. Experten sind sich uneinig, ob Cremes tatsächlich Schwangerschaftsstreifen vorbeugen können. Falls Sie es versuchen möchten brauchen Sie kein teures Spezialprodukt für Schwangerschaftsbäuche kaufen. Ein mildes Naturkosmetik-Pflegeöl und die damit verbundene kleine Bauchmassage tun auf jeden Fall gut. Vielleicht möchte das auch der werdende Vater übernehmen…
Ernährungstipps für Schwangere
Das Baby wächst und wächst und braucht von Anfang an seine eigene Portion an Nährstoffen. Deshalb ist es wichtig, viele wertvolle Lebensmittel zu sich zu nehmen. Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und reichlich gutes Wasser sollten zu Ihrer täglichen Ernährung in der Schwangerschaft gehören. Wer sich die wichtigen Vitamine und Mineralstoffe aus der Nahrung holt, wird sich fitter und gesünder fühlen und kann getrost auf die umstrittenen Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere verzichten. In einem selbstgemachten Smoothie mit frischem Obst stecken jede Menge gut verwertbare Vitamine für Sie und Ihr Kind. Grüne Smoothies geben richtig Power! Und wer Lust auf ein üppiges Käsebrot hat, holt sich eine Menge Calcium. Geben Sie ruhig Ihren Essensgelüsten nach. Ihr Körper sendet Ihnen Signale, was er gerade braucht.
Vorsicht ist allerdings bei bestimmten Lebensmitteln geboten, die Listerien oder Erreger der Toxoplasmose beinhalten können. Listeriose und Toxoplasmose sind harmlose Infektionskrankheiten bei Erwachsenen. Allerdings können sie beim ungeborenen Kind zu schweren Infektionen führen. Wer Obst und Gemüse gut wäscht, rohes Fleisch, rohe Wurst und rohen Fisch meidet und Rohmilchprodukte beim Händler seines Vertrauens kauft, kann sich und sein Baby gut vor den Erregern schützen. Aufgrund der strengen Lebensmittelhygiene in Deutschland und der Tatsache, dass Schwangere auch Antikörper gegen Toxoplasmose haben können, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung gering. Lassen Sie sich also alles schmecken, was Ihnen und Ihrem Baby gut tut!
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Quelle der medizinischen Fakten: Kainer, Franz/Nolden, Annette (2014): Das große Buch zur Schwangerschaft. Umfassender Rat für jede Woche. Gräfe und Unzer Verlag, München
Foto: © adam121 – Fotolia.com
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