Soll man sich rarmachen beim Kennenlernen?

von | 28. März 2014

Sich in der Kennenlernphase rar zu machen, kann das Interesse des Flirtpartners steigern, doch birgt dieses Spiel auch Fallstricke. Wie und wann rarmachen?

rarmachen kennenlernen„Willst Du was gelten, so mach Dich selten!“ haben Großmütter ihren Enkelinnen geraten. Doch inwiefern hat dieser antiquierte Spruch heutzutage noch Gültigkeit? Klar reizt es uns schon als Kind, wenn man etwas nicht haben kann oder etwas nicht gleich bekommt, sondern erst darum kämpfen muss. Das Objekt der Begierde wird dann gleich viel interessanter. Aber erscheinen auch Menschen interessanter, um die man erst kämpfen muss? Andererseits fühlen wir uns doch von Menschen angezogen, die uns mögen und die uns ihre Gefühle zeigen…

Desinteresse zeigen beim Flirten

Frauen machen sich oftmals aus taktischen Gründen selten, denn eigentlich möchten sie mit einem bestimmten Mann gerne zusammen sein, haben jedoch schon festgestellt, dass offensiver gezeigtes Interesse Männer abschrecken kann. Es gibt Frauen, die dieses Spielchen leid sind und es gibt Frauen, die das Spiel des Sich-Rarmachens so richtig genießen, wenn der Jagdtrieb des Mannes ausbricht. Wer eine feste Partnerschaft möchte, sollte sich beim Flirten ab und zu zurückziehen und den Flirtpartner mal zappeln lassen. Peter K. Jonason und seine Forscher haben die Theorie des Sich-Rarmachens 2012 überprüft und stellten fest, dass wir weder eine distanzierte Kühle noch das Zeigen von Interesse am Anderen anziehend finden. Interessant macht uns tatsächlich die Ungewissheit. In der Untersuchung wirkten Männer, die sich positiv über eine Frau geäußert hatten, auf diese reizvoller als die desinteressierten Männer. Allerdings zeigten Frauen ein höheres Interesse an Männern, die sich offenbar nicht für sie interessierten. Vielleicht ist die Studie nicht so ganz repräsentativ, da sie nur mit Studenten durchgeführt wurde, aber wer hat dieses Phänomen nicht schon selbst erlebt…?

Sich rarmachen als Spiel

Wer das Spiel des Sich-Rarmachens nicht beherrscht oder übertreibt, verliert Authentizität und seinen Flirtpartner. Den Flirtpartner mal kurz zappeln zu lassen und sein Interesse nicht allzu offensichtlich zu zeigen, mag reizvoll sein. Wer sich allerdings eine feste Partnerschaft mit seinem Flirtpartner wünscht, sollte sich auf sein Bauchgefühl verlassen und weder drei Tage vor dem Telefonhörer vor Sehnsucht vergehen noch sich betont unterkühlt geben, wenn der Traummann um ein zweites Date bittet. Besser ist es dann, taktvoll vorzugehen und den Flirtpartner nicht mit seinen Gefühlen zu überrumpeln, sondern sich Zug um Zug (wie es sich gerade richtig anfühlt), zu offenbaren. Das ist ein mindestens genauso reizvolles Spiel.

Vorteile und Nachteile des Sich-Rarmachens

Wenn sich eine Frau rarmacht, kann das den Mann enorm befeuern, sich verstärkt um sie zu kümmern. Die Frau wirkt geheimnisvoll und etwas unnahbar und das möchte der Mann erforschen. Es ist seltener der Fall, dass sich ein Mann desinteressiert gibt, doch auch er kann so rätselhafter und kostbarer wirken. Natürlich kann ein zu frühes oder deplatziertes Liebesgeständnis abschreckend wirken, doch genauso abschreckend ist jemand, der seinen Flirtpartner ständig zappeln lässt. Dieser bekommt dann eher das Gefühl, dass ihm der Unnahbare aus dem Weg geht. Und wer möchte dann schon ständig hinterherlaufen und so dastehen, als hätte er die Abfuhr nicht verstanden? Peinlich, peinlich…
Wer sich gar beim Online-Dating rarmacht, hat wesentlich schlechtere Chancen. Niemand wartet beim Online-Dating gerne allzu lange auf Antwort, nur weil sich der Flirtpartner gerade rarmachen will, denn es geht in Singlebörsen schließlich darum, jemanden kennenzulernen. Vor allem Frauen sollten sich nicht davor scheuen, die Initiative zu ergreifen. Männer werden deutlich seltener als Frauen angeschrieben und sie freuen sich deshalb umso mehr. Beim Online-Dating spielt es keine Rolle, wer den ersten Schritt macht und auch Frauen sollten Dates vorschlagen.

Sich mal rar zu machen, einen kleinen Köder auszuwerfen um ihn dann wieder zurückzuziehen, kann eine prickelnde Situation hervorrufen, wenn beide das Spiel beherrschen. Wer allerdings wirklich was gelten will, sollte sich nicht allzu lange selten machen!

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Foto: © Andres Rodriguez – Fotolia.com

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