Was macht uns eigentlich glücklich?
von Dr. phil. Sonja Deml | 29. August 2017
Viele Menschen suchen nach dem Glück und fragen sich, was sie wirklich glücklich machen kann. Glücklich und gesund machen uns positive Beziehungen.
Bücher über die Suche nach dem Glück und Rezepten fürs Glücklichsein gibt es inzwischen kiloweise in jeder Buchhandlung zu finden. Und die Nachfrage scheint kein Ende zu nehmen. Fragt man Menschen, was zu ihrem Glücklichsein gehört, wird immer wieder Gesundheit, Zufriedenheit, Zeit für sich, berufliche Erfüllung, Wohlstand etc. genannt. Das alles mag zu unserem persönlichen Glück beitragen. Doch es gibt etwas Elementares, das uns glücklich macht: Forscher fanden im Rahmen der Grant Study und der Glueck Study heraus, dass uns andere Menschen glücklich machen, zu denen wir eine positive Beziehung haben.
The Grant Study und The Glueck Study
Über 75 Jahre lang beschäftigten sich Forscher im Rahmen dieser beider Untersuchungen mit der Frage, was uns eigentlich wirklich glücklich macht. Dazu beobachteten sie über 600 Menschen und studierten ihre Biographien, untersuchten deren Blutbilder und scannten ihre Gehirne. Das zentrale Ergebnis der Frage nach dem Glücklichsein ist: Gute Beziehungen zu anderen Menschen machen uns nicht nur glücklicher, sondern auch gesünder.
Gute Beziehungen machen uns glücklich
Es kommt bei Beziehungen nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an: Die Größe des Freundeskreises oder der Familie ist weniger wichtig als die Tatsache, wie man sich im Kreise dieser Menschen fühlt. Tiefe Beziehungen, die einem gut tun, tragen zur innerlichen Entspannung bei und lassen uns so sein, wie wir tatsächlich sind. Eine erfüllte Partnerschaft macht uns glücklicher, aber eine Partnerschaft per se ist nicht der Schlüssel zum Glück. Wer in einer unglücklichen Paarbeziehung lebt, ist unglücklicher als ein Single, der zwar keinen Partner hat, der ihn liebt, dafür aber eine wichtige Bezugsperson, der er vertrauen kann.
Liebe macht glücklich und hält gesund
Die Liebe hat vielfältige positive Auswirkungen auf unsere emotionale Stabilität und auch auf unsere Gesundheit. Einsame Menschen oder Menschen in einer unglücklichen Beziehung neigen zu schlechterer Gesundheit und sie haben sogar eine geringere Lebenserwartung. Wer sich allerdings geliebt fühlt, ist glücklicher und auch gesünder. Die Anwesenheit eines geliebten Menschen, der einem vielleicht noch Trost spendet, kann psychische und physische Schmerzen lindern, denn das Nervensystem entspannt sich und das Gehirn erholt sich ebenfalls von psychischen oder physischen Belastungen. Das lässt uns womöglich länger und glücklicher leben.
Tipps für ein glückliches Leben
- Weniger ist oft mehr: Mach mal kleinere Schritte und freue dich auf was,
statt alles gleich zu wollen. - Kontrolliere deine Impulse und gib nicht allen Trieben gleich nach, sondern gehe erst mal in dich. Entspann dich und werde gelassen!
- Wähle den passenden Partner. Die Wahl des falschen Partners kann dich ein Leben lang unglücklich machen.
- Sei optimistisch und blicke positiv in die Zukunft. Schwarzmalerei macht dich nur unglücklich.
- Lerne, mit Schicksalsschlägen umzugehen: Stoizismus, Humor, Altruismus, partielle Verdrängung gepaart mit Realitätssinn können dir dabei helfen.
- Mache andere glücklich, dann färbt das Glück auch auf dich ab.
- Genieße auch dein kleines Glück und danke den Menschen, die dich glücklich machen, dafür!
Und was macht dich glücklich? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
Foto: JenkoAtaman – Fotolia.com
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