Schwieriger Ex-Partner nach Trennung mit Kind

von | 13. Januar 2014

Eine Trennung mit Kind kann allen Beteiligten zu einem besseren und entspannteren Leben verhelfen. Es kann aber auch das Gegenteil ...

Schwierigkeiten mit Ex-PartnerEine Trennung mit Kind kann allen Beteiligten zu einem besseren und entspannteren Leben verhelfen. Es kann aber auch das Gegenteil passieren, wenn ein Partner über die Trennung nicht hinweg ist, sich selbst bzw. das Wohl des Kindes vergisst oder vielleicht sogar psychische Probleme hat, die das Leben mit ihm schwer machen. Denn eine Trennung mit Kind ist zwar ein Leben ohne diesen Menschen als Partner, aber sehr wohl ein Leben mit ihm als Ex-Partner und ein Weiterleben als Eltern.

Schwieriges Verhalten des Ex-Partners

Es gibt viele Facetten für schwieriges Verhalten eines Ex-Partners. Das liegt zum einen an den Charaktereigenschaften dieses Menschen, an der Art wie die Partnerschaft lief, wie die Trennung vollzogen wurde, welche Träume zerplatzt sind und wie wohl sich der Ex-Partner in seinem jetzigen Leben fühlt. Häufig sind die Streitthemen der Ex-Partnerschaft vom Tisch und neue Themen tun sich auf, angefangen von ausbleibenden Unterhaltszahlungen, Manipulation, Entzug bzw. Entfremdung des Kindes, Missbrauch des Kindes als Spion oder Nachrichtenübermittler, Attacken auf den neuen Partner etc. Diese Probleme gibt es leider in vielen Trennungs- bzw. Patchworkfamilien. Manchmal sind es kleine Auslöser wie der Hinweis, dem Kind doch eine dickere Jacke für den Wochenendbesuch mitzugeben, die als Angriff verstanden werden und aus diesem harmlosen Satz kann ein regelrechter Krieg entstehen, vor allem wenn der Ex-Partner ein Querulant ist.

Der Ex-Partner als Querulant

Enden Diskussionen mit Ihrem Ex-Partner in Streit, ist mit ihm kein vernünftiges Gespräch möglich und verhindert die Ich-Bezogenheit des Ex-Partners eine Konfliktlösung auf sachlicher Ebene? Versteht er jedes Argument als persönlichen Angriff, wittert er sogar eine Verschwörung hinter Ihren Lösungsvorschlägen? Wenn er sich auch noch zum absoluten Experten für das Kind macht und keine andere Meinung über dicke Jacken gelten lässt, kann es sich um einen Querulanten handeln. Typisch ist, dass ein Querulant sehr misstrauisch ist und sogar neutrales und entgegenkommendes Verhalten uminterpretiert. Ein Querulant kann im neuen Partner einen Widersacher wittern und der Umgangston mit ihm ist dann nicht mehr höflich. Ex-Partner können sich vom neuen Partner angegriffen fühlen und versuchen mit unverhältnismäßig viel Engagement und Zeit ihre Position zu stärken. Ein Querulant sieht seine Lebensaufgabe eher im Streit und nicht in der Versöhnung und obwohl der Querulant stets das Wohl des Kindes betont, trägt er letztendlich auf dessen kleinen, zarten Rücken den Dauerkonflikt aus.

Querulant oder psychisch krank?

Ein Querulant zu sein ist grundsätzlich keine psychische Erkrankung. Dennoch wird bei Querulanten nicht selten eine paranoide Persönlichkeitsstörung, eine wahnhafte Störung oder eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Ex-Partner psychisch krank ist und das dem Kindeswohl schadet, sollten Sie diesem Verdacht nachgehen. Kinder leiden sowohl unter psychisch kranken Eltern als auch unter Eltern, die sich streiten und ständig im Clinch liegen.

Können Sie die Konflikte mit Ihrem Ex-Partner nicht lösen, besteht die Möglichkeit, Ihre individuelle Situation in einer Familienberatungsstelle zu besprechen. Beratungsstellen für Alleinerziehende, Familienpsychologen oder Mediatoren können Ihnen ebenfalls helfen. Wenn sich der Ex-Partner nicht an Vereinbarungen hält, Ihnen das Kind entzieht oder die Unterhaltszahlungen einstellt, kann ein Familienanwalt Ihre Rechte und die Rechte des Kindes durchsetzen. Sofern es angemessen erscheint, kann ein Anwalt auch versuchen, ein Gutachten über die psychische Verfassung des psychisch kranken oder psychisch krank erscheinenden Elternteils erstellen zu lassen.

Mehr zu schwierigen Ex-Partnern finden Sie hier

Mehr über Querulanten können Sie hier lesen:

Wittblum, Monika/Lüpkes, Sandra (2013): Woran erkennt man ein Arschloch? Für jeden Quälgeist eine Lösung. Heyne Verlag, München

Bild: © VRD – Fotolia.comblank

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