Homeoffice und Kind unter einen Hut bringen
von Dr. phil. Sonja Deml | 13. September 2013
Kinder und Homeoffice vereinbaren. Vor- und Nachteile von Telearbeit. So bringen Sie Homeoffice und Kind unter eine Hut...
Für Eltern kann ein Homeoffice sehr sinnvoll sein. Das fängt schon bei Tagesbeginn an: Statt frühmorgens aus dem Haus zu hetzen um dann erst mal im Stau zu stehen, können sie noch gemütlich mit den Kindern frühstücken und sie in Ruhe in den Kindergarten oder zur Schule bringen. Wenn Eltern von zuhause aus arbeiten, fällt die Vereinbarung von Beruf und Familie insgesamt leichter. Doch schauen wir uns die Vor- und Nachteile eines Telearbeitsplatzes näher an.
Homeoffice: Die Vorteile
Wer seinen Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden hat, ist flexibler. Er kann seinen Tagesablauf selbstständiger strukturieren und er kann spontaner auch mal weg, um beispielsweise ein krankes Kind von der Schule abzuholen. Für Eltern mit einem Homeoffice sind kranke Kinder oder auch die Ferienzeit weniger problematisch, da sie nicht immer gleich Urlaub beantragen müssen. Und Eltern können jeden Tag mit ihren Kindern zuhause Mittag essen. Das ist günstiger, gesünder und einfach ein schönes Ritual. Außerdem bleibt mehr Zeit für die Familie, denn es muss keine An- und Rückfahrt zum Arbeitsplatz bewerkstelligt werden. Das spart zudem Kosten. Sie sparen sich außerdem teure Business-Kleidung und das Arbeitsklima bestimmen Sie selbst.
Nachteile von Telearbeit
Wer zuhause arbeitet, hat manchmal Schwierigkeiten, abzuschalten. Der Gang ins Arbeitszimmer, um noch schnell was zu erledigen, ist kurz und so fällt es manchen schwer, die Arbeit hinter sich zu lassen. Das kann familiäre Konflikte verursachen und zu Streit führen. Ein Homeoffice verlangt viel Disziplin, denn zunächst muss man sich selbst motivieren. Wäscheberge ignorieren, private Besuche abwimmeln und nicht zu viele Kaffeepausen einzulegen, erfordert Selbstdisziplin. Es gilt nämlich, sämtliche Ablenkung zu vermeiden. Manchmal kommen die Kinder ins Arbeitszimmer, wollen spielen, haben nur kurz eine Frage oder möchten einfach auf den Schoß.
Homeoffice und Kinder vereinbaren: Tipps für Eltern
Viele Eltern überlegen, wie Sie das Homeoffice und die Kinder unter einen Hut bringen könnten. Wichtig ist zunächst, in einem abgeschlossenen Raum zu arbeiten. Ein Schreibtisch im Wohnzimmereck ist ungeeignet, denn hier sind Sie immer präsent und Sie können von den Kindern einfach nicht verlangen, dass sie sich nur noch auf Zehenspitzen bewegen, um ja nicht zu stören. Gerade Mamas jüngerer Kinder arbeiten gerne im Homeoffice, da sie die Schlafenszeiten der Kleinen zum Arbeiten nutzen können. Für manche Eltern ist die zeitliche Flexibilität gerade gut, andere wiederum haben lieber feste Homeoffice-Zeiten. Dann kann ein Babysitter hilfreich sein, der während der Arbeitszeit auf die Kleinen achtgibt und diese mit sinnvollem Spielzeug beschäftigt. Wenn Sie feste Telefonzeiten haben, ist es besser, wenn währenddessen jemand für Ihre kleineren Kinder da ist. Es ist einfach unangenehm für alle, wenn während des Kundengesprächs das Kind Hunger, Durst oder eine volle Windel hat und deshalb weint. Größeren Kindern (ca. ab Ende der Grundschulzeit) kann man schon eher klarmachen, dass Mama oder Papa während der Telefonzeit seine Ruhe braucht und sie im Arbeitszimmer anklopfen sollen.
Insgesamt ist ein Homeoffice eine sehr gute Möglichkeit, um zu arbeiten und gleichzeitig für seine Kinder da zu sein. Deshalb sollten Arbeitgeber Eltern vermehrt die Chance geben, von zuhause aus zu arbeiten. Wenn sich Berufstätigkeit und Familiengründung besser vereinbaren ließen, würden sich sicherlich auch mehr Paare zur Familienplanung entschließen.
Foto: Monkey Business – Fotolia.com
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