Warum Menschen in unglücklichen Beziehungen bleiben

von | 17. Juli 2017

Eine Trennung ist schwer und viele Menschen bleiben lieber in einer unglücklichen Partnerschaft als Single zu sein. Hier die häufigsten Gründe…

unglückliche Beziehung

„Gemeinsam einsam“ scheint das Motto all der Paare zu sein, die das vertraute Elend ihrer unglücklichen Beziehung bevorzugen, statt alleine wieder glücklich zu werden. Warum bleiben diese Menschen nur in ihrer unglücklichen Partnerschaft, fragen sich Außenstehende. Die Gründe dafür können vielfältig sein und diese Menschen tragen sicherlich eine besondere Lebensgeschichte mit sich herum. Hier kommen die häufigsten Gründe fürs Verharren in einer unglücklichen Beziehung.

Angst vor dem Alleinsein

Menschen, die in einer unglücklichen Beziehung bleiben, haben eine große Angst vor Veränderungen und können mit dem Alleinsein und dem häufig damit verbundenen Gefühl der Einsamkeit nicht umgehen. Sie glauben, alleine nicht zurechtzukommen und fühlen sich daher nicht in der Lage, sich zu trennen. Ein Partner gibt ihnen Sicherheit – wohlgemerkt „ein“ Partner und nicht „der“ Partner fürs Leben. Kommt es doch zur Trennung, flüchten sie sich umgehend in die nächste Beziehung.

Abhängigkeit vom Partner

Egal, ob es sich um finanzielle oder um psychische Abhängigkeit handelt – Menschen, die lieber in einer unglücklichen Partnerschaft leben, fühlen sich vom Partner abhängig. Sie glauben, nicht auf eigenen Beinen stehen zu können und ein Leben alleine wäre zu hart für sie. Manche schätzen auch die finanzielle Absicherung durch den Partner und möchten sich aufgrund der Trennung finanziell nicht verschlechtern oder ihren gesellschaftlichen Status aufgeben.

Den Kindern nicht den Vater oder die Mutter wegnehmen

Der Kinder wegen zusammenbleiben ist ein häufiger Grund, der eine Trennung oder Scheidung verhindert. Man möchte den Kindern ihre Familie nicht zerstören. Dabei übersehen viele, wie schlecht es ist, den Kindern eine unglückliche Partnerschaft vorzuleben, denn das prägt ihr Bild von Familie enorm.

Negatives Bild von Partnerschaft und Liebe

Viele denken, Liebe wird schlichtweg überschätzt und das romantische Idyll einer glücklichen Partnerschaft kommt eher in Liebesromanen als im wirklichen Leben vor. Probleme gehören nun mal zu einer Ehe und die gilt es auszuhalten. Oder Liebe wird mit Gewohnheit verwechselt. Diese negative Einstellung können sie nicht ablegen und geben sie oftmals an die nächste Generation weiter.

Aus Mitleid mit dem Partner zusammenbleiben

Der Partner ist depressiv, alkoholabhängig, arbeitslos oder in einer sonstigen schlechten Verfassung. Er kann einem echt leidtun. Eine Trennung würde ihn endgültig ruinieren und das kann man wirklich nicht verantworten. So denken viele, die aus reinem Mitleid beim Partner bleiben oder die Trennung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschieben, wenn es ihm oder ihr wieder besser geht.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

„Aber es gibt doch auch schöne Momente“ und diese sind der Hoffnungsanker für viele, die sich aus ihrer kaputten Partnerschaft nicht lösen können. Sie hoffen ständig auf ein Happy-End, haben allerdings keine Ahnung, wie sie das herbeiführen sollen.

Meistens steckt hinter all diesen Gründen ein geringes Selbstwertgefühl. Wenn dieses erst mal gestärkt wird, ist der Blick auf sich selbst und auf die Partnerschaft realistischer. Dabei unterstützen dich Profis wie Psychologen oder Psychologische Berater, die sich auf Paar- oder Familientherapien spezialisiert haben. Diese können euch aber auch dabei helfen, die Partnerschaft zu analysieren und zu gucken, ob die Beziehung noch zu retten ist oder ob eine Trennung sinnvoll ist.

Zum Weiterlesen: Empty Shell Partnerschaften

Foto: Monkey Business – Fotolia.com

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  1. Juliette schrieb:

    Ich denke Schuldgefühle, können auch eine grosses Thema sein. Und die sind schwer zu durchbrechen. Mit Mitleid ist leider letztlich niemanden geholfen.

  2. Barbara schrieb:

    Dem kann ich nur beipflichten. Auch ich habe sehr, sehr lange in einer unglücklichen Partnerschaft gelebt und es hat mich sehr viel Mut gekostet, auszubrechen. Denn ich wusste nicht, wie ich das alles alleine schaffen sollte.
    Doch der Mut hat sich gelohnt. Ich lebe jetzt zwar schon über 10 Jahre – mit einigen kleineren Unterbrechungen – alleine und bekomme mein Leben sehr gut geregelt. Ich habe in dieser Zeit sehr, sehr viel über mich gelernt und bin enorm gewachsen. Ich kann nur jedem Mut machen, wenn es nicht mehr gut geht und keine Lösung in Sicht ist, zu gehen.

    Herzliche Grüße
    Barbara