Drei Typen von alleinerziehenden Müttern

Alleinerziehende Mütter in Deutschland sind keine homogene Gruppe. Sie unterscheiden sich wie alle Menschen voneinander. Dennoch konnten in einer Studie im Auftrag des BMFSFJ drei Grundmuster von Singlemamas identifiziert werden. Es kommt dabei vor allem auf die Ressourcen dieser Frauen an und auf die Bewältigung des Alltags und ihre Einstellung zum „Status alleinerziehend“. Außerdem spielt die Offenheit für das Eingehen einer neuen Partnerschaft eine große Rolle. Hier die drei Typen von alleinerziehenden Mamas…

Die partnerschaftsorientierten Perfektionistinnen

Die partnerschaftsorientierten Perfektionistinnen sind eher jüngere Frauen mit kleineren Kindern. Die Trennungsphase ist bereits abgeschlossen, liegt aber noch nicht sehr lange zurück. Partnerschaftsorientierte Perfektionistinnen haben den Anspruch, die vielfältigen Anforderungen des Alltags mit Kind miteinander zu vereinbaren und sie übernehmen die Verantwortung überwiegend selbst. Ihr soziales Netzwerk ist nicht besonders groß und die Hauptlast der Erziehungsarbeit liegt auf ihren Schultern. Sie haben wenig Zeit für sich selbst, denn partnerschaftsorientierte Perfektionistinnen sind erwerbstätig. Allerdings arbeiten sie oft in vorübergehenden Arrangements. In diesem Punkt wünschen sich die partnerschaftsorientieren Perfektionistinnen mehr Sicherheit. Obwohl diese Singlemamas recht gut für sich selbst und ihre Kinder sorgen können, möchten sie nicht auf Dauer so leben. Ihr Wunsch nach einer neuen Paarbeziehung ist stark ausgeprägt und sie hoffen, dass sich ihr Wunsch bald erfüllt.

Die flexiblen Pragmatikerinnen

Unter den flexiblen Pragmatikerinnen finden sich überwiegend jüngere Mütter und Mütter mittleren Alters mit Kindern im Kindergartenalter. Sie haben sich bereits vor längerer Zeit getrennt und können auf ein gutes Netzwerk, das aus Familie und Freunden besteht, zurückgreifen. Die Alltagssituation bewältigen flexible Pragmatikerinnen sehr souverän. Sie reagieren auf die alltäglichen Anforderungen flexibel und treffen ihre Entscheidungen nach pragmatischen Aspekten. Insgesamt haben sie sich mit ihrer Lebenssituation gut arrangiert und sie sind sogar in Großen und Ganzen zufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen. Aber auch die flexiblen Pragmatikerinnen sind offen für eine neue Liebe und möchten nicht auf Dauer Singlemamas sein.

Die souveränen Realistinnen

Souveräne Realistinnen sind Mütter mittleren Alters und ältere Mütter, die bereits größere Kinder haben. Die Trennung vom Vater der Kinder liegt schon länger zurück. Souveräne Realistinnen verfügen über eine hohe Eigenständigkeit, die sie als Errungenschaft empfinden. Sie können gut Verantwortung übernehmen, was sie auch gerne machen. Bei Bedarf können sie auf ein sehr gutes soziales und heterogenes Netzwerk zurückgreifen. Mit ihrem Leben als alleinerziehende Mutter sind die souveränen Realistinnen sehr zufrieden und auch ihre gute Arbeitssituation trägt zur inneren Zufriedenheit bei. Die souveränen Realistinnen verstehen das Alleinerziehen als Teil ihres Selbstkonzeptes. Deshalb sind sie auch selbstbewusste und stolze Singlemamas mit wenigen Ambitionen hinsichtlich einer neuen Paarbeziehung. Falls sie sich doch verlieben sollten, dann sollte der Mann in erster Linie ihr Partner sein und keine Vaterfigur. Die Erziehung würden sie weiterhin gerne alleine übernehmen.

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Alleinerziehende in Deutschland – Lebenssituationen und Lebenswirklichkeiten von Müttern und Kindern. Monitor Familienforschung. Beiträge aus Forschung, Statistik und Familienpolitik, Ausgabe 28

Insgesamt sind Singlemamas also keine frustrierten Frauen, sondern Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und viele von ihnen betrachten das Alleinerziehen als vorübergehende Phase.
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