Body Shaming nach der Geburt

von | 29. August 2022

Nicht selten schämen sich Mütter nach der Geburt für ihren aus der Form geratenen Körper. Manchmal werden sie auch durch Blicke oder Kommentare beschämt.

After Baby BodyDer Körper verändert sich mit der Schwangerschaft und braucht Zeit, um sich der alten Form anzunähern. Das ist völlig normal und auch gesund. Doch wer kennt nicht die Fotos frisch gebackener (Promi-)Mütter mit vermeintlich makelloser Figur… Der Natur zu verdanken ist das in den seltensten Fällen, oftmals werden Fotos retuschiert bzw. manipuliert. Manche Frauen legen sich für ihren perfekten After-Baby-Body unters Messer. Straffungen und Absaugungen werden mitunter gleich nach dem Kaiserschnitt durchgeführt aus Angst vor Body Shaming.

Body Shaming

Frauen bekommen schon während der Schwangerschaft ständig ungefragt Bemerkungen über ihren Körper zu hören. Das geht auch nach der Geburt weiter. Sie werden von Fremden, Freunden oder sogar vom Partner auf ihre körperlichen „Deformationen“ angesprochen und somit beschämt. Einerseits sollten sich Mütter nach der Geburt nicht gehen lassen und möglichst schnell wieder in die alten Jeans passen, andererseits aber nicht zu viel abnehmen, um nicht als essgestört zu gelten. Ist der Stillbusen zu groß, könnten sie Männer damit sexuell reizen, ist er zu klein, bekommt das Baby womöglich zu wenig Milch. Dehnungsstreifen hätten eigentlich schon während der Schwangerschaft durch spezielle Cremes vermieden werden sollen usw. Kein Wunder, dass viele Mamas ihren Körper nach der Geburt nicht annehmen können und sich schämen.

In den sozialen Medien werden Fotos von jungen Müttern nach der Geburt kritisch und nicht selten sehr beleidigend kommentiert. Das ist nicht nur verletzend, sondern auch unrealistisch, denn in der Schwangerschaft muss sich der Frauenkörper verändern, schließlich reift aus einer befruchteten Eizelle ein Baby heran, das ausreichend Platz benötigt. Gegen Ende der Schwangerschaft ist die Gebärmutter um das zwanzigfache ausgedehnt.

Mamas Körper nach der Geburt

Frauen nehmen während der Schwangerschaft an Gewicht im zweistelligen Bereich zu, sie haben oftmals Wassereinlagerungen, Dehnungsstreifen, eine Linea negra oder Pigmentstörungen. Der Bauch ist nach der Geburt oft noch so groß wie im zweiten oder sogar dritten Schwangerschaftstrimester, doch er ist nun weich. Durch den Milcheinschuss verändert sich die Brust. Nicht wenige Mamas erleiden Geburtsverletzungen und es bleiben Narben zurück. Der Beckenboden ist strapaziert und die Gebärmutter muss sich erst wieder zurückbilden. Zudem fühlen sich viele Frauen erschöpft von der Geburt und dem Alltag mit Baby. Sie haben vielleicht Augenringe, blasse Haut usw.
Doch all das ist kein Grund diese Frauen abzuwerten. Besser wäre es, sie einfühlsam zu unterstützen, damit sie sich wohlfühlen und ihren Körper annehmen.

Der Weg zum gesunden After-Baby-Body

Zunächst muss sich der Körper von den Geburtsstrapazen erholen und die Zeitdauer ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Die Gebärmutter und der Beckenboden bilden sich zurück. Manche unterstützen das durch Rückbildungstees, Massagen durch die Hebamme oder sanfte Gymnastik unter professioneller Anleitung.

Mit einer gesunden Ernährung wird die Regenerationen des Körpers unterstützt und ein mögliches Nährstoffdefizit ausgeglichen. Ein abwechslungsreicher Speiseplan sollte unter anderem Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, pflanzliche Öle, Nüsse, vollfette Milchprodukte, Hülsenfrüchte, evtl. Fleisch oder Seefisch sowie ausreichend Flüssigkeit enthalten. Dadurch wird auch die Bildung von Muttermilch angeregt. Viele Frauen nehmen in der Stillzeit langsam und ganz natürlich ab, weil mehr Kalorien verbrannt werden.

Moderate Bewegung fördert die Regeneration, die Durchblutung, die Sauerstoffversorgung sowie die Ausschüttung von Glückshormonen. Am schönsten ist die Bewegung mit dem Baby an der frischen Luft.

Mütter sollten nicht zu streng mit sich sein. Wichtiger als der vermeintlich perfekte Body ist es, die gemeinsame Zeit mit dem Baby zu genießen. Eine glückliche und zufriedene Mama beeindruckt mit ihrer positiven Ausstrahlung.

Foto: Unsplash.com – Jonathan Borba

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