Treffen mit dem Ex: try and error

von | 10. August 2010

Den Ex-Freund wiederzutreffen, in der Hoffnung, das sich mehr daraus ergibt, kann nach hinten losgehen. Wie geht man damit um, wenn er kein Interesse mehr hat.

Neulich erhielt ich einen Anruf… mein letzter Freund war wieder in der Stadt. Nun ja, Freund ist etwas geprahlt, eigentlich ging es nie über eine Affäre hinaus… Oder wie soll man sowas nennen, was man wiederholt, obwohl man weiß, dass es nicht gut für einen ist? Fehler vielleicht? Hm, nun ja, dann also war mein letzter Fehler in der Stadt. Einerseits freute ich mich, ihn zu sehen, andererseits hatten wir nach Beendigung unseres Fehlers krampfhaft versucht, ein normales Verhältnis zueinander aufzubauen. So zu tun, als wäre man … ja was eigentlich… just friends? Dabei ist eigentlich ziemlich klar, dass die Anziehung bei uns hauptsächlich sexueller Natur war. Und wir darüber hinaus nicht viele Gemeinsamkeiten hatten.

Nicht, dass mich sein Leben nicht interessiert hätte, aber Herr Fehler ließ mich ehrlich gesehen, nie wirklich an seinem teilhaben. Typischer Fall eben von Sex: ja – Liebe: nein. Meist verwechselt Frau das auch. Ich jedenfalls tue das, und bewundere hiermit offen alle Geschlechtsgenossinnen, die die Trennung perfekt hinkriegen… aber das ist ein anderes Thema, das ich demnächst aufgreifen werde.

Da wir es nicht auf einen Kaffee schafften, vereinbarten wir, uns auf einer Abendveranstaltung zu treffen. Das kam mir auch nicht ganz ungelegen, jedenfalls blieb uns dann vielleicht das gezwungene: „und, was machst Du jetzt so?“ erspart.

Als wir uns dann trafen, fiel mir auf, wie gut er wieder aussah. Oh Gott, und da ich nach ihm noch ein paar weitere Fehler gemacht hatte, aber keiner der anderen Fehler irgendwie mit ihm mithalten konnte, war ich erneut fasziniert von seiner Ausstrahlung und seinem Aussehen (ich muss schon sagen, ein Adonis in meiner Galerie der Try and Error).

Ich versuchte das zu kaschieren, indem ich umso schneller an meinem Glas nippte. Parallel dazu stieg natürlich mein Gemütszustand ins Feucht-Fröhliche. Zwanglos drehte jeder seine Runden, um dann – nach einer weiteren Runde – noch etwas heiterer zu sein. Problem war dabei, dass nur ich heiterer wurde. Er war relativ gelassen. Doch auf jeder meiner Runden hat sich das alte Eroberungsspiel tiefer in mein Gehirn gegraben und ich wollte unbedingt wieder einen Fehler mit ihm machen. Irgendwann entschied ich mich also, auf´s Ganze zu gehen und die Sache unverbindlich einzuleiten. „Also, puh, ganz schön heiß hier drinnen. Wollen wir kurz raus?“ Draußen Teil II „was machst du denn jetzt noch so… ich glaube, ich müsste demnächst …hach… mich hinlegen…“ … Donnerschwer das Krachen des Zaunpfahls…

Er lächelte mich schief an. Zugreifen, dachte ich, senkte die Lider, schenkte ihm einen verführerischen Blick und sagte: „Ich glaube, ich geh jetzt mal… und du?“, ein leichtes, wie unbeabsichtigtes Streifen meiner Hand seines Arms… Ich muss die Situation etwas falsch eingeschätzt haben. Er hob die Hand und winkte. „Na, dann Tschüss.“ Ich starrte ihn an: „Bis irgendwann mal wieder. Ich geh jetzt wieder rein.“

In diesem Fall wurde ich – völlig verdattert – dazu verdonnert, endlich aus meinen Fehlern zu lernen. Dass aber ausgerechnet er es war, der dies tat, nun ja, damit muss sich jetzt mein Ego auseinandersetzen ….

Jetzt deinen Partner mit Familiensinn finden!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Notwendige Felder sind mit * markiert.