Scheidungszahlen sinken und Ehen halten länger!

von | 7. September 2015

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass die Zahl der Scheidungen immer weiter sinkt. Außerdem halten die Ehen heutzutage länger.

altes EhepaarSo lange bis dass der Tod ein Paar scheidet, bleiben zwar nicht alle Eheleute beisammen, dennoch halten Ehen heutzutage länger. Die Zahl der Scheidungen sinkt immer weiter und das bedeutet auch, dass weniger Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen sind. Zunächst eine gute Nachricht! Doch leider ist die Zahl der Alleinerziehenden immer weiter gestiegen. Deswegen ist davon auszugehen, dass zwar weniger Kinder unter der Scheidung ihrer Eltern leiden müssen, aber es möglicherweise mehr Trennungskinder unverheirateter Eltern gibt.

In Deutschland werden immer weniger Ehen geschieden

Das Statistische Bundesamt analysiert seit Jahrzehnten die Zahl der Ehescheidungen. Die Scheidungsquote ist mal höher, mal niedriger und jetzt ist sie wieder gesunken. 2014 wurden in Deutschland etwa 166200 Ehen geschieden und das bedeutet einen Rückgang um 2,1% im Vergleich zum Jahr 2013. Dem Statistischen Bundesamt zufolge werden im Moment etwa 35% aller Ehepaare, die in einem Jahr geheiratet haben, ihre Silberhochzeit nicht feiern können, da sie sich vorher scheiden lassen.

Ehen halten länger

Ehepaare, die sich im Jahr 2014 scheiden ließen, waren durchschnittlich 14 Jahre und 8 Monate lang verheiratet. Lediglich 1700 Ehepaare ließen sich scheiden, obwohl sie noch nicht mal ihren ersten Hochzeitstag gefeiert hatten. Und die meisten dieser Ehen wurden nach sechs Jahren geschieden, als sich die Eheleute also im verflixten siebten Jahr befanden. Allerdings geht einer Scheidung in der Regel ein Trennungsjahr voraus und insofern hat nicht das verflixte siebte Jahr die Ehe gefährdet, sondern die Trennung der Eheleute vollzog sich schon früher. Die vorhergehende Generation an Eheleuten ließ sich übrigens deutlich früher scheiden, denn die durchschnittliche Ehedauer bis zur Scheidung betrug im Jahr 1994 genau 12 Jahre.

Weniger Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen

Etwa jedes zweite geschiedene Ehepaar des Jahres 2014 hatte gemeinsame Kinder, die noch nicht volljährig waren. In Zahlen bedeutet das: Rund 134800 minderjährige Kinder erlebten letztes Jahr die Scheidung ihrer Eltern. Das sind ganz schön viele Kinder, allerdings knapp 1% weniger als noch im Vorjahr.

Gründe für sinkende Scheidungszahlen und steigende Ehedauer

Über die Hintergründe dieser Zahlen kann man gut spekulieren: Bleiben die Menschen eher beisammen, wenn wirtschaftlich schlechte Zeiten anstehen? Eine Scheidung muss man sich schließlich erst mal leisten können! Oder erlebt die romantische Liebe ein Revival? Erleben gar die alten Werte wie Treue, Familie und Zusammenhalt einen Höhepunkt? Könnte sein, schließlich sehnen sich die Menschen in den anonymen, unruhigen, hektischen und stressigen Zeiten nach einem Ort der Geborgenheit. Vielleicht deutet der Rückgang der Scheidungen auch auf einen Bedeutungsgewinn der Ehe hin. Interessant in diesem Zusammenhang ist nämlich die Tatsache, dass wieder mehr Ehen geschlossen wurden. Im Jahr 2014 waren es in Deutschland 386134 Hochzeiten und im Jahr zuvor lediglich 373655. Ein weiterer Aspekt könnte die Tatsache sein, dass sich immer mehr Paare durch Online-Dating kennenlernen und diese Online-Ehen lange halten und auch sehr glücklich sind. Oder liegt es daran, dass das durchschnittliche Heiratsalter immer weiter gestiegen ist, die Eheleute sich vielleicht schon genug ausgetobt haben und nun bereit sind für ein Leben zu zweit? Möglich, denn mit 20 Jahren hat man vielleicht noch eine andere Einstellung zum Leben, zu Sex, Beziehungen und zur Ehe als mit 30 Jahren…

Was glaubst du, warum Ehen heutzutage länger halten und seltener geschieden werden – hinterlasse doch einen Kommentar!

Foto: gpointstudio – Fotolia.com

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