Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder in der Corona-Zeit

von | 20. April 2020

Wochenlang zu Hause bleiben stellt Eltern vor eine große Herausforderung. Hier einige Tipps zur Beschäftigung für Kinder aller Altersstufen…

Kochen KinderKitas und Schulen sind geschlossen. Spiel- und Sportplätze können nicht aufgesucht werden. Freizeitangebote und sogar Verabredungen zum Spielen sind tabu. Deshalb sitzen Familien zur Zeit ungewohnt lange und eng aufeinander. Das kann bei Groß und Klein zu Stress führen. Viele Eltern sind ohnehin schon angespannt wegen des Corona-Themas, zusätzlich sollen sie möglicherweise im Homeoffice arbeiten, den Haushalt führen, kleine Kinder beschäftigen und die größeren zum Lernen motivieren. Diese Belastung ist enorm – die Eltern haben viel zu tun und den Kindern ist langweilig!

Tagesstrukturen festlegen

Das Wichtigste ist, dem Tag eine Struktur zu geben. Es muss klar sein, wann Arbeits- bzw. Lernzeiten sind und wann gespielt werden kann. Ein festgelegtes zeitliches Fenster hilft Kindern, sich zu orientieren und gibt ihnen Sicherheit. Doch nicht jede Familie ist gleich: Gehört ein Baby zur Familie, wird dieses aufgrund seiner natürlichen Bedürfnisse den Takt angeben. Ein Baby braucht mehr Aufmerksamkeit, schläft aber auch viel. Kleinkinder benötigen noch Anleitung beim Spielen und die Gesellschaft der Eltern, können sich aber schon eine Weile allein beschäftigen. Grundschulkinder arbeiten in den Lernzeiten so selbständig sie dazu in der Lage sind und jugendliche Schüler lernen in Eigenregie. Jede Familie sollte einen individuellen Tagesplan erstellen. Eltern sollten sich bei der Beschäftigung mit den Kindern abwechseln, damit sich jeder mal zurückziehen kann. Alleinerziehende haben es da schwerer, aber die getrennten Eltern dürfen ihren Umgang während der Corona-Zeit wahrnehmen. Für die Kinder ist es am besten, wenn die bestehende Regelung beibehalten wird.

Beschäftigungsideen für Kleinkinder

Kinder im Alter zwischen 1 und 3 Jahren können sich noch nicht so lange auf ein Spiel konzentrieren. Deshalb ist es gut, ihnen immer wieder andere Spielideen anzubieten. Kleinkinder sind bereits kreativ und malen gerne, kneten Figuren oder basteln mit Hilfe der Erwachsenen oder größeren Geschwistern etwas aus Naturmaterialien, kleben Stoffreste als Collage oder stempeln mit selbst gebastelten Stempeln aus Kartoffelhälften. Lego Duplo, Playmobil 1 2 3, Holzbaukästen, Puppen, Stofftiere oder Bauklötze sind beliebte Spielsachen für diese Altersgruppe. Richte deinem Kleinkind eine eigene „Küche“ mit Holzkochlöffeln, kleinen Töpfen, Ausstechformen usw. ein und es wird sich damit längere Zeit befassen. Aber auch Hörspiele und Bücher stoßen auf Interesse.

So können sich Kinder zwischen 3 und 6 Jahren beschäftigen

Kinder in diesem Alter lieben es, wenn ihnen vorgelesen wird. Sie hören sich auch gerne Hörspiele an, malen, basteln und „schreiben“. Für sie gibt es bereits Rätsel- oder Vorschulhefte. Sie sind wissensdurstig und interessieren sich zum Beispiel für die Sendung mit der Maus oder andere Wissenssendungen. Die Fernsehzeiten sollten allerdings nicht zu lang sein. Kinder im Kindergarten- bzw. Vorschulalter spielen oft schon lange alleine in ihrem Kinderzimmer. Mit den Geschwistern können sie erste Brett- und Kartenspiele ausprobieren. Puzzles, Memory, Mandalas oder Murmelbahnen sind bei den Kindern ebenfalls beliebt.

Beschäftigungstipps für Kinder im Grundschulalter

In der lernfreien Zeit sollten sich die Kinder entspannen und spielen. Grundschulkinder lesen selbst oder ihren Geschwistern vor. Je nach Vorliebe spielen sie noch gerne mit Barbie, Star Trek etc. Das Abtauchen in Fantasiewelten ist wichtig. Sie sehen sich gerne Wissenssendungen an und begeistern sich für Quizspiele, Experimentierkästen und Technikbausets. Grundschulkinder sind kreativ und bemalen Stoffe, zeichnen, schnitzen, bauen ein Insektenhotel, schreiben Tagebuch… In diesem Alter kann man seine Kinder auch in die Essensplanung einbeziehen und an der Zubereitung der Mahlzeiten beteiligen.

Kinder ab der 5. Klasse zu Hause beschäftigen

Diese Kinder haben ein höheres Lernpensum und von daher weniger Freizeit. Dennoch sollten sie diese nutzen, um sich auszuruhen. Das bedeutet nicht, den halben Tag mit dem Smartphone auf dem Bett zu liegen. Die Zeit mit digitalen Medien muss begrenzt sein. Kinder in diesem Alter sollten viel lesen, sie können altersgerechte Nachrichtensendungen sehen und sich mit den Eltern darüber austauschen. Kinder ab der 5. Klasse sollten ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Außerdem könnten sie Bücher in einer Fremdsprache lesen, Kreuzworträtsel lösen oder in Geheimschrift (mit Zitronensaft) schreiben.

Mit Kindern in die Natur gehen

Es ist wichtig, mit den Kindern raus zu gehen, sei es in den eigenen Garten, in den Park, in den Wald oder zum See. Kinder brauchen frische Luft, Tageslicht und sie müssen sich frei bewegen können. In der Natur fühlen sich Kinder wohl. Sie finden immer etwas Spannendes zum Beobachten, Bastelmaterial für zuhause oder einen Erdhügel, der erklimmt werden will. Der Kontakt zur Natur tut Kindern gut und verhindert, dass sie sich eingesperrt fühlen, Aggressionen entwickeln, unausgeglichen sind oder gar depressiv werden.

Kontakt zu Freunden halten

Um sich nicht völlig isoliert zu fühlen, ist der Kontakt zu Freundinnen und Freunden wichtig,. Sie können sich E-Mail-Nachrichten mit Anhängen schicken, Whats-App-Nachrichten mit Fotos schreiben, telefonieren, skypen usw. Bei Online-Spielen können sich Kinder gegenseitig herausfordern. Macht euren Kindern immer wieder klar, dass die Situation gerade nun mal so ist, aber vergeht und sie sich dann wieder mit ihren Freunden verabreden dürfen. Der Blick in die Zukunft hilft!

Foto: Gustavo Fring – Canva.com

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