Pfingsten – was feiern wir eigentlich?

von | 9. Mai 2016

Pfingsten ist ein christliches Fest, an dem wir frei haben. Doch vielen ist gar nicht klar, was am Pfingstsonntag und Pfingstmontag eigentlich gefeiert wird.

PfingstbraeucheDie Kinder haben Pfingstferien, die Erwachsenen nehmen sich Urlaub oder haben sowieso am Pfingstsonntag und am Pfingstmontag frei. Viele machen sich gar keine großen Gedanken über das Pfingstfest – wird es doch nicht so feierlich begangen wie Ostern oder Weihnachten. Ostern und Weihnachten sind außerdem kommerzielle Feste und der Handel erinnert uns schon früh daran, dass große Feiertage auf uns zukommen. An Pfingsten ist das nicht so. Alles ist stiller und doch ist Pfingsten nicht weniger wichtig für die Christen. Aber warum feiern wir eigentlich Pfingsten?

Die Bedeutung von Pfingsten

Im Christentum und auch im Judentum gehört Pfingsten zu den Hauptfesten des Jahreskreises. Pfingsten wird 50 Tage nach Ostern gefeiert und hat deshalb auch kein festes Datum wie zum Beispiel Weihnachten. Das Wort Pfingsten stammt aus dem Griechischen und lautet ursprünglich „pentekosté“, was „der 50. Tag“ bedeutet.

Pfingsten als Geburtstag der Kirche

Für die Christen ist das Pfingstfest eigentlich der Geburtstag ihrer Kirche: An besagten 50 Tagen nach Ostern trafen sich nämlich die schüchternen Jünger Jesu in Jerusalem als die Menschen dort groß feierten. Sie begingen das jüdische Fest Schawuot. Und bei diesem Fest kam ein regelrechtes Brausen vom Himmel – der Heilige Geist erschien den Jüngern, welche die starke göttliche Kraft spürten. Die Jünger Jesu wurden daraufhin mutig und gingen auf die Straßen, um von Jesus und seinen guten Taten zu erzählen und so viele Menschen für sich zu gewinnen.

Pfingsten feiern

Gläubige Christen gehen an Pfingsten in die Kirche und feiern gemeinsam den Gottesdienst. Dabei gedenken sie der Entstehung ihrer Religion und sie entsinnen sich der Bedeutung des Heiligen Geistes, der für Pfingsten so wichtig ist. Pfingsten ist zwar kein typisches Familienfest mit traditionellen Ritualen wie Ostern oder Weihnachten. Dennoch gibt es einige Bräuche, welche die Dorfgemeinschaft oder die Bewohner einer bestimmten größeren Region pflegen.

Alte Pfingstbräuche

Es gibt einige alte Pfingstbräuche in den unterschiedlichen Regionen Deutschland, die allerdings so langsam in Vergessenheit zu geraten scheinen. In vielen Orten werden dennoch Pfingstbäume aufgestellt, es wird dabei Musik gespielt und getanzt. Gleichzeitig wird der Frühling begrüßt. In der Lüneburger Heide werden Pfingstbäume gepflanzt, andernorts werden prachtvolle Umzüge mit reich geschmückten Pferden und Pfingstochsen veranstaltet. Ein weiterer Brauch ist das Pfingstsingen. Je nach Region ziehen Kinder, junge Männer oder Gesangsvereine von Haus zu Haus und bieten einen singenden Pfingstgruß dar. Als Belohnung bekommen sie traditionellerweise Eier, Speck, Kuchen oder Geld.

Es gibt sogar Gegenden, in denen an Pfingsten eine Kirmes oder ein Jahrmarkt veranstaltet werden. Dies diente früher gleichzeitig als Heiratsmarkt – im Frühling kommen schließlich die Hormone in Schwung und die jungen Menschen wollten sich verlieben. Überhaupt hat Pfingsten viel mit Liebe zu tun. Beliebt ist nämlich auch das Birkenstecken. Dazu machen sich Junggesellen in der Pfingstnacht auf, um an die Hauswand ihrer Liebsten ein Birkenbäumchen zu stellen. Das ist ein Liebesbekenntnis und die grünen Blätter der Birke sind gleichzeitig ein Fruchtbarkeitssymbol. Der Verehrer meint es also ernst! In Teilen Thüringens ist es sogar noch Brauch, Pfingstehen einzugehen. Der Pfingstbursche hält bei den Eltern der Pfingstbraut um deren Hand an und falls die Eltern einwilligen, sind die beiden für die Feiertage quasi verheiratet. Offiziell ist die Pfingstehe nach dem Pfingstmontag wieder beendet, aber wer weiß ob dieser Art von Probeehe nicht auch häufig ein offizieller Heiratsantrag folgt.

Und wie verbringst du Pfingsten – kennst du einen schönen Pfingstbrauch?

Foto: famveldman – Fotolia.com

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