Liebe: Partnerschaft ist gut für die Gesundheit
von Dr. phil. Sonja Deml | 18. November 2014
Eine glückliche Beziehung tut nicht nur gut, sie hält auch gesund. Warum Paare länger leben, Singles häufiger krank sind und Sex das Infarktrisiko mindert.
Paare sind nicht nur glücklicher als Singles, sondern eine Partnerschaft ist auch gut für die Gesundheit. Eine liebevolle Partnerschaft wirkt sich positiv auf das seelische und körperliche Befinden aus. Das Leben ohne Partner dagegen bedeutet mehr Stress und das Risiko, an einer körperlichen Erkrankung, an Depressionen oder Suchterkrankungen zu leiden, ist erhöht. Eine harmonische Partnerschaft kann ein wahrer Gesundheitsbrunnen sein, denn Paare sind glücklicher, gesünder und sie leben sogar länger.
Paare haben eine bessere Gesundheit
Paare pflegen grundsätzlich einen gesünderen Lebensstil. Vor allem Männer ernähren sich besser als zu Single-Zeiten. Außerdem gibt jetzt eine Frau, die sie mal zur Vorsorge zum Arzt schickt. Krankheiten können so eher erkannt und besser behandelt werden. Treten doch mal Schmerzen auf, kann ein Partner ebenfalls helfen. Schon die Anwesenheit eines Partners wirkt schmerzlindernd. Händchenhalten verstärkt die schmerzlindernde Wirkung außerdem. Vor allem Gebärende können diese schmerzlindernde Wirkung bestätigen!
Singles sind häufiger krank
Einer Studie aus Dänemark zufolge leiden Singles verstärkt unter Defiziten im Muskel- und Skelettsystem. Männer haben den Studienergebnissen nach eine um bis zu 150% höhere Wahrscheinlichkeit für Rücken- und Schulterschmerzen. Und sie haben keine Partnerin, welche die Schmerzen durch Händchenhalten lindern könnte… Das Alleinsein und die damit verbundenen Defizite schlagen natürlich auch auf die Psyche. Einsame Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen, sie trinken mehr Alkohol, essen weniger Obst und Gemüse, schlafen schlechter, haben eine schlechtere Wundheilung und sie bewegen sich weniger. Außerdem kann ihnen die körperliche Ertüchtigung durch Sex fehlen.
Sex ist gesund
Sex ist Sport und Sport ist gut fürs Herz und für den Kreislauf. Beim Orgasmus haben wir einen Puls wie er bei leichtem Ausdauertraining erreicht wird. Männer, die regelmäßig und öfter als zwei Mal pro Woche Sex haben, haben ein nur halb so hohes Infarktrisiko wie gleichaltrige Männer mit durchschnittlich weniger als einem sexuellen Akt pro Woche. Sex ist also äußerst gesund! Außerdem kann Sex das Immunsystem auf Trab halten, da jedes Mal (meist harmlose) Bakterien ausgetauscht werden. Ob man sich durch Sex auch vor Erkältungen schützen kann, ist allerdings noch nicht abschließend erforscht. Doch Sex sorgt nicht nur für körperliche Fitness. Sex fördert außerdem die Zufriedenheit mit dem Leben an sich. Beim Sex werden Hormone ausgeschüttet, die ausgleichend und stressreduzierend wirken. Die körperliche Nähe beim Sex tut uns gut und festigt die Bindung. Paare bestätigen sich ihre Zusammengehörigkeit beim Sex. Sex kann Vertrauen (wieder) aufbauen und Spannungen bzw. Aggressionen abbauen. Deshalb schwören viele Paare auf Versöhnungssex nach einem Streit.
Paare leben länger
Einsame Menschen ohne Partner haben einen höheren Stressfaktor und das zeigt sich beim Blutdruck. Er ist um bis zu 30mmHg höher. Deshalb leiden einsame Menschen doppelt so häufig unter Herzerkrankungen und sie sterben früher. Das liegt auch daran, dass es keinen Partner gibt, der ihnen bei einem Herzinfarkt entsprechende Hilfe gewähren könnte. Ein grundsätzlich schlechterer Gesundheitszustand wie er bei vielen Singles der Fall ist, kann natürlich eher zum Tod führen.
Aber ganz egal, ob Sie einen Partner haben oder Single sind: Achten Sie auf sich, auf Ihre körperliche und seelische Gesundheit! Wie halten Sie sich eigentlich gesund? Bitte hinterlassen Sie uns Ihre Tipps als Kommentar.
Quelle: Ganten, Detlev/Niehaus, Jochen (2014): Die Gesundheits-Formel. Die großen Zivilisationskrankheiten verstehen und verhindern. Knaus Verlag, München
Foto: © goodluz – Fotolia.com
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