Trennungskinder: Fairer Umgang zwischen Eltern und Kind

von | 13. Juni 2013

Trennungskinder brauchen die Bindung zu beiden Elternteilen. Nach der Trennung ist fairer Umgang zwischen Eltern und Kind ein Muss...

Trennungskinder fairer Umgang Eltern und KindLeider passiert es immer wieder, dass Trennungskinder von den Eltern als Machtinstrument, als Spion, als Überbringer von Botschaften missbraucht oder anderweitig manipuliert werden. Manchmal wird dem Kind sogar eine äußerst negative Haltung dem anderen Elternteil gegenüber indoktriniert (elterliches Entfremdungssyndrom). Das alles kann dramatische Folgen für die gesunde Entwicklung der Kinder haben.

Trennungskinder brauchen beide Elternteile

Selbst wenn Sie kein Paar mehr sind, so bleiben Sie dennoch die Eltern ihres gemeinsamen Kindes. Ein Trennungskind braucht die gesunde Bindung zu beiden Elternteilen, denn es liebt Mama und Papa. Wenn ein Kind nach der Geburt Urvertrauen zu seinen wichtigsten Bezugspersonen, also Mutter und Vater, entwickelt hat, kann das bei oben genanntem Fehlverhalten der Eltern ganz schön ins Wanken geraten. Eltern dürfen den anderen nicht vor dem Kind in schlechtem Licht dastehen oder gar an dessen Liebe zum Kind zweifeln lassen, denn das verletzt das Kind sehr. Ein Kind bildet sich seine eigene Meinung über das Verhalten seiner Eltern. Wichtig ist es, dem Trennungskind den Kontakt zu beiden Elternteilen zu ermöglichen und dem  Umgang keine Steine in den Weg zu legen. Das gilt auch, wenn ein neuer Partner in die Familie kommt – er sollte auch vom Ex-Partner die Chance bekommen, eine Bezugsperson für das Kind zu werden. Ein Kind lernt von Mama ein anderes Rollenverständnis als von Papa, was sich gut auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung auswirkt. Außerdem bekommt das Kind wichtige Werkzeuge mit auf den Weg, wie man in Konfliktsituationen vernünftig miteinander umgeht, konstruktiv diskutiert und auch trotz Problemen fair und höflich miteinander umgeht. Dass es Probleme gibt, wissen Trennungskinder natürlich, aber dennoch gilt: Niemals vor den Kindern streiten und auch keine finanziellen Dinge vor den Kindern klären.

Trennung: Negative Folgen für das Kind abwehren

Einige Kinder leiden unter der Trennung der Eltern sehr und zwar ganz individuell. Obwohl in den Augen Außenstehender viele Trennungskinder froh sein könnten, den ewigen Streit nicht mehr erleben zu müssen, belastet sie die Trennung. Einige Kinder werden schlechter in der Schule, nässen nachts (wieder) ein oder bekommen sogar psychosomatische Beschwerden oder vermeintliche Verhaltensstörungen. Damit das Ihrem Kind erspart bleibt, sollten Sie sowohl mit Ihrem Kind als auch mit dem Ex-Partner fair umgehen. Ihre Partnerschaft ist gescheitert, aber Sie haben die Möglichkeit, die Zeit danach gut hinzukriegen. Bei match-patch finden Sie viele Tipps für die Zeit nach der Trennung und den Umgang miteinander. Bringen Sie Ihr Kind niemals in einen Loyalitätskonflikt – es darf sich nicht so fühlen, als müsse es sich auf die Seite eines Elternteils schlagen. Halten Sie feste Besuchszeiten ein, aber ermöglichen Sie Ihrem Kind auch spontane Treffen mit dem anderen Elternteil wenn ihm danach ist. Versuchen Sie nie, Ihr Kind dem anderen vorzuenthalten, denn es hat sogar ein juristisches Recht auf Umgang mit beiden. Machen Sie das auch nicht „geschickt“, indem Sie z. B. Ihr ins Spiel versunkene Kind fragen, ob es jetzt zu Papa möchte. Es wird verneinen, aber nicht, weil es Papa nicht mag, sondern weil es jetzt spielt.

Bedenken Sie, dass Ihr Kind Ihnen später Ihr Fehlverhalten vorwerfen wird und Sie Ihr Kind dadurch von sich selbst wegtreiben. Indem Sie das Verhältnis zum anderen Elternteil stören schaden Sie Ihrem Kind. Selbst wenn Ihr Kind sehr klein ist und es sich später nicht mehr erinnern kann, so ist es dennoch geprägt.

Foto: magnificent – Fotolia.com

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  1. A. C. Biebl schrieb:

    Liebes Match-Patch-Team,
    die Realität, die ich in meinem Beruf erlebe und von den betroffenen Kinderm erzählt bekomme, ist mitnichten so, dass es für Kinder so toll ist bei einer Trennung “eine neue Bezugsperson” dutch den neuen Partner oder die neue Parnerin eines Elternteils hinzuzubekommen.
    Im Gegenteil sehe ich oft gerade bei solchen Veränderungen (“Bonusmama oder Bonuspapa” und /oder Stiefgeschwister) oftmals enorme Probleme für die Kinder.
    Erwachsene wűrden sich “bedanken” ungefragt und unfteiwillig ihre freie Zeit mit einer fremden Person, die, sie selbst nicht gewählt haben. verbringen zu müssen.
    Kindern aber mutet man das einfach zu, auch wenn die Chemie nicht stimmt.
    Plötzlich sehr auffalliges Verhalten, Konzentrationsschwierigkeiten, gesubdheitliche Probleme und auch teils, eine negative Veränderung was die schulischen Leistungen betrifft sind nicht selten die Folge…
    Warum wird Patchwork quasi als, Zugewinn verkauft? Ich halte das in vielen Fällen für Augenauswischerei. Wenn VORHER fas, Ekternteam in der Familue gut und liebevoll funktioniert hat, dann ist eine Tennung der Eltern oft eine Katastrophe für das Kind insbesondere dann wenn neue Partner hinzukommen…
    Es wird oft über die betreffenden Kinder getedet, aber biek zu selten mit ihnen.
    Stattdessen wird erwartet, dass, sue, sich fügen….
    Gruselig.

    • Match-Patch schrieb:

      Liebe/r A.C.Biebl,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Natürlich leiden Kinder unter der Trennung ihrer Eltern, was sich auch in ihrem Verhalten zeigen kann. Und natürlich kann es Probleme zwischen den hinzukommenden neuen Partnern (Stiefeltern) und den Kindern oder dem Ex-Partner geben. Patchwork ist schwierig und braucht Zeit, um sich einzuspielen. Ein neuer Partner sollte den Kindern auch nicht sofort nach der elterlichen Trennung präsentiert werden.
      Du schreibst “Wenn VORHER das Elternteam in der Familie gut und liebevoll funktioniert hat” – genau das ist eben oft nicht der Fall, sonst wäre es nicht zur Trennung gekommen. Wenn es die Eltern nach der Trennung der Kinder nicht schaffen, eine gute Elternebene zu etablieren (oder eben beizubehalten), sind die Kinder die Leidtragenden. Und genau deshalb haben wir diesen Artikel geschrieben.

      Herzliche Grüße
      Dein Match-Patch Team

  2. Luise schrieb:

    Guten Tag, mein Patenkind ist 22 Jahre alt. Lebt in einer WG in Duisburg und ist Psychisch krank. Sie hat den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen,weil da ständig Streitigkeiten sind. Jetzt verbietet ihre Mutter ihr den Kontakt zu ihrer halbschwester. Die kleine ist 10 Jahre und weint weil sie ihre Schwester sehen will. Was kann mein Patenkind da machen? Sie hat ein sehr herzliches Verhältnis zu ihrer halbschwester,aber die Mutter will den Kontakt nicht mehr. Gruß Luise

    • Match-Patch schrieb:

      Liebe Luise,
      dein Patenkind könnte sich mit dem zuständigen Jugendamt vor Ort in Verbindung setzen. Vielleicht wäre auch eine Mediation für Mutter und Tochter gut. Es ist natürlich schwierig, Kontakt zur Schwester zu haben ohne mit der gemeinsamen Mutter dazu Absprachen zu treffen.
      Alles Gute,
      dein Match-Patch Team

  3. Daniel schrieb:

    Danke, der Artikel war schon mal sehr hilfreich. Ich habe extreme Schwierigkeiten durch die Trennung zu meinem Kind. Ich Ertrag es kaum und verstehe die Verhältnisse nicht das nur weil man sich vom Partner trennt Weil er einen die Beziehung unmöglich gestaltet warum man auch von seinem Kind so viel getrennt sein soll…… Wo ist die Gleichberechtigung?!!!…………