Unerfüllter Kinderwunsch: Plastik und Chemikalien machen unfruchtbar

von | 1. Juli 2019

Paare mit unerfülltem Kinderwunsch suchen nach Gründen für ihre Unfruchtbarkeit. Plastik und Chemikalien spielen dabei eine große Rolle…

Schwanger werdenEs gibt immer mehr Paare, die sich in einer Kinderwunschbehandlung finden. Die Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Frauen und Männern sind vielfältig. Forscher haben herausgefunden, dass Dinge des alltäglichen Lebens wie Zahnpasta, Sonnenmilch, Bodylotion, Sprudelwasser in Plastikflaschen oder beschichtetes Kochgeschirr zu Unfruchtbarkeit führen können. Doch wie kann man diese Stoffe meiden?

Plastik und Unfruchtbarkeit bei Mann

Das deutsch-dänische Forscherteam um Prof. Timo Strünker vom münsterschen CeRA und Prof. Niels Erik Skakkebæk vom Rigshospitalet in Kopenhagen haben im Rahmen der Studie „Synergistic activation of CatSper Ca2+ channels in human sperm by oviductal ligands and endocrine disrupting chemicals“ erforscht, dass Männer tatsächlich durch Plastik unfruchtbar werden können. Besonders gefährlich sind all die Alltagschemikalien, die einen sog. „Cocktail-Effekt“ bewirken: Sie beeinflussen sich gegenseitig negativ und vervielfachen ihre schädlichen Wirkungen. Die Navigation der Spermien wird durch die Schadstoffe gestört und sie werden daran gehindert, in die Eizelle einzudringen. Chemikalien, Plastik und Mikroplastik ist in vielen Kosmetika und Pflegeprodukten sowie in Kleidung enthalten. Auch im Essen aus Plastikverpackungen und in Getränken aus Plastikflaschen. Weichmacher, UV-Blocker und Konservierungsstoffe zählen ebenfalls zu den schädlichen Einflüssen auf die Spermienqualität. Als besonders schädlich gilt der Weichmacher DnBP, der UV-Filter 4-MBC und das antibakterielle Triclosan. Zur Sicherheit sollten alle Männer auf diese Schadstoffe verzichten, empfiehlt Prof. Niels E. Shakkebaek. Aber auch PFCs verschlechtern die Spermaqualität beim Mann und diese perfluorierten Kohlenwasserstoffe führen ebenfalls zu Fruchtbarkeitsstörungen bei Frauen.

PFC macht Frauen unfruchtbar

All diese Schadstoffe können auch Frauen unfruchtbar machen. Die Studie “Female Reproductive Disorders, Diseases, and Costs of Exposure to Endocrine Disrupting Chemicals in the European Union” kommt zu dem Ergebnis, dass die weibliche Fruchtbarkeit von Schadstoffen beeinträchtigt wird. Die Substanzen können hormonell wirken und zu Endometriose, Erkrankungen der Gebärmutterschleimhaut, Myomen oder Tumoren führen. Eine Studie der University of California in Los Angeles, die in der Fachzeitschrift „Human Reproduction“ veröffentlicht wurde, hat herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, für Frauen sinkt, je höher die PFC-Werte in ihrem Blut sind. PFCs sind beispielsweise in Pestiziden, Nahrungsmittelverpackungen, beschichtetem Kochgeschirr, Polsterstoffen und Körperpflegeprodukten enthalten.

Bessere Fruchtbarkeit durch plastikfreies Leben

Paare können ihre Chancen auf ein Kind durch den Verzicht auf Plastik und all den oben genannten Schadstoffen steigern. Der Körper kann sich nämlich von den Schäden, welche diese Schadstoffe anrichten, wieder etwas erholen und die Spermienqualität lässt sich ebenfalls verbessern. Wir sind zwar von Plastik, Pestiziden und all den anderen Schadstoffen umgeben, aber wir entscheiden, was wir kaufen, essen, trinken und womit wir uns pflegen. „No Plastic“ und „Zero Waste“ sind inzwischen angesagte Bewegungen von Menschen, die auf sich, ihre Gesundheit und auf die Natur achten und es gibt viele Bücher und Blogs zum Thema. Pestizidfreie Lebensmittel plastikfrei einkaufen, seinen Körper in natürliche Kleidung hüllen und seine Haut mit biologischen Produkten pflegen, tun gut! Wie einfach und erfüllend das Leben ohne schädliche Einflüsse ist, zeigt Olga Witt in ihrem Buch „Ein Leben ohne Müll.“ Vom Tectum Verlag. Hier erhaltet ihr zahlreiche Tipps für ein schadstofffreies, glückliches und gesundes Leben – vielleicht schon bald mit Kind!

Zum Weiterlesen: Fruchtbarkeit fördern

Foto: Heike Herden – Fotolia.com
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