Die Eltern-Kind-Beziehung von Alleinerziehenden und ihren Kindern

von | 6. Mai 2018

Kinder von Alleinerziehenden leben mit nur einem Elternteil zusammen. Wie wirkt sich das überhaupt auf die Eltern-Kind-Beziehung aus Sicht der Kinder aus?

Nach einer Trennung oder Scheidung müssen sich die betroffenen Kinder erst mal an ihre Situation gewöhnen, wenn sie nur noch mit einem Elternteil zusammenwohnen. Das kann die Beziehung verändern, wenn mehr Nähe beim alltäglichen Zusammenleben entsteht oder wenn die Distanz droht, die Bindung zu schwächen. Die Eltern-Kind-Beziehung ist auf jeden Fall durch die Familiensituation geprägt ist.

Kinder von Alleinerziehenden und ihre Beziehung zur Mutter

Grundsätzlich unterscheidet sich die Beziehung von Kindern zu ihrer Mutter nicht sehr stark zwischen den Familienformen. Kinder von Alleinerziehenden können ein gutes oder schlechtes Verhältnis zu ihrer Mama haben genauso wie Kinder, die in Paarhaushalten wohnen. Allerdings geben Kinder von Alleinerziehenden in Studien etwas seltener an, dass sie mit ihrer Familie immer über alles sprechen können. Ferner haben diese Kinder seltener das Gefühl, dass sie mit ihrer Familie immer viel Spaß haben. Das könnte an der Tatsache liegen, dass Singlemamas weniger Zeit und dafür mehr Stress haben. Könnten sich die alleinerziehenden Mütter im stressigen Alltag mehr Zeit für die Kinder freischaufeln und hätten sie mehr Unterstützung, dann hätten die Kleinen vielleicht auch mehr Zeit, um mit ihrer Mama zu reden und nicht das Gefühl, die Mutter noch mehr mit ihren Problemen zu belasten. Hätten Singlemamas mehr freie Zeit, dann wäre auch mehr Zeit für Unternehmungen, die allen Spaß machen und die Familien stärken können.

Die Beziehung von Kindern getrennter Eltern zu ihrem Vater

Die Beziehung eines Kindes zu seinem Vater unterscheidet sich hingegen stärker, denn die Kinder getrennter Eltern sprechen mit ihren Vätern grundsätzlich weniger oft darüber, was sie belastet oder ärgert. Kinder, die mit ihrem Papa zusammenleben, reden häufiger mit ihm über ihre Probleme, Sorgen und Ängste. Da Trennungskinder überwiegend bei ihrer Mama leben, haben sie bei ihrem Vater weniger Mitspracherecht wenn es um Entscheidungen oder Familienangelegenheiten geht, von denen auch die Kinder betroffen sind. Räumliche Distanz scheint eben auch diese Distanz zu schaffen, denn der Kontakt zum Vater ist einfach nicht so stark alltagsübergreifend. Die Häufigkeit der Kontakte zwischen Vater und Kind spielen zwar eine gewisse Rolle, aber wichtiger ist die Qualität der Vater-Kind-Beziehung. Auch ein Vater, der sein Kind nicht mehrmals in der Woche sieht, kann die Bindung zwischen ihm und seinem Liebling stärken, indem er sich beim Umgang bewusst Zeit nimmt und für das Kind als Bezugsperson eine vertrauensvolle Umgebung schafft. Wichtiger als die räumliche Nähe ist die emotionale Nähe: Das Gefühl und auch die Sicherheit, vom Papa geliebt und umsorgt zu werden.

Für die Kinder von getrennten Eltern ist es nicht nur wichtig, dass sie zu Mama und Papa ein gutes Verhältnis haben, sondern es ist ebenfalls von Bedeutung, dass die Eltern miteinander auskommen und keinen Rosenkrieg (auf Kosten der Kinder) führen. Das belastet die Kids nämlich unheimlich und kann sie für ihr Leben und ihr eigenes Beziehungsverhalten prägen!

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Alleinerziehende in Deutschland – Lebenssituationen und Lebenswirklichkeiten von Müttern und Kindern. Monitor Familienforschung. Beiträge aus Forschung, Statistik und Familienpolitik, Ausgabe 28

Foto: phpetrunina14 – Fotolia.com

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  1. Roland schrieb:

    Ich denke das es sowohl für das Kind als auch für die Eltern, keine leichte Situation ist.
    Da es eine neue Situation ist die es so vorher nicht gab, können verschiedene Probleme auftreten.
    Ich rate daher zu einem Pychologen zu gehen mit dem man mal in aller Ruhe reden kann.
    So hat man quasi von einer unbeteiligten Person einen Blick auf das ganze, der das nochmal mit anderen Augen sieht.
    So bekommt man nochmal neue Denkansätze, die man vorher vielleicht nicht auf dem Schirm hatte.

    Liebe Grüße