Alleinerziehende Mütter und ihr Selbstbild

von | 12. März 2018

Gegenüber Alleinerziehenden existieren Vorbehalte. Doch Fremdwahrnehmung und Selbstwahrnehmung differieren: Singlesmamas haben ein positives Selbstbild

alleinerziehende Mütter

In der Fremdwahrnehmung ist der Status „alleinerziehend“ oft mit negativen Assoziationen besetzt und fast jede alleinerziehende Mutter wurde schon mal direkt oder indirekt mit Vorbehalten konfrontiert. Vor allem in ländlichen Regionen erleben Singlemamas gehäuft soziale Vorurteile, aber auch bei der Arbeitsplatzsuche widerfährt ihnen dergleichen. Wie gut, dass sich Singlemamas davon nicht unterkriegen lassen, sondern in der Regel ein positives Selbstbild haben, wie wir in der 28. Ausgabe des „Monitor Familienforschung“ nachlesen können.

Das positive Selbstbild alleinerziehender Mütter in Deutschland

Ein Großteil der alleinerziehenden Mamas zeigt eine positive Grundhaltung gegenüber der eigenen Lebenssituation. Sie haben einen ausgeprägten Bewältigungsoptimismus und ihr Selbstvertrauen ist hoch. Alleinerziehende Mütter betrachten die Anforderungen des Alltags überwiegend als positive Herausforderungen. Und selbst wenn ihre derzeitige Lebenssituation nicht frei gewählt ist, agieren sie sehr eigenständig. Sie meistern ihr Leben selbst und das Bewältigen schwieriger Aufgaben betrachten sie als Erfolgserlebnisse, die ihnen zusätzliches Selbstvertrauen und Zuversicht geben.
Singlemamas sind keineswegs frustrierte, männerhassende Frauen mit Kind, sondern in der Regel mit sich und ihrem momentanen Leben im Reinen und das ist auch gut so. Nichtsdestoweniger möchten sie nicht für immer „Single mit Kind“ bleiben, sondern können sich durchaus vorstellen, wieder in einer Partnerschaft zu leben und eine Patchworkfamilie zu gründen.

Die negativen Seiten des Status „alleinerziehend“

Als negative Herausforderung erleben Singlemamas strukturelle und ökonomische Parameter. Singlemamas fühlen sich finanziell stärker belastet als Mütter, die in einem Paarhaushalt leben. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie viele Alleinerziehende und deren Kinder von Armut betroffen sind. Als ebenfalls negativ wird das Fremdbild empfunden. Alleinerziehende Mütter fühlen sich oftmals stigmatisiert und sie leiden darunter, dass ihre Lebenssituation nicht als vollständige Familienform wahrgenommen wird. Sie selbst fühlen sich nämlich gar nicht so allein, denn die meisten Singlemamas können glücklicherweise auf ein gutes soziales Netzwerk zurückgreifen.

Singlemamas sind nicht alleinerziehend

Der Begriff „alleinerziehend“ begegnet Singlemamas vor allem bei Behördengängen oder im Rahmen von Fremdzuschreibungen. Viele sehen sich nämlich gar nicht als „allein“-erziehend, sondern sind froh, dass sie auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen können. Der Ex-Partner, Familie, Freunde, Nachbarn sowie gute Pädagogen leisten ebenfalls Erziehungsarbeit an den Kindern von Alleinerziehenden. Das Gefühl, nicht alleine für die Erziehung verantwortlich zu sein, trägt zu einem positiven Selbstbild und oftmals auch zu einer positiven Ausstrahlung bei. Und das beeinflusst hoffentlich auch die Fremdwahrnehmung.

Das Fremdbild von Alleinerziehenden hat sich verbessert

Der überwiegende Teil der Alleinerziehenden glaubt, dass sich das Fremdbild in den letzten Jahren spürbar verbessert hat und ihr soziales Umfeld weniger Vorurteile gegenüber ihnen hat. Dennoch wünschen sie sich nicht nur im ländlichen Raum eine größere gesellschaftliche Akzeptanz ihrer Familienform.
Lasst und doch einfach unvoreingenommen und offen auf Alleinerziehende und ihre Kinder zugehen, dann geht es ihnen und auch uns besser, wenn wir unsere Vorurteile ablegen!

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
Alleinerziehende in Deutschland – Lebenssituationen und Lebenswirklichkeiten von Müttern und Kindern. Monitor Familienforschung. Beiträge aus Forschung, Statistik und Familienpolitik,
Ausgabe 28

Foto: Robert Kneschke – Fotolia.com

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