Vereinbarung von Beruf und Familie für Alleinerziehende

von | 17. März 2012

Beruf und Familie zu vereinbaren, ist für alleinerziehende Frauen und Männer besonders schwer, denn Kinderbetreuungsmöglichkeiten für Alleinerziehende sind rar.

Viele Alleinerziehende müssen ihr Leben in Eigenleistungen finanzieren. Oftmals liegt das daran, dass Unterhaltszahlungen ausbleiben, kein Anspruch auf staatliche Transferleistungen (mehr) besteht oder sich Alleinerziehende genieren, dies in Anspruch zu nehmen. Zu den finanziellen Schwierigkeiten kommt das Problem der Kinderbetreuung.

Kinder und Berufstätigkeit Alleinerziehender

Ob sie möchten oder nicht – viele alleinerziehende Mütter und Väter müssen jeden Tag arbeiten gehen. Doch wohin mit den Kindern? Der Kindergarten ist aus, wenn Mama noch im Geschäft steht und die Schulpforte schließt, wenn Papa im Büro ist. Meistens sind es die Singlemamas, die Probleme mit der Kinderbetreuung haben, denn Singlepapas erfahren oftmals mehr Hilfsangebote bei der Kinderbetreuung oder bei der Hausarbeit durch weibliche Familienangehörige. Vielleicht fragen sie aber auch offensiver danach, ohne das Gefühl zu haben, dadurch kein guter Vater mehr zu sein. Alleinerziehende Frauen scheinen eher das Gefühl zu haben, keine gute Mutter zu sein. Kein Wunder – kommt doch einem alleinerziehenden Vater oft mehr gesellschaftliche Bewunderung zuteil als einer alleinerziehenden Mutter.

Kinderbetreuungsmöglichkeiten für berufstätige Alleinerziehende

Alleinerziehende fordern mehr Betreuungsangebote für ihre Kinder. Dabei muss die Kinderbetreuung flexibel reagieren und auch dem Kind gut tun. Was nutzt eine Einrichtung, die bis 22h geöffnet hat, damit die Singlemama ihre Spätschicht in der Fabrik absolvieren kann? Das Kind wird um 19h in der Einrichtung zum Schlafen gelegt, mitten in der Nacht wieder herausgerissen, damit es im Autositz zusammensackt, um dann erst ins eigene Bettchen zu kommen. Die Arbeitgeber müssen Alleinerziehenden vernünftige Arbeitszeiten bzw. Heimarbeit anbieten.

Dass Kinder in einer Betreuungseinrichtung zusammen mit anderen Kindern besser gefördert werden stimmt übrigens nicht, denn auf einen Pädagogen kommen in guten Einrichtungen „nur“ vier Kinder. Mal ehrlich: Könnten Sie Vierlinge optimal fördern? Ich wäre mit Windeln wechseln, trösten und Essen geben schon überfordert.

Kinderbetreuung zuhause

Alleinerziehenden muss es genauso ermöglicht werden, für ihre Kinder ganztags zuhause da zu sein. Sie dürfen nicht zur Erwerbsarbeit verpflichtet und auch nicht als konservative Hausmütterchen oder Hausväterchen geächtet werden. Erziehung ist nämlich auch eine Arbeit und zwar eine sehr anstrengende! Wenngleich ein Kinderlächeln und eine warme Umarmung der schönste Dank sind, sollte diese Arbeit ebenfalls finanziell entlohnt werden.

Kinderbetreuung finden

Wenn Sie Ihr Kind in eine Betreuungseinrichtung geben, achten Sie darauf, dass die Gruppe möglichst klein ist und genug sehr gut qualifizierte Pädagogen da sind. Erkundigen Sie sich, welchen Erziehungsstil die Einrichtung pflegt, welche Bücher die Pädagogen lesen und wonach sie ihre Arbeit ausrichten. Ein liebevoller Umgang mit den Kindern muss oberste Priorität haben und die Kleinen sollten frisches Bio-Essen bekommen.

Ich befürworte Großeltern-Dienste sehr, denn viele Omis und Opis sind noch fit, haben Geduld und Zeit und finden oftmals einen ganz anderen Zugang zu Ihren Lieblingen. Vielleicht lässt sich auch in der Nachbarschaft ein funktionierendes Betreuungsnetzwerk aufbauen, so dass die Kinder nicht den ganzen Tag ihr Zuhause verlassen müssen oder Sie vertrauen Ihre Lieblinge einer Tagesmutti oder einem Babysitter an.

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  1. Dr. Thomas Bühler schrieb:

    Ich möchte folgende Aussage kommentieren:

    “denn Singlepapas erfahren oftmals mehr Hilfsangebote bei der Kinderbetreuung oder bei der Hausarbeit durch weibliche Familienangehörige.” Vielleicht fragen sie aber auch offensiver danach, ohne das Gefühl zu haben, dadurch kein guter Vater mehr zu sein. Alleinerziehende Frauen scheinen eher das Gefühl zu haben, keine gute Mutter zu sein. “Kein Wunder – kommt doch einem alleinerziehenden Vater oft mehr gesellschaftliche Bewunderung zuteil als einer alleinerziehenden Mutter.”

    Die Bewunderung stellt sich vor allem bei denen ein, die einem alten Rollenbild verhaftet sind. Im Gegenzug wird diese Bewunderung zum Pferdefuß: Bei der Arbeit erfährt man weniger Akzeptanz durch die Vorgesetzten als Frauen in der gleichen Situation, man traut den Männern nicht zu, dass sie der Aufgabe gewachsen wären, bei den Unterstützungen durch städtische Angestellte (Betreuungsgeld) wird einem unterstellt, man habe so und so genug Geld, den Männer hätten es durchweg leichter Geld zu verdienen.
    Ich sage dies aus eigener Erfahrung als komplett Alleinerziehender (9 +12 Jahre) seit 5 Jahren ohne irgendeine (Familien-) Hilfe und einem 90%-Angestelltenberuf mit alleinerziehden Teilzeitmitarbeitern.
    Gruß
    T. Bühler