SSW 9: Die neunte Schwangerschaftswoche

von | 1. Dezember 2014

Mit der neunten Schwangerschaftswoche beginnt der dritte Monat. Das Embryo kann bis zu 24mm groß sein und die Organsysteme sind fast vollständig angelegt.

Embryonalentwicklung 9 SchwangerschaftswocheMit der neunten Schwangerschaftswoche beginnt auch der dritte Monat. Das kleine Baby im Bauch nimmt immer deutlichere Formen an und Mamas Bauch kann sich schon wölben. Zeit, um sich von zu engen Hosen zu trennen.

Die Entwicklung des Babys in der SSW 9

Der Embryo kann in der neunten Woche schon bis zu 24 Millimeter groß sein. Er bewegt sich und die Stellen, an denen die Finger und die Zehen entstehen, werden bereits sichtbar. Das Köpfchen rundet sich und die Nasenöffnungen sind zu erkennen. Auch die Ohrmuscheln haben sich herausgebildet und sogar die Oberlippe ist in der SSW 9 schon ausgeprägt. Die Herzmuskulatur differenziert sich, die Verknöcherung der oberen Extremitäten hat begonnen und fast alle Organsysteme sind angelegt. Zum Teil arbeiten sie in der neunten Woche bereits.

Neunte Woche: Körperliche Veränderungen bei der Mutter

Die Gebärmutter wächst kräftig und sie ist in der SSW 9 schon doppelt so groß wie bei der Empfängnis. Das kann sich bereits in einer kleinen Wölbung des Bauches zeigen. Viele Schwangere bemerken in dieser Zeit eine Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Gerüchen, die sogar zu Brechreiz führen kann. Die Sinne sind in der Schwangerschaft nämlich auf „Alarmbereitschaft“ gestellt, um das Baby vor möglichen Gefahren aus der Umwelt zu schützen. Kaffeeduft, Zigarettenrauch, Parfum oder der Geruch von Alkohol sind potenziell gefährliche Substanzen, gegen die Mamas Körper eine sinnvolle Abneigung entwickelt. Schwangere sollten ihrer Sinnesempfindung nachgeben, selbst wenn sie zunächst jeglicher Logik entbehrt: Schwangeren wird oftmals in überfüllten Bussen oder bei größeren Menschenansammlungen übel. Dahinter steckt die Warnung, dass viele Menschen eine erhöhte Ansteckungsgefahr von Infektionskrankheiten bedeuten. Davor möchten Schwangere ihr Baby natürlich schützen.

Schwanger: Zahnarztbesuch im dritten Monat

Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn – das ist ein Mythos. Es stimmt keineswegs, dass bei jeder Schwangerschaft ein Zahn ausfällt. Es kann allerdings passieren, wenn bereits kariöse Stellen nicht behandelt werden. Der Säuregehalt des Speichels wird in der Schwangerschaft höher. Das kann den Zahnschmelz angreifen und Kariesbakterien können leichter eindringen. Der Körper der werdenden Mutter ist insgesamt besser durchblutet, was sich manchmal auch in Zahnfleischbluten zeigt. Das ist grundsätzlich kein Grund zur Beunruhigung. Ist das Zahnfleisch allerdings gerötet und geschwollen und hat sich Mundgeruch entwickelt, kann das auf eine Schwangerschaftsgingivitis hindeuten. Das ist eine Sonderform der Parodontitis, die in den meisten Fällen nach der Schwangerschaft wieder abklingt. Dennoch sollten Schwangere in der Zeit um die neunte Woche herum einen Vorsorgetermin beim Zahnarzt vereinbaren. Das Gewebe schwillt in der Schwangerschaft einfach an und ist lockerer, was sich auch im Mundraum zeigen kann. Bei einer zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchung kann der Zustand des Zahnfleisches und der Zähne beurteilt werden und die werdende Mama kann spezielle Pflegetipps erhalten. Manche Krankenkassen gönnen einer Schwangeren auch eine kostenlose professionelle Zahnreinigung. Ist eine größere Zahnbehandlung erforderlich, sollte diese auf die Zeit nach der Schwangerschaft verschoben werden. Schmerzen sollten allerdings auf jeden Fall sofort behandelt werden, denn Schmerzen können Stress verursachen und Stress kann sogar Wehen auslösen. Es gibt inzwischen einige naturheilkundlich arbeitende Zahnärzte, welche schonende Wege zur Behandlung von Zahnproblemen kennen. Ein Besuch kann sich durchaus lohnen. Jeder Arztbesuch ist übrigens während der Arbeitszeit zulässig sofern es um Untersuchungen im Rahmen der Schwangerschaft geht.

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Quelle: Kainer, Franz/Nolden, Annette (2014): Das große Buch zur Schwangerschaft. Umfassender Rat für jede Woche. Gräfe und Unzer Verlag, München

Foto: © ag visuell – Fotolia.com blank

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