Geld, Macht und Liebe: Die Rolle des Geldes in Partnerschaften
von Dr. phil. Sonja Deml | 28. November 2011
Einkommensunterschiede können ein Ungleichgewicht in der Partnerschaft erzeugen. Die Rolle von Geld und Macht in der Liebe und Lösungsansätze für die Beziehung.
Promis wie Madonna oder Lothar Matthäus gewähren uns intimste Einblicke in ihr Liebesleben. Sie präsentieren sich gerne mit wesentlich jüngeren und weniger finanzkräftigen Partnern. Und bei der blutjungen Freundin eines „Sugardaddys“ fragt man sich, was die an ihm findet. Oder macht tatsächlich nur das Geld sexy? Von Geld geht eine Macht aus, doch nicht nur in diesen wenig standesgemäßen Partnerschaften, sondern auch bei Lieschen und Peterchen Müller um die Ecke. Die amerikanische Familientherapeutin Betty Carter hat herausgefunden, welchen Einfluss das Tabuthema „Geld“ auf die Zufriedenheit mit der Partnerschaft hat.
Die Goldene Regel
Die Goldene Regel lautet: Das Machtgleichgewicht der Partner kann auf katastrophale Art gestört werden, wenn einer die ökonomische Macht in der Partnerschaft verliert. Oft geschieht das, wenn die Frau weniger oder nicht mehr arbeitet, um für die Kinder zu sorgen. Oder Sie verdient wesentlich mehr als Er und Er fühlt sich dadurch unterlegen. Gewöhnlich geschieht dann ganz unbemerkt, dass Geld und Macht die partnerschaftliche Beziehung verändern.
Wer das Geld hat, der bestimmt
In einer guten Ehe sind die Partner reife, autonome Individuen, doch vielen ist nicht klar, dass Reife und Autonomie auch finanzielle Unabhängigkeit voraussetzt. Wer sich nicht alleine ernähren kann, wird sich kaum frei fühlen, zu tun und zu lassen, was er für richtig hält. Angeblich spielt das Geld bei Liebespaaren keine Rolle und in der Ehe ist meins auch deins, oder? Nein! Betty Carter protestiert heftig, denn bei Scheidungsverhandlungen wird versichert, dass meins noch nie deins war. Doch auch in offenbar gut funktionierenden Partnerschaften werden die großen Entscheidungen in der Regel von dem getroffen, der das Geld oder den Großteil dessen nach Hause bringt. Der Allein- oder Besserverdiener bestimmt subtil oder direkt über die Urlaubsreise, die Anschaffung teurer Elektronik usw. Diese Dinge scheinen trivial, doch schwächen oder stärken sie die Individualität der Partner. Das Einkommen bestimmt in den meisten Beziehungen die Machtverhältnisse.
Geld, Macht und Liebe
Meistens ist der Mächtigere der Mann. Wenn die Einkommensunterschiede sehr groß sind, hat er oft nicht das Gefühl, seiner selbst willen geliebt zu werden. Die abhängige Partnerin ist sich ihrer Unterlegenheit bewusst und benutzt emotionale oder sexuelle Mittel, um die Rechnung auszugleichen. Sie schmeichelt ihm, damit er ihr erlaubt, Geld auszugeben. Es gibt aber auch Männer, die finanziell von ihren Partnerinnen abhängig sind: Sie bringt ihn durchs Studium oder macht Überstunden, während er arbeitslos ist. Verdient die Frau mehr, spielt sie das häufig herunter. Diese Paare lieben sich durchaus, nur ist die Partnerschaft im Ungleichgewicht.
Lösungsansätze
Wenn Er mehr Geld verdienen kann, sind viele Frauen bereit, umzuziehen oder der Familie wegen ihre Karriere einzustellen. Das kann gut gehen, wenn sich das Paar einig ist, dass Geldverdienen und Haushaltsführung gleichwertige Beiträge beider Partner sind. Carter empfiehlt zudem, einen Teil des Vermögens auf den Namen des Partners umzuschreiben. Das gleicht ein Machtdefizit aus. Und der unausgesprochene Finanzvertrag gehört thematisiert. Wer seine Arbeit ungern aufgegeben hat und darunter leidet, sollte sich einen neuen Job suchen.
Carter, Betty/Peters, Joan K. (2010): Macht und Liebe. Wie das Geld unsere Beziehungen beeinflusst. Iskopress, Salzhausen
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Das kann man meiden indem man das vorher klärt und nicht für den Mann umzieht! Diesen Fehler machen viele Frauen und Männer wissen dass sie immer eine Frau finden die verzweifelt mitmacht. Ich würde so öfter ausgetauscht weil ich nicht umziehen wollte und sie haben ziemlich schnell eine gefunden. Bei dem einen kam es zur Scheidung, der andere ist glücklich und musste nur 40 Minuten weiter in die Stadt ziehen. Ich wohne in Österreich vundcer in Deutschland also wären die Bedingungen nicht schlimmer gewesen. Er war auch Maschinenbau Ingenieur. Frau soll maximal 1 Kind haben damit es im Notfall leichter ist, arbeiten zu gehen. Und nicht zu lange Zuhause bleiben. Der Mann bleibt ja auch nicht Zuhause und geht lieber arbeiten auch wenn er Kinder harlt. Und Männer beeilen sich auch nicht heim auch wenn die Kinder haben. Und mit Geld für Familie verdienen ist nur Ausrede da sie ja das Geld behalten. Als Ehefrau hat man nur Recht auf ein Haushaltsgeld also hat die Frau keine Vorteile davon , ausser der Mann ist sehr grosszügig.
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Das schlimmste ist für mich als Frau, wenn ich keine arbeit mehr finde (ab einem gewissen ALter). Diese elende Abhängigkeit erzeugt keine guten Gefühle. Zudem werde ich in Arbeiten gedrängt (putzen kochen etc.), die ich weiss Gott nicht zum Beruf/ Berufung machen will.
In den Firmen sind auch meisetns Männer die Entscheider. Und so werden Frauen systematisch in die Heimchen am Herd Rolle gedrängt…. bis sie es denn verweigern….