Männer im Schönheitswahn
von Ligia D. Tudorica | 9. April 2011
Nicht nur Frauen, sondern auch Männer sind dem Schönheitswahn verfallen. Ob Körperganzrasur oder Peniskorrektur, der Mann von heute hat ein volles Schönheitsprogramm.
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Männer mittlerweile mindestens genauso viel Zeit – und Geld in ihr Aussehen investieren wie Frauen. Vor einem Date sogar noch ein wenig mehr…
Schließlich will Mann Eindruck schinden. Glaubt man den üblichen Frauen- und durchaus auch den Männerzeitschriften zeichnet sich das männliche Schönheitsideal heutzutage hauptsächlich durch einen Knackarsch, einem breiten Kreuz und einem Sixpack aus. Angeblich verbringen Männer ihre freie Zeit beim Joggen im Wald, beim Krafttraining im Fitnessstudio oder bei der Antifaltenbehandlung im Kosmetiksalon. Längst passé sind die Zeiten, als der Mann vor allem stattlich sein durfte. Dieses Adjektiv ist heute höchstens seinem Kontostand oder seinem südlichen Gefilde vorbehalten.
Worauf Frauen bei Männern stehen
Waschbrett-, keine Wohlstandsbäuche fordert die moderne Frau. Wenn schon bei ihr regelmäßig Blondiercreme, Silikonimplantate und Ganzkörper-Waxing zur Anwendung kommen, möchte sie keinen ungepflegten Gorilla neben, auf oder unter sich haben. Nur die Augenbrauen sollen bitte nicht gezupft sein, das sieht recht schnell tuntig aus. Am liebsten glatt gepflegte Gesichter inklusive epilierter Nasenhaare oder ein sexy dezenter 3-Tage-Bart. Das wäre dann aber bitte schön auch alles an Körperbehaarung. Rasieren des Brust-, Rücken- und Schambereichs ist das Mindeste, wenn Mann schon vor einer Warmwachsbehandlung schwächelt. Immerhin Mani- und Pediküre sind glücklicherweise schmerzfrei.
Der Schönheitsdruck bei Männern steigt
Eine Blitzumfrage im weiblichen Freundeskreis ergab übrigens, dass das männliche Schönheitsideal eine Körpergröße ab 1,80m, ein Gewicht unter 90kg und ein Body-Maß-Index von maximal 25 umfasst. Die Mehrheit wünschte sich einen dezent definierten Oberkörper, breite Schultern, einen guten Po und ein markantes Kinn. Auch sein bestes Stück sollte nicht unter 14cm liegen, einen Umfang von bis zu 10cm haben, möglichst gerade und – das versteht sich von selbst – gewaschen und getrimmt sein. Einen Extrabonus gab es für einen blassrosa Farbton. Serienfigur Samantha bringt es in einer Folge Sex and the City auf den Punkt, als sie den perfekten Penis mit einer langstieligen zarten Rose vergleicht.
So vielen Anforderungen auf einmal gerecht werden zu müssen. Kein Wunder steigt der Schönheitsdruck bei Männern gerade proportional zur Anzahl der Peniskorrekturen und Gemächtvergrößerungsmails in den Spamfächern. Auch bei schönheitschirurgischen Eingriffen holt das starke Geschlecht mächtig auf. Ihr zweites Hauptproblem: Haarausfall. Klar fallen die büschelweise aus. Würden sie mir auch. Denn euer Schönheitsprogramm klingt wirklich ziemlich stressig.
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