Zyklus, Hormone und Partnerschaft

von | 10. August 2015

Der Zyklus der Frau beeinflusst die Partnerschaft. Viele Paare verspüren in der fruchtbaren Zeit mehr Harmonie und eine höhere körperliche Anziehungskraft.

Zyklus Partnerschaft„Sag mal, hast du deine Tage?!?“ Welcher Frau ist diese Frage noch nicht bei einem Streit mit ihrem Partner gestellt worden… Die Frage bedeutet eigentlich, dass „Frau“ gerade als zickig wahrgenommen wird. Schuld daran sind natürlich die Hormone und nicht der Mann. Viele Frauen leiden unter ihren Tagen aber tatsächlich sehr. Sie haben Schmerzen und diese können wiederum Aggressionen verursachen. Der Zyklus und die damit verbundenen Hormonschwankungen haben Einflüsse auf die Partnerschaft – auch positive!

Eisprungzeit: Harmonie in der Partnerschaft?

Das Beziehungsverhalten von Mann und Frau verändert sich innerhalb des Monatszyklus. In der fruchtbaren Zeit um den Eisprung herum steigt die körperliche Anziehungskraft bei vielen Paaren und die Partnerschaft wird als harmonischer empfunden. Das fanden die Psychologin Christina Larson und ihre Kolleginnen der University of Califormia heraus. Sie untersuchten, wie attraktiv Frauen ihren Partner zu unterschiedlichen Zeiten ihres Monatszyklus beurteilten. Frauen, denen ihr Partner optisch sehr gut gefiel, erleben die Partnerschaft in der fruchtbaren Phase als sehr erfüllend. Frauen, die ihren Partner hingegen als optisch weniger attraktiv, aber dennoch als zuverlässig erlebten, spürten während der Eisprungzeit weniger Verbundenheit. Diese Frauen kritisierten ihren Partner häufiger und schätzten seine Fähigkeiten geringer ein.

Zyklus: Der Duft der Frauen

Der Monatszyklus der Frau beeinflusst also den Umgang von Paaren miteinander. Sogar der Duft der Frauen verändert sich im Rahmen ihres Zyklus: Männer fühlen sich vom Körpergeruch ihrer Partnerinnen kurz vor dem Eisprung besonders angezogen, so Christina Larson und ihre Kolleginnen. Gleichzeitig geben sich viele Frauen in der fruchtbaren Phase femininer als sonst. Dass Frauen zur Eisprungzeit zu kürzeren Röcken und tieferen Ausschnitten neigen, liegt schlichtweg an der steigenden Körpertemperatur, weiß der Verhaltensforscher und Evolutionsbiologe Karl Grammer. Ihm zufolge hat dies wenig mit „Gene-Shopping“ bzw. einer evolutionären Anpassung zu tun.

Die Periode wirkt sich auf die Partnerschaft aus

Die monatliche Regel hat ebenfalls Auswirkungen auf die Partnerschaft. Nicht nur, dass einer der beiden Sex haben möchte und der andere nicht… Nein, vielmehr kämpfen viele Frauen mit Regelschmerzen. Wem etwas weh tut, der fühlt sich unwohl in seinem Körper. Schmerzen machen aggressiv und das gilt für Regelschmerzen auch. Manchmal mischt sich auch Traurigkeit über den (wieder mal) unerfüllten Kinderwunsch drunter. Viele Frauen sind genervt von den ständig wiederkehrenden Schmerzen und oftmals auch vom Unverständnis des Partners. Das lassen sie ihn nicht selten auch spüren. Streitigkeiten sind die Folge. Die Verlegerin und Autorin des Buches „Regelschmerz ade! Die freie Menstruation: Methode ohne Binden, Tampons und Co“ Caroline Oblasser propagiert die freie Menstruation. Sie sagt: „Regelschmerzen haben Auswirkungen auf die Partnerschaft. Vor allem, wenn frau weiß, dass sie allmonatlich damit rechnen kann. Schöner wird es, wenn man sich den Sinn der Sache – Wehenschmerzen ist gleich Übungsschmerzen monatlicher Art für das Großereignis Geburt – bewusst macht und das Entleeren auf ein Minimum an Zeit, Schmerzen und Energie bringt. Auch ein Umdenken der Frauen ist hier wünschenswert: ich menstruiere. Ich brauche Zeit, ein Klo, einen Busch. Ich stopfe mich nicht mehr mit Schmerzmitteln voll und mit Endlostampons oder Menstruationstassen aus, sondern lasse ganz natürlich ab. Ich meine, welcher Mann würde sich ausstopfen…“ Damit hat sie sicherlich Recht. Wenn sich eine Frau in ihrem Körper wohlfühlt und ihre Tage als sinnvolles Geschenk der Natur begreift, wird sie friedlicher mit ihrer Periode, mit sich selbst und auch mit ihrem Partner umgehen. Und auch die Männer können etwas tun, damit sie ihrer Partnerin die Regel erleichtern. Was? Fragt einfach eure Liebste!

Mehr zu Christina Larsons Studie und das Interview mit Karl Grammer können in dem informativen Buch „Die Zyklusstrategie. Weibliche Power-Potenziale erkennen & Tag für Tag nutzen“ von Sabeth Ohl und Eva Dignös (Piper) nachgelesen werden.

Foto: Joshua Resnick. – Fotolia.com
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