#Muttertagswunsch – Was sich Mütter wirklich wünschen
von Sabine Bendzus | 12. Mai 2017
Was sich Mütter zum Muttertag wirklich wünschen, kann man derzeit unter dem Hashtag „Muttertagswunsch“ in den sozialen Netzwerken lesen.
Unter dem Hashtag #Muttertagswunsch kann man dieses Jahr erneut lesen, was sich Mütter (auch Väter) zum Muttertag wünschen, nämlich andere Dinge als Blumen, Pralinen, Frühstück ans Bett oder Massagegutscheine. Ins Leben gerufen wurde die Aktion bereits 2016 von der Alleinerziehenden Annette Loers in Zusammenarbeit mit weiteren Bloggerinnen. Die Wünsche der sich zu Wort meldenden Mütter richten sich vor allem an Politik und Gesellschaft.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf ist eines der Hauptthemen. So fordert Sonja die Abschaffung von Businessmeetings nach 17 Uhr und mehr Akzeptanz für Familienzeit. Weitere Muttertagswünsche sind flexible und bezahlbare Kinderbetreuung, Kitaplätze, wenn man sie braucht, Elternzeit, die man sich auch leisten kann, kindgerechte Arbeitszeiten und so viele Kranktage, wie das Kind krank ist, ohne dabei Job und Gehalt zu gefährden.
Viele der Mütter, die ihre Wünsche äußerten, leiden unter ungewollter Arbeitslosigkeit, befristeten und schlecht bezahlten (Teilzeit-)Jobs und mangelnder Altersvorsorge. Unverheiratete und alleinerziehende Mütter fühlen sich steuerlich benachteiligt, sie fordern einen höheren Grundbetrag bzw. mehr Angleichung zum Ehegattensplitting. Alleinerziehende und Mütter mit behinderten Kindern fühlen sich mit ihren Sorgen und Problemen von der Gesellschaft besonders im Stich gelassen und pochen auf mehr Unterstützung.
Gleichberechtigung und Anerkennung
Gleichberechtigung fordern Frauen und Männer bei der Bezahlung und Vergabe von Jobs. So wünscht sich Nora, dass Mütter und Väter ohne Karrierenachteile je zu 70% arbeiten können, ein selbständiger Vater bemängelt die Möglichkeit finanzierbarer Elternzeit. Und „TragetuchMami“ will sich anonym auf Jobs bewerben können: „Wer gut in seinem Job ist, bekommt ihn. Unabhängig von Geschlecht, Kindern oder sonst was.“
Auch bei der Erziehung sehnen sich Mütter nach mehr Gleichberechtigung, Unterstützung und Anerkennung. Eine Mutter findet zum Beispiel den Begriff “Babysitting” unpassend, wenn der Mann sein Kind betreut. Aber auch Mütter, die bewusst Hausfrau sind, Erzieherinnen und Hebammen brauchen mehr Anerkennung.
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