Liebevolle Erziehung für glückliche Kinder

von | 14. August 2011

Die Frage nach der richtigen Erziehung kann Eltern ratlos machen. Autor Carlos González zeigt, wie Kinder und Eltern zu einer glücklichen Familie zusammenwachsen.

Liebe HimbeerenJunge Eltern zweifeln oft, was die Kindererziehung anbelangt. Sie haben Angst, etwas falsch zu machen, statt sich auf ihre Instinkte zu verlassen. Der spanische Kinderarzt und Autor Carlos González, den wir schon von „Mein Kind will nicht essen“ kennen, beschäftigt sich mit zentralen Erziehungsfragen.

Er ermuntert Eltern, sich auf die Liebe zwischen ihnen und dem Kind zu besinnen und sich nicht von veralteten Erziehungsweisheiten verunsichern zu lassen. Dabei ist er ein „leidenschaftlicher Anwalt für die Kinder“, wie Cordelia Koppitz so schön im Vorwort von „In Liebe wachsen. Liebevolle Erziehung für glückliche Familien.“ schreibt.

Die Stellung des Kindes in Familie und Gesellschaft

Carlos González zitiert den Pädagogen Pedro de Alcántara García: „Die ständige und übertriebene Unterdrückung kann ebenso schädlich sein, wie die andauernde und übereifrige Nachgiebigkeit. (…) Man darf den Willen der Kinder nicht brechen, sondern sollte ihn (…) lenken.“ (…) So „schadet man den Kindern, wenn man immer tut, was sie wollen; zweifellos verhindert man so zwar, dass sie schlechte Laune haben, aber man macht sie auch anspruchsvoller.“ Ähnliches finden Sie in vielen Ratgebern. Der Autor schlägt vor, „Kinder“ durch „Frauen“ zu ersetzen. Lesen Sie das Zitat erneut. Merken Sie, welche untergeordnete Stellung Kindern eigentlich zukommt?

Das Kind will ständig auf den Arm

Das Baby in der Wiege schreit. Die Mutter nimmt es raus und es ist still. Sie legt es wieder hinein und es schreit erneut. Die Mutter denkt, das Kind hält es zum Besten. Ist dem so? Niemand würde einem vor Hunger weinenden Baby die Nahrung verweigern. Ein frierendes Kind wärmt man. Wenn Ihr Kind weint, weil es Liebe braucht, nehmen Sie es auf den Arm. Die Liebe eines Kindes ist rein und es kennt keine Tricks. Es liebt seine Mutter nicht wegen der Nahrung, nicht wegen der Kleidung oder den Spielsachen, sondern ihrer selbst willen. Genießen Sie dieses Gefühl!

Eifersucht auf das Geschwisterchen

Eifersüchtige Kinder legen eine seltsame Mischung von Verhaltensweisen an den Tag: sie sind aufdringlich, feindselig, übertrieben fürsorglich, aggressiv und umarmen das Kleine zu fest. Eifersucht wird verringert, wenn man das Kind in den ersten Lebensjahren mit Zärtlichkeit überschüttet. Das gibt dem älteren Kind das nötige Selbstvertrauen, um Gefühle der Eifersucht zu ertragen. Eifersucht unter Geschwistern ist normal. Zeigen Sie dem eifersüchtigen Kind Ihre bedingungslose Liebe. So merkt es, dass es nicht unangenehm auffallen muss, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Lassen Sie größere Geschwister bei der Säuglingspflege helfen. Loben Sie Ihr Kind dafür und lassen Sie es anderen davon erzählen.

Erziehung mit Gewalt

Fachleute haben ein Loblied auf die Ohrfeige gesungen. Eine Ohrfeige zur rechten Zeit hätte noch niemandem geschadet. Doch Gewalt gegen Kinder ist genauso eine Straftat wie Gewalt gegen Erwachsene – schlimmer noch: Kinder sind Erwachsenen körperlich unterlegen, können sich ihre Eltern nicht aussuchen, die Justiz nimmt ihre Aufgabe, Kinder vor Gewalt zu bewahren, nicht ernst genug und die Gesellschaft verurteilt einen Klaps auf den Po nicht grundsätzlich. Eltern fordern ihre Kinder bei Rangeleien sogar auf, zurückzuschlagen. Kinder lernen in einem gewalttätigen Umfeld lediglich, Konflikte gewaltsam zu lösen und dass die Starken den Schwachen ihre Ansichten aufzwingen können.

Schläge von den Eltern, die ihre Kinder doch über alles lieben, werden übrigens eher akzeptiert als Schläge von Fremden. Schläge verursachen nicht nur Schmerzen, sondern lösen Angst, Erschütterung und sogar Schuldgefühle aus, denn Kinder neigen dazu zu glauben, sie hätten es verdient.

Carlos González geht außerdem den elementaren Fragen nach, ob Kinder Grenzen brauchen, warum sie nicht alleine schlafen und nicht in den Kindergarten gehen wollen. Er erklärt, warum Strafen und Belohnungen nicht gut sind, dass es keine bösen Kinder gibt usw. Dabei stellt er sämtliche Theorien auf den Kopf.

Ich halte das Buch für ein perfektes Geschenk zur Geburt. Es unterstützt nicht nur die Eltern bei der liebevollen Erziehung, sondern verhilft dem Kind zu einer glücklichen Familie. Und nebenbei fördern Sie auch noch die wunderbare La Leche Liga.

González, Carlos (2011): In Liebe wachsen. Liebevolle Erziehung für glückliche Familien. La Leche Liga Deutschland e.V.

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