Gefahren der Handynutzung für Kinder und Jugendliche

von | 13. Mai 2019

Wenn Kinder schon früh und lange Zeit am Stück ein mobiles Endgerät benutzen, schadet das ihrer körperlichen Gesundheit. Hier einige Gefahren und Diagnosen…

Kinder HandynutzungSmartphones, Tablets, Laptops – schon Babyzimmer sind voll von strahlendem Spielzeug, das unseren Kindern schadet. Und mit steigendem Alter wird die Anwendung intensiver, denn Kinder und Jugendliche nutzen ihre mobilen Endgeräte extrem, wie bei Statistica zu lesen ist: 2017 bewegte sich bereits fast die Hälfte der 6-7jährigen Kinder im Internet. Unter den 8-9jährigen Kids waren es 81% und ab dem Alter von 19 Jahren sind fast alle online. Kein Wunder, dass immer mehr Kinder online- bzw. online-spielsüchtig sind. Die jungen User sitzen stundenlang vor den Geräten und das hinterlässt natürlich Schäden. Die Medizinjournalistin und ausgebildete Rettungssanitäterin Charlotte Karlinder warnt in ihrem Buch „Gesundheit? Ein Kinderspiel!“ vor diesen Gefahren, die für Kinder besonders schlimm werden können…

Schildkrötenhals und Handynacken

Verkrampfungen entstehen, wenn längere Zeit auf den Bildschirm gestarrt und Schultern und Nacken hochgezogen werden. Es kommt zu einem sog. Schildkrötenhals, der zu Verspannungen, Kopf- und Nackenschmerzen führt. Ein Handynacken entsteht, wenn die Kids mit gesenktem Kopf aufs Display blicken. Das Genick muss viele Kilo tragen und je stärker der Kopf nach vorne geneigt wird, desto höher ist die Belastung. Schmerzen, Verspannungen bis hin zu Bandscheibenvorfällen wurden bereits diagnostiziert.

Mausarm und Smartphone-Daumen

Der komplette Arm leidet unter dem langen Betätigen der Computermaus, denn die Belastung ist einseitig und Muskulatur sowie Gelenke werden dadurch geschädigt. Nicht selten kommt es beim Mausarm zu Taubheitsgefühlen, Kribbeln, Koordinationsproblemen und Entzündungen mit starken Schmerzen. Den Smartphone-Daumen kennt man auch unter der Bezeichnung SMS-Daumen. Jugendliche tippen und wischen gefühlt ständig auf ihrem Smartphone herum und Daumen sowie Zeigefinger leiden unter diesen monotonen Bewegungen am meisten. Bei der Überanstrengung des Smartphone-Daumens wurden Sehnenentzündungen, Steifheit und sogar Arthrose diagnostiziert.

Unfälle durch Smartphonebenutzung

Jugendliche laufen gedankenverloren, ins Smartphone starrend und von Kopfhörern beschallt, über stark befahrene Straßen, ignorieren rote Fußgängerampeln und nehmen ihre Umwelt nicht mehr wahr. Sie sind so in Chats, Videos oder Spiele versunken, dass sie ihren Kopf nicht für vorbeifahrende Autos usw. frei haben und dadurch eine Gefahr für sich selbst und für andere werden. Ein weiteres Problem sind die Selfies, denn Jugendliche machen gern Selfies, die sie in nicht ganz ungefährlichen Situationen zeigen, damit sie etwas Spannendes posten können. Unfälle und sogar Todesfälle durch Selfies häufen sich!

Daher ist es sinnvoll, die Online-Zeit der Kinder strikt zu begrenzen. Außerdem sollten Eltern auf die Haltung ihrer Kinder bei der Nutzung der Geräte achten und die Haltung entsprechend korrigieren. Und natürlich müssen Eltern ein gutes Vorbild sein, indem sie nicht selbst ständig online sind! Damit tun wir den Kids viel Gutes: Je weniger Zeit Kinder und Jugendliche vor technischen Geräten verbringen, desto gesünder und glücklicher sind sie, wie eine Studie der San Diego State University bewies.

Zum Weiterlesen: So können Eltern das Handy ihres Kindes kontrollieren

Quellen: Umfrage zur Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland

Karlinder, Charlotte/Karlinder, June (2019): Gesundheit? Ein Kinderspiel! Knaur, MensSana, München

Foto: triocean – Fotolia.com
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