Liebe zwischen Nähe und Distanz

von | 20. April 2011

Fernbeziehungen werden von vielen Paaren geführt, oft nur zeitweise und selten auf Wunsch. Der Wechsel zwischen Nähe und Distanz kann Probleme mit sich bringen.

Fernbeziehung - FlugzeugJeden Freitagabend machen sich schätzungsweise mehrere tausend Verliebte allein innerhalb Deutschlands auf den Weg zu ihrem Schatz. Sie können oder wollen nicht am selben Ort gemeinsam wohnen und führen eine Fernbeziehung, weswegen sie zu Pendlern aus Liebe werden.

Fernbeziehungen, die auch „Living-apart-together-Beziehungen“, kurz „LAT-Beziehungen“ genannt werden, wurde ab den 1970er Jahren zunächst in den USA untersucht. Diese Art der Beziehungsgestaltung wurde in der Folge als „Commuter-Marriage“ bezeichnet. Inzwischen gibt es auch viele deutschsprachige Forschungen in diesem Bereich.

Gründe für Fernbeziehungen

Führt ein Paar eine Fernbeziehung, dann kann das freiwillig oder auch unfreiwillig sein. Es gibt Partner, die sich bewusst zur Liebe auf Distanz entschließen. Meist liegt dem ein auf Autonomie ausgelegtes Partnerschaftsideal zugrunde. Paare können aber auch aufgrund der Anforderungen des Arbeitsmarktes oder beispielsweise wegen eines längeren Krankenhaus- oder gar eines Gefängnisaufenthaltes eines Partners zu einer Distanzbeziehung gezwungen sein. In ferneren Ländern können Krieg oder die politische Einstellung ursächlich sein.

Die Liebe auf Distanz als Übergangslösung

Meist stellt eine Fernbeziehung lediglich eine Kompromiss- bzw. Übergangslösung dar. Vor allem in der ersten Phase der Partnerschaftsbiographie muss das gemeinsame Wohnen erst noch geplant und die nötigen Schritte dazu eingeleitet werden. Die Partner müssen sich überlegen, wer seine Zelte mit welchen Konsequenzen abbricht. Das ist oft nicht einfach, denn jeder hat bereits einen etablierten Alltag und möglicherweise auch berufliche und familiäre Verpflichtungen oder eine Immobilie, die er nicht veräußern möchte.

Liierte Singles

Wenn ein Paar während der Arbeitswoche in getrennten Haushalten, am Wochenende und in der Urlaubszeit allerdings in einem gemeinsamen Haushalt lebt, dann wird einer oder sogar beide in der amtlichen Haushaltsstatistik zu den Einpersonenhaushalten gezählt werden. Und wer in einem Einpersonenhaushalt lebt, der zählt statistisch zu den Singles. Deswegen gibt es auch keine verlässlichen Zahlen über Paare, die eine Distanzbeziehung führen.

Dreiecksbeziehungen als Fernbeziehungen

Eine Partnerschaft, die verheimlicht wird, ist meist auch gleichzeitig eine Fernbeziehung. In der Regel führt einer der beiden die Fernbeziehung und der oder die andere lebt in einer klassischen Partnerschaft mit gemeinsamem Haushalt.

Probleme mit der Liebe auf Distanz

Viele Paare erleben es als besonders problematisch, dass der oder die andere nicht immer da ist, um einfach mal in den Arm genommen zu werden und spontane gemeinsame Erlebnisse positiver wie negativer Art werden nicht gemeinsam erlebt. Die kleinen und großen Freuden und Dramen des Alltags können nicht so ohne weiteres geteilt werden. Und um Zeit miteinander zu verbringen ist ein hoher organisatorischer Aufwand nötig, vor allem wenn mit Kind gereist wird. Auch der Wechsel zwischen tagelanger Distanz und dann plötzlicher Nähe stellt manche Paare vor Schwierigkeiten. Die Zeit soll in der Trennungsphase möglichst schnell vorübergehen und in der Zeit des Zusammenseins am besten stehen bleiben. Die Erwartungshaltung ist groß und birgt Konfliktpotenzial. Außerdem spielt oft Eifersucht und die Angst vor Untreue eine Rolle. Nicht zu verachten ist auch der finanzielle Aspekt, denn es müssen zwei Haushalte geführt werden und die Kommunikation sowie der gegenseitige Besuch kosten Geld, insbesondere wenn einer im Ausland lebt.

Ist sich das Paar seiner Probleme bewusst und beherzigt einige Aspekte, dann lässt sich eine Fernbeziehung durchaus für beide befriedigend gestalten. Im zweiten Teil dieser kleinen Serie erfahren Sie einige Tipps für Fernbeziehungen, damit die räumliche Entfernung nicht zu einer emotionalen Entfernung wird.

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