Die Vorteile des Minimalismus für Familien
von Dr. phil. Sonja Deml | 21. Oktober 2020
Bei Familien kann sich im Laufe der Jahre viel überflüssiges Gerümpel ansammeln. Die Wohnung wird zu eng. Minimalismus hilft, Ordnung ins Chaos zu bringen.
Kinder werden schnell groß. Sie wachsen aus ihrer Kleidung heraus, benötigen anderes Spielzeug, größere Möbel und lesen andere Bücher. Auch Erwachsene versäumen es oft, ihren Besitz regelmäßig zu minimieren. Teurer Wohnraum wird als Lagerfläche für nicht benötigte Dinge missbraucht. Eltern und Kindern geht das ständige Aufräumen auf die Nerven. Regelmäßiges Entrümpeln und ein minimalistischer Lebensstil tun Familien gut.
Bedeutung des Minimalismus
Minimalismus heißt nicht, in kahlen Räumen nur mit den lebenswichtigsten Dingen zu wohnen. Es bedeutet vielmehr, sich von unnötigem Ballast zu befreien, weniger Wert auf Materielles zu legen und sein Konsumverhalten zu hinterfragen. Überflüssiges wird gegen Wichtigeres eingetauscht wie mehr Zeit für die Familie, Lebensfreude, Zufriedenheit und gemeinsame Erlebnisse. Es geht auch darum, bezüglich Ordnung, Sauberkeit und Beschränkung auf das Wesentliche ein gutes Vorbild für die Kinder zu sein.
Vorteile für Familien
Gerade in Familien kann sich im Laufe der Jahre ein Durcheinander an abgelegten, unnützen und kaputten Dingen ansammeln. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig auszumisten. Äußerliches Chaos erzeugt innerliches Chaos, ein sauberes und ordentliches Zuhause trägt zu einem harmonischen Zusammenleben bei. Schließlich gibt es viel Streit um herumliegende Sachen, vollgestellte Kellerräume und unordentliche Kinderzimmer. Kinder brauchen Ordnung und Struktur. Haben sie mehr als nötig, schaffen sie es nicht mehr, Ordnung zu halten und der Zeitaufwand fürs Suchen und Aufräumen ist zu hoch. Zu viel Spielzeug kann Kinder überfordern und unzufrieden machen. Außerdem lenken volle, unordentliche Kinderzimmer vom Schlaf ab und stören die Konzentration (z.B. bei den Hausaufgaben).
Mehr Freizeit
Zu viele Dinge sind Zeiräuber, angefangen beim Kauf über Aufbewarung, Pflege und Reparaturen. Familien, die minimalistisch leben, verbringen ca. 40% weniger Zeit mit Hausarbeit. Unnötige Dinge aufzuräumen und sauber zu halten ist zeitintensiv und es frustriert, bald schon wieder von vorn beginnen zu müssen. Die gewonne Zeit kann man für sich und seine Familie nutzen. Das sorgt für Entspannung, Ausgeglichenheit und bessere Laune.
Mehr Platz und Geld
Wer sich von unnötigem Ballast trennt, fühlt sich erleichtert und genießt übersichtliche Schränke und Regale. Minimalisten trennen sich nach dem Entrümpeln auch von überflüssigen Möbeln, die teuren Wohnraum beanspruchen. Manche ziehen sogar in eine kleinere Wohnung. Das bewusste Hinterfragen des Konsumverhaltens sowie Konsumverzicht helfen sparen. Der Verkauf von Gerümpel bringt ebenfalls Geld ein. Das kann auf die hohe Kante gelegt werden oder in Familienausflüge und andere Aktivitäten investiert werden.
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Foto: Canva.com
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