Wie man sich selbst bei der Partnersuche im Weg steht
von Dr. phil. Sonja Deml | 16. Dezember 2014
Manche Singles stehen sich bei der Partnersuche selbst im Weg. Sie wollen attraktiver oder beruflich erfolgreicher sein, schieben familiäre Gründe vor...
Heutzutage warten viele auf die ganz große Liebe. Alles soll perfekt sein, man selbst, der Partner und alle anderen Umstände auch. Erst wenn sämtliche Hindernisse beseitigt sind, die 5 Kilo runter, die Zähne begradigt, die Hörner abgestoßen und die Eigentumswohnung schick eingerichtet ist, soll es mit dem Liebesglück klappen! Doch die Zeit vergeht und irgendwann droht man, als Dauer-Single zu enden, wenn man sich bei der Partnersuche ständig selbst im Weg steht.
Zu unattraktiv für einen Partner?
Viele Singles möchten zunächst an ihrem Aussehen arbeiten bevor sie sich auf Partnersuche begeben. Die vermeintlichen Mängel können vielfältig sein: Man fühlt sich zu dick, zu wenig muskulös, zu blass usw. Die Zähne sind nicht weiß oder gerade genug, die Haare noch nicht richtig lang, die Nase zu krumm, der Busen zu klein und die blöde Narbe am Schienbein ist noch nicht weggelasert. Doch was, wenn der Traumpartner gerade die Zahnlücke sexy findet, gar nicht auf große Brüste steht oder völlig unbeeindruckt von Muskelpaketen ist?
Familiäre Hindernisse bei der Partnersuche
Außerdem können sich Singles von familiären Gründen an der Partnersuche gehindert fühlen. Da sollen die Kinder älter oder aus dem Haus sein, die Eltern nicht mehr so viel Pflege benötigen und der Ex-Partner soll überwunden sein. Letzteres ist ein sinnvoller Grund, die Partnersuche zurückzustellen. Denn natürlich muss eine Trennung erst verarbeitet werden. Doch eine Familie ist immer eine Herausforderung und je mehr Familienmitglieder es gibt, desto schwieriger wird es, den vermeintlich passenden Zeitpunkt für die Partnersuche zu finden.
Vor dem Partner kommt die Karriere
Männer und Frauen möchten heutzutage beruflich weiterkommen. Viele denken, ein Partner könne sie an ihren Karriereplänen hindern und überhaupt hätten sie bei der vielen Arbeit gar keine Zeit für eine Partnerschaft. Singles möchten erst noch den Abschluss schaffen, beruflich Fuß fassen, die Karriere vorantreiben, ein bestimmtes Auto fahren und sich ein finanzielles Polster zugelegt haben. Das alles kann ganz schön an die Substanz gehen. Kein Wunder, dass sich viele ausgebrannt fühlen und keine Energie mehr für die Partnersuche haben.
Zu viel Perfektionismus schadet bei der Partnersuche
Viele Singles vergessen beim Streben nach der eigenen Perfektion und bei der Suche nach der perfekten Partnerschaft, dass wir alle nur Menschen mit Stärken und Schwächen sind. Die Zeit vergeht und Paare finden sich. Was ist, wenn der vermeintlich perfekte Partner nicht mehr warten will bis man Senior Consultant mit geraden Zähnen und einer Konfektionsgröße kleiner ist? Unser Idealpartner hätte uns auch so geliebt, aber der ist vielleicht inzwischen vergeben. Außerdem sagt uns niemand, ob wir tatsächlich eine erfülltere Partnerschaft hätten, wenn die Kinder ein bisschen älter, das Auto ein bisschen mehr abbezahlt und die Haut ein bisschen glatter wäre. Klar ist es gut, an sich selbst zu arbeiten um sich wohler zu fühlen. Doch wir sollten aufhören, nach zu viel Perfektion zu streben, sondern unser Leben einfach leben und uns genauso unvollkommen wie wir sind auf eine wunderbare Partnerschaft mit Entwicklungspotenzial einlassen.
Wie ist das bei Ihnen: Sind Sie offen für eine neue Partnerschaft oder ist der Weg zu einer neuen Liebe noch nicht frei?
Foto: © stine-photography.de – Fotolia.com
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