Die Erziehung von Mädchen

von | 12. Mai 2014

Die Rolle der Frau hat sich in unserer Gesellschaft geändert und somit auch die Erziehung von Mädchen. Tipps für die Erziehung von selbstbewussten Mädchen.

Mädchen ErziehungDie Rolle der Frau hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert und damit auch die Erziehung der Mädchen. Sie sollen nicht mehr zur Hausfrau und Mutter erzogen werden, sondern junge Frauen sollen ihr Leben keinem Mann mehr unterordnen. Kinder-Kirche-Küche ist out. Sind deshalb auch die Zeiten vorbei, in denen Mädchen mit ihrer Puppenküche spielten? Töchter von sehr engagierten Müttern können unter dem Verbot, rosa Kleidchen zu tragen und nicht Vater-Mutter-Kind spielen zu dürfen, sehr leiden. Eine Erziehung hin zu starken Mädchen ist etwas anderes als der zwanghafte Anspruch, Mädchen wie Jungs heranwachsen zu lassen.

Starke Mädchen erziehen

Heutzutage haben Frauen eine gute Ausbildung, können sich in der Berufswelt behaupten und ihnen stehen theoretisch dieselben Chancen offen wie Männern. Nach wie vor ist die Berufswelt männlich geprägt und von Karrierefrauen werden Eigenschaften wie Durchsetzungsfähigkeit oder auch eine gewisse Ellenbogenmentalität gefordert. Manche Mütter können sich dazu verleitet fühlen, diese Erfahrungen schon auf ihre kleinen Mädchen zu übertragen und sie dementsprechend erziehen. Sie wünschen sich eine starke, selbstbewusste Tochter und sehen sie nicht so gerne im Glitzer-Feenkleid, sondern lieber an ihrem Tretauto schraubend. Typisches mädchenhaftes Verhalten und Aussehen kann bei manch einer Mutter ungute Gefühle auslösen. Sie sehen das, wofür sie sich einsetzen – Gleichberechtigung und Emanzipation – bedroht. Dabei müssen Eltern aufpassen, dass sie ihr Mädchen nicht in eine Rolle hineindrängen und die Bedürfnisse und Gefühle ihres Mädchens ernst nehmen.

Haben Mädchen die Jungen überholt?

Dass Mädchen ihre Klassenkameraden längst überholt haben, an der Universität in der Überzahl sind und hochrangige Ämter bekleiden, lässt uns vermuten, dass sich die Mädchen sehr gut entwickeln und die Mädchen-Erziehung Früchte trägt. Allerdings ist auch die Mädchen-Kriminalität stark gestiegen und viele Mädchen und junge Frauen brauchen psychologische Hilfe. In der wissenschaftlichen Literatur finden sich Hinweise darauf, dass sich die Mädchen häufig überfordert fühlen. Ihnen fallen nicht so ohne weiteres bessere Noten in den Schoß, sondern sie müssen dafür hart lernen. Nicht selten bleiben dabei die Freundinnen oder außerschulischen Interessen auf der Strecke. Viele Mädchen haben das Gefühl, die Zukunft zählt mehr als die Gegenwart. Jedes Mal wenn sie einfach nur in einer Wiese liegen und mit ihrer Freundin Mädelszeug reden, haben sie wertvolle Zeit verschenkt, in der sie lernen oder sich fördern lassen könnten. Das Selbstwertgefühl gerade von Mädchen in der Pubertät ist oft angekratzt. Sie sind verunsichert und spüren die Erwartungen ihrer Eltern im Rücken, die sich möglicherweise nicht mit ihren eigenen decken. Noch immer stellen sich Mädchen schlechter dar als sie sind, was sich auch in Bewerbungsgesprächen zeigt.

Mädchen-Erziehung

Es gibt kein Patentrezept, wie die Erziehung eines Mädchens möglichst optimal angegangen werden soll. Die eine Tochter ist eher jungenhaft und wild, die andere eher mädchenhaft und zurückhaltend. Das können Mütter von mehreren Mädchen bestätigen: Keine Schwester ist so wie die andere. Vielmehr hat jedes Mädchen seine Vorlieben und Interessen, welche zugelassen und gefördert werden sollten. Es ist allerdings wichtig, Mädchen einen Weitblick zu eröffnen und sie nicht in eine vorgefertigte Tochter- bzw. Mädchenrolle zu zwängen. Das Mädchen seine Welt erkunden lassen, ihm Explorationsraum ermöglichen und in selbstgewählte Rollen schlüpfen lassen, ihm sowohl Autos als auch Puppen anbieten, es zwischen Kleidchen und Latzhose sowie Zöpfchen und Bubikopf entscheiden lassen und es in vermeintlich weibliche und männliche Lebensräume mitzunehmen, lässt ein Mädchen Erfahrungen sammeln, wachsen und stark werden. Dann kann es selbst spüren, in welcher Rolle und in welcher Welt es sich am wohlsten fühlt. Den Eltern bleibt nur noch, ihre Tochter so zu akzeptieren, wie sie ist und stolz auf sie zu sein.

Foto: © Sunny studio – Fotolia.com

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