Kinder über Internetpornographie aufklären

von | 7. April 2015

Durch das Internet, Freunde und Verwandte können Kinder mit Pornographie in Berührung kommen. Wann und wie sollten Eltern ihre Kinder zum Thema aufklären?

PornographieDas Internet eröffnet uns einen nahezu unbegrenzten Zugang zu quasi allen Themen. Vor allem Kinder sind neugierig auf die virtuelle Welt und finden sehr schnell heraus, wie sie nach bestimmten Inhalten suchen können. Egal ob sie gezielt nach Sex oder gar Pornographie suchen – sie können auch ungewollt darauf stoßen. Dabei werden Kinder mit einer völlig unrealistischen Form von Sexualität konfrontiert, was sie schockieren, überfordern und negativ prägen kann.

Aufklärung bei Kindern und Jugendlichen

Kinder und Jugendliche werden heutzutage immer noch zu wenig aufgeklärt, klagen verschiedene Institutionen. Leider ist oftmals das Internet der erste (und einzige) Aufklärer für Kinder. Umfragen vom Verein „Saver Surfing – Kinder-, Jugend- und Erwachsenenschutz im Internet“ bestätigen dies. Jungen und Mädchen kommen den Umfrageergebnissen zufolge das erste Mal mit Pornographie im Alter von 12 Jahren in Berührung. Sie erlangen Zugang zu Pornographie durch ihre Mitschüler, ältere Geschwister, Nachbarn, Verwandte oder finden den „Playboy“ des Vaters. Drei von vier Jugendlichen werde nicht ausreichend aufgeklärt und die PCs, Laptops, Tablets oder Smartphones sind kaum mit Kinderschutzsoftware ausgestattet. Schlimm genug, doch es gibt sogar Eltern, die das heimliche Betrachten von Sex- oder Pornoszenen ihrer Sprösslinge belächeln und vereinzelt gibt es sogar Väter, die dabei stolz auf ihren Sohn und seine vermeintlich erwachende Männlichkeit sind.

Auswirkung der Betrachtung von Pornographie auf Kinder und Jugendliche

Das Bewusstsein, dass der Konsum von Pornographie negative Auswirkungen auf die Identitätsbildung und auf die eigene Sexualität hat, ist leider oftmals nicht vorhanden. Schnell entwickelt sich ein negatives Selbstbild weil man selbst körperlich nicht so gut ausgestattet ist wie die Darsteller. Die jungen und unerfahrenen Betrachter können noch nicht zwischen Realität, Übertreibung und reiner Fiktion unterscheiden. Viele halten diese Art von Sexualität für normal und denken, dass von ihnen dasselbe erwartet wird. Pornographie wird mit Sex einfach verwechselt. Studien wie die des Erziehungswissenschaftlers Robin Junker (herunterzuladen bei www.internet-pornographie.de) haben sogar herausgefunden, dass der Konsum von Pornographie die Gewaltbereitschaft erhöht. Und nicht zuletzt kann das Anschauen von Pornographie Jungs und Mädchen süchtig machen.

Wie Eltern ihre Kinder über Internetpornographie aufklären können

Zunächst ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder überhaupt aufklären und die Aufklärungsgespräche nicht auf die Schule oder gar aufs Internet abwälzen. Eltern sollten sich dieser Verantwortung stellen und schon frühzeitig die Antennen aufstellen, wann ihre Kinder bereit für ein erstes Gespräch sind. Zeit für ein erstes Aufklärungsgespräch ist, wenn das Kind erstes Interesse an der eigenen Sexualität, am selben oder am anderen Geschlecht zeigt und offen für ein Gespräch wirkt. Eltern sollten dem Kind ein Gespräch anbieten, es aber nicht überfordern oder in Verlegenheit bringen. Genauso wenig hilfreich ist ein Vortrag. Besser ist, wenn das Kind Fragen stellt. Grundsätzlich sollten Eltern dem Kind überlassen, mit wem es über das Thema sprechen möchte. Vielleicht mag es lieber mit einer anderen Bezugsperson reden oder noch etwas warten. Kindern sollte bei einem Aufklärungsgespräch der Unterschied zwischen Sex und Pornographie erklärt werden und dabei sollte unbedingt auf die Bedeutung von Liebe beim Sex eingegangen werden: Pornographie hat das Ziel, den Betrachter sexuell zu erregen. Zuneigung, Romantik oder gar Liebe werden hier ausgeklammert. Die Geschlechtsteile werden oft mithilfe technischer Tricks vergrößert, Brüste wurden chirurgisch vergrößert, sexuelle Erregung und Lust wird lediglich vorgespielt. Die reale Sexualität hat mit Pornographie kaum etwas zu tun. Hier soll es in erster Linie darum gehen, die eigenen Bedürfnisse im Einklang mit den Bedürfnissen des Partners, den man liebt, zu befriedigen.

Neben der Aufklärung über Sexualität und Pornographie sollten Jugendliche auch über die Liebe Bescheid wissen. Eine Aufklärungshilfe hierfür ist das Buch “Liebe in echt

Foto: © Gajus – Fotolia.com

Jetzt deinen Partner mit Familiensinn finden!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Notwendige Felder sind mit * markiert.