Homeoffice: Vorteile und Nachteile für Eltern

von | 28. November 2019

Arbeiten von zuhause aus hat viele Vorteile für die Familie. Doch Mütter und Väter kämpfen auch mit Nachteilen beim Homeoffice. Ein Gesetz soll ihnen helfen.

Mutter HomeofficeImmer mehr Eltern ringen mit der Doppelbelastung Job und Kinder. Elternzeit, Gleitzeit, Teilzeit oder Brückenteilzeit sind gute Ansätze um den Stress zu reduzieren. Die SPD plant nun ein neues Gesetz, in dem ein Recht aufs Homeoffice festgeschrieben werden soll. Klingt gut, denn schließlich leiden viele Familien unter der Unvereinbarkeit von Arbeitszeiten und Betreuungszeiten der Kinder. Viele Probleme diesbezüglich fallen weg, doch das Arbeiten von zuhause aus hat nicht nur Vorteile, sondern auch einige Nachteile.

Homeoffice: Vorteile für Eltern

Zunächst reduziert sich der allgemeine Stress. Das bedeutet: Der Arbeitsweg entfällt und somit auch unnötige Zeit in Staus oder das lästige Warten auf verspätete öffentliche Verkehrsmittel. Somit beginnt der Morgen entspannter, die Kinder bekommen mehr Zeit fürs morgendliche Kuscheln, in Ruhe frühstücken und ihre kleinen Trödeleien zugestanden. Ein flexibler Beginn der Arbeitszeit vom eigenen Schreibtisch aus bedeutet weniger Hetze. Eltern finden es ebenfalls gut, ihre Arbeit selbstbestimmter einteilen zu können und ihre Tätigkeit für die Kinder auch mal unterbrechen zu können. Eltern bestimmen ihre Pausenzeiten selbst und sie können zuhause gesünder und kostengünstiger als in der Kantine essen. Eine Familie kann sich sogar viel Kosten für die Fremdbetreuung ihrer Kinder sparen. Eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) fand heraus, dass Mütter im Homeoffice für ihre Kinder wöchentlich drei Stunden mehr Betreuungszeit haben als Mütter mit einem Arbeitsplatz außerhalb der eigenen vier Wände. Wer im Homeoffice arbeitet, ist für seine Kinder besser erreichbar und muss sich für sein krankes Kind nicht extra freistellen lassen. Eltern selbst sind im Homeoffice seltener krank, da sich das Risiko, bei erkälteten Kollegen anzustecken, reduziert.

Nachteile der Heimarbeit für Mütter und Väter

Eltern im Homeoffice leiden zwar seltener unter Ansteckungskrankheiten, klagen dafür vermehrt über Schlaflosigkeit. Sie können schwerer abschalten, werden auch außerhalb ihrer offiziellen Arbeitszeiten kontaktiert und da die Arbeit ständig präsent ist, halten einige Eltern im Homeoffice ihre Ruhezeiten gar nicht ein.
Laut WSI machen Eltern im Homeoffice etwas mehr Überstunden. Mütter machen eine Überstunde pro Woche mehr als Mütter ohne Homeoffice. Väter kommen im Homeoffice wöchentlich auf zwei Überstunden mehr als Väter ohne Homeoffice. Dennoch sparen Väter Zeit beim Homeoffice ein, aber sie nehmen sich nicht mehr Zeit für ihre Kinder, was sehr schade ist.

Gesetzliches Recht auf Homeoffice

Die SPD bemüht sich seit Anfang des Jahres um ein gesetzliches Recht jedes Arbeitnehmers auf die Arbeit von zuhause aus. Allerdings gibt es viele Tätigkeitsbereiche, in denen ein Homeoffice gar nicht möglich ist. Krankenschwestern, Verkäufer, Fabrikarbeiter, Erzieherinnen, Lehrer oder LKW-Fahrer müssen für ihre Berufserfüllung schlichtweg die Wohnung verlassen. Aber grundsätzlich ist mobiles Arbeiten eine gute Idee, wenn es um Familienfreundlichkeit geht. Durch das Gesetz sollen immer mehr ArbeitnehmerInnen von digitalen Vorteilen profitieren. Und auch die Arbeitgeber können profitieren, indem sie in kleineren Büros agieren können und weniger Miet- und Nebenkosten haben. Auch die Kosten für Firmenwägen reduzieren sich. Außerdem steigt die Mitarbeiterzufriedenheit, wenn sie sich in ihrem Wunsch nach besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt fühlen. Weniger Stress lässt Menschen gesünder sein und die Ausfallzeiten wegen Ansteckungskrankheiten minimieren sich ebenfalls. Damit die Krankentage aufgrund von Überarbeitung im Homeoffice nicht steigen, sehen die Sozialdemokraten einen Schutz der Arbeitnehmer vor ständiger Erreichbarkeit vor. Ferner sollen Überstunden oder Zeiten für Fort- und Weiterbildung als Gutschrift auf ein individuelles Zeitkonto erfolgen. Haben Arbeitnehmer genug angehäuft, können sie ihr Guthaben in Freizeit umwandeln. Das kommt den Kindern und auch den Eltern zugute und der Arbeitgeber freut sich über motivierte Mitarbeiter.

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Foto: Bruce Mars von Pexels – Canva.com

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