Mein Kind ist in der Pubertät!

von | 14. Juni 2012

Etern sind oft ratlos, wenn aus Ihren Kindern pubertierende Jugendliche werden. Tipps, um Ihr Kind besser zu verstehen und ihm durch die Pubertät zu helfen.

PubertätDie erste Liebe, der erste Roller, die ersten Pickel und die Eltern werden peinlich. Das ist Pubertät! Eltern verstehen ihre Kinder immer weniger, fühlen sich abgelehnt und die Familiensituation leidet. Wichtig ist, die Pubertät als wichtige Entwicklungsphase des Kindes zu betrachten und die Probleme der Jugendlichen zu verstehen. Stimmbruch, PMS, neuer Kleidungs- und Musikgeschmack, Jungsbesuch im Mädchenzimmer, Abschließen der Badezimmertür oder plötzlicher Vegetarismus – Ihr Kind durchläuft eine wichtige Lebensphase.

Das Gehirn von Pubertierenden

Pubertät spielt sich im Kopf ab, denn neben den hormonellen Veränderungen bezüglich der Fortpflanzung findet im Gehirn ein gewaltiger Entwicklungsschub statt:  Einerseits werden für die Kindheit wichtige Verknüpfungen abgebaut, andererseits entstehen neue Verbindungen. Vor allem im frontalen Kortex werden Verschaltungen aufgebaut, die für zielgerichtetes Handeln, Entscheidungen, Verhaltenssteuerung und Regulierung von Gefühlen zuständig sind.

Schlafen bis mittags

Abends kommen sie nicht ins Bett, schlafen dafür bis mittags. Das ist verständlich, denn das Schlafhormon Melatonin wird erst später ausgeschüttet. Jugendliche in der Pubertät befinden sich wie im Jetlag und sie sind keineswegs faul, wenn sie nicht aus den Federn kommen. Es tut ihnen gut, wenn sie genug Schlaf bekommen und sobald sich die Hormone eingespielt haben, ändert sich das Schlafverhalten auch wieder.

Pubertierende Jugendliche verstehen

Sie möchten Ihrem Kind durch die Pubertät helfen und stellen ein Fläschchen Clerasil ins Bad, platzieren unauffällig eine Packung Tampons neben der Toilette? Oder holen Sie Ihr Kind an den Küchentisch und halten einen Vortrag über Geschlechtskrankheiten durch ungeschützten Verkehr? Vielleicht möchten Sie auch cool sein und gemeinsam im bauchfreien Top in die Disco? Sie waren ja selbst mal in der Pubertät und fanden Ihre Eltern sichtlich auch peinlich. Was haben Sie sich gewünscht? Seien Sie ehrlich! Am liebsten hätten Sie gehabt, dass Ihre Eltern sich da raushalten, oder? Sie müssen akzeptieren, dass die Kindheit vorüber geht. Lassen Sie Ihr Kind eigene Erfahrungen sammeln und kritisieren Sie Ihr Kind nie öffentlich oder vor Freunden. Sie verletzten so die Würde Ihres Kindes. Konflikte klären sich am besten zuhause unter vier oder sechs Augen. Lassen Sie auch Vergleiche wie „Der Timo hat schon eine Lehrstelle“ oder „Als ich so alt war wie Du“ – das zerstört Freundschaften und das Selbstvertrauen. Jugendliche brauchen gelassene Eltern mit Humor, die sie bei Problemen ansprechen können. Teenies möchten, dass ihre Eltern zuhören, sie nicht sinnlos bestrafen oder belehren, nicht ständig kritisieren, sondern auch ihre Stärken loben. Halten Sie sich mit ungefragten Ratschlägen zurück, sondern führen Sie Dialoge. Vielleicht schenken Sie Ihrem Kind ein Aufklärungsbuch oder ein Buch über die Pubertät, ganz ohne große Worte. Ihre Kinder sollten dennoch wissen, dass sie jederzeit über alles mit Ihnen sprechen können.

Sie können Ihr Mädchen nicht vor dem Bad Boy, in den sie sich unsterblich verliebt hat, beschützen, sondern ihren Liebeskummer ernst nehmen und einen Kakao ans Bett bringen. Jugendliche fühlen manchen Schmerz und besprechen diesen oft lieber mit Freunden. Das tun sie nicht gegen die Eltern, sondern für sich!

Foto: Barbara Eckholdt  / pixelio.de

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