Die finanzielle Lage von Alleinerziehenden

von | 6. September 2013

Kinder zu haben birgt ein Armutsrisiko, vor allem Alleinerziehende leben oft am Existenzminimum. Die finanzielle Lage alleinerziehender Mütter und Väter...

finanzielle Lage AlleinerziehenderKinder sind ein Armutsrisiko und das Risiko, mit einem Kind am Existenzminimum zu leben, ist für Alleinerziehende noch größer. Viele Einelternfamilien sind auf Transferzahlungen vom Staat angewiesen und besonders mies wird die Finanzlage, wenn Unterhaltszahlungen ausbleiben. Sehen wir uns einige Zahlen an, um die Diskussion um die finanzielle Situation von Alleinerziehenden besser verstehen zu können.

Alleinerziehend: Trotz Arbeit arm

Die Erwerbsquote von Alleinerziehenden ist mit fast 60% sehr hoch. Mütter, die in einer Partnerschaft leben, sind zu 27% erwerbstätig und Singlemamas sind sogar zu 42% in Vollzeit beschäftigt. Doch Einelternfamilien sind im Vergleich zu traditionellen Familien einem höheren Armutsrisiko ausgesetzt und sie sind doppelt so stark gefährdet, in Langzeitarmut zu leben als der Bevölkerungsschnitt. Die Armutsgefährdungsschwelle für Alleinerziehende mit einem Kind lag 2009 bei 1040€ im Monat und fast jeder dritte Alleinerziehende hatte weniger als 1100€ pro Monat zur Verfügung. Das betrifft vor allem Alleinerziehende mit einem Kind unter drei Jahren. Hier müssen 54% der alleinerziehende Mütter mit einem Familien-nettoeinkommen, das unter 1100€ liegt, auskommen. Wen wundert es da, dass Einelternfamilien beim Bezug von Transferzahlungen nach dem zweiten Sozialgesetzbuch überrepräsentiert sind? Und das, obwohl viele von ihnen jeden Morgen zur Arbeit gehen! Fast ein Drittel sind nämlich Aufstockerinnen mit einem Erwerbseinkommen unter ihrem sozialhilferechtlichen Bedarf. Aufstocker/innen erhalten zusätzlich Arbeitslosengeld II. Das sind zentrale Ergebnisse der 6. Armutskonferenz der Fraktion DIE LINKE „Frauenarmut in einem reichen Land“ am 6. Oktober 2012 in Chemnitz.

Alleinerziehend und von Hartz-IV betroffen

Werfen wir noch einen genaueren Blick auf all die von Hartz-IV betroffenen Einelternfamilien. 2010 bezogen dem Statistischen Bundesamt zufolge 43% aller Einelternfamilien Hartz-IV-Leistungen. Sieht man sich die Zahlen genauer an, stellt man fest, dass sich hinter dieser Prozentangabe 641000 Alleinerziehende mit etwa einer Million Kindern in Deutschland befinden. Unter ihnen sind die Aufstocker/innen, Auszubildende, oder Alleinerziehende in einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. Und viele stehen dem Arbeitsmarkt einfach nicht zur Verfügung weil sie ein kleines Kind betreuen. Maike von Wegen schreibt in ihrem Buch „Mutterseelenalleinerziehend“, dass diese Zahlen die geschönte Version der Statistik seien, denn erwerbstätig ist nach den Regeln der ILO jemand, der in einem einwöchigen Berichtszeitraum mindestens eine Stunde lang gegen Entgelt oder selbständig gearbeitet hat. Die Autorin betont, dass viele Alleinerziehende unter den momentanen Bedingungen einfach nicht arbeiten können obwohl sie es möchten. Vor allem Singlemütter sind gezwungen, arbeitslos zu sein oder geringfügig entlohnte Minijobs anzunehmen weil Kinder-betreuungsplätze fehlen und viele Arbeitgeber alleinerziehende Mütter schlichtweg ablehnen. Ferner sind die Löhne auch bei Vollzeitstellen so gering, dass jeder fünfte Deutsche im Niedriglohnsektor arbeitet und 70% dieser Menschen sind Frauen.

Spartipps für Alleinerziehende

Einelternfamilien müssen also an allen Ecken und Enden sparen. Für Lebensmittel wird viel Geld benötigt und meiner Meinung nach sollten alle Kinder – egal ob sie von einem Elternteil erzogen werden oder in einer reicheren Familie mit Mama und Papa aufwachsen – das Recht auf eine gesunde Ernährung haben. Alleinerziehende mit knappem Budget sollten die Aktionsangebote des Biomarktes beachten und viele Discounter bieten günstige Bioprodukte an. Kleidung, Bücher, Spielzeug und Fahrräder sind oft super erhalten und gebraucht billig zu haben. Es gibt viele kostenlose Freizeitangebote für Kinder. Ein Blick in die Tagespresse lohnt sich. Babysitter zu teuer? Alleinerziehende mit einem Netzwerk könnten sich beim Babysitten abwechseln. Es ist durchaus sinnvoll, ein Haushaltsbuch zu führen, denn eine Haushalts-buchführung zeigt, bei welchen Posten Sie noch sparen können. (Hier finden Sie ein Programm dazu)

Übrigens bietet Match-Patch alleinerziehenden Müttern und Vätern, die Hartz IV beziehen, eine kostenlose Premium-Mitgliedschaft. Bei Interesse kontaktieren Sie unser Serviceteam: service@match-patch.de

Foto: Picture-Factory – Fotolia.comblank

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  1. Sabine schrieb:

    Hallo,
    warum bekommen die Hartz IV Empfänger keine kostenlose Mitgliedschaft?
    Ich möchte nicht betteln, aber ich bin alleinerziehend mit drei Kindern und habe auch Schwierigkeiten, die Mitgliedschaft zu bezahlen, obwohl ich 22Std.die Woche arbeite. Könnten man da nicht auch entgegen kommen und die Mitgliedschaft für die Hälfte verkaufen?

    MFG
    Sabine

    • match-patch schrieb:

      Die Preise bei match-patch sind sehr moderat und im Vergleich zu anderen Portalen geradezu preiswert.
      Abgesehen davon kann man kostenlos persönlich geschriebene Nachrichten von anderen Mitgliedern lesen und beantworten sowie kostenlos Schmetterlinge und Fragebögen versenden. Man kann also als Basis-Mitglied ebenfalls kommunizieren.