Hilfe, mein Partner schnarcht!

von | 14. Februar 2022

Wenn der Partner schnarcht, stört das nicht nur den Schlaf des Bettgefährten, sondern Schnarchen kann auch krankhafte Ursachen haben.

SchnarchenStudien zufolge schnarchen bis zu 60% der Männer mittleren Alters und 40% der Frauen. Dauerhaftes Schnarchen kann zu einer regelrechten Beziehungsprobe werden, denn der Schlaf beider Partner ist schließlich gestört. Viele Paare lösen das Problem durch getrennte Schlafzimmer, doch damit ist die Ursache des Schnarchens nicht behoben – schließlich kann Schnarchen nicht nur belastend, sondern durchaus pathologisch sein!

So entsteht Schnarchen

Wenn der Körper im Schlaf entspannt ist, erschlaffen die Muskeln. Dadurch wird der Rachenraum enger. Schnarcher liegen häufig in der Rückenlage und in dieser klappt der Unterkiefer nach unten, die Zunge rutscht weiter in den Rachen und verengt die Atemwege zusätzlich. Schnarchgeräusche entstehen in den oberen Atemwegen, wenn die Luft beim Atmen auf einen Widerstand trifft: Das weiche Gewebe im Mund- und Rachenraum vibriert und produziert so die Schnarchtöne, vor allem an den Mandeln, auf dem Zungengrund, beim Gaumensegel oder dem Zäpfchen.

Die Ursachen

Grundsätzlich kann alles, was den Atemweg einengt, Schnarchen verursachen. Auslöser können ein Schnupfen, eine Allergie oder entzündete Nasennebenhöhlen sein. Diese Ursachen lassen sich relativ einfach behandeln bzw. klingen von selbst ab. Zudem gibt es anatomische Ursachen wie Polypen, ein zu kleiner Unterkiefer, Nasenscheidewandverkrümmung, vergrößerte Mandeln oder ein verlängerter weicher Gaumen sowie ein vergrößertes Zäpfchen. Schlaffes Gewebe und Übergewicht, verbunden mit mehr elastischem Fettgewebe führen häufig zum Schnarchen. Aber auch Schlaftabletten, Alkoholkonsum und Rauchen können ursächlich sein, indem sie die Muskelspannung senken, die Atemwege verengen und Schnarchgeräusche verstärken. Zudem erschlafft das Gewebe im Alter, das fördert Schnarchen.

Die Gefahren des Schnarchens

Schnarchen senkt die Schlafqualität und somit die Lebensqualität. Weder der Schnarcher noch der Partner haben einen erholsamen Schlaf, leiden unter Tagesmüdigkeit, Gereiztheit und das kann schnell zu Stress in der Partnerschaft führen.
Schnarcher sind durch ihren gestörten Schlaf oftmals vergesslicher, können sich schlechter konzentrieren, leiden unter Kopfschmerzen und sind stärker unfallgefährdet. Depressionen und Angstzustände sind weitere Begleiterscheinungen. Schließlich braucht unser Gehirn die nötige Ruhe im Schlaf, um Eindrücke und Erfahrungen aufzuarbeiten.
Schnarchen und die damit verbundenen Atemaussetzer können lebendbedrohlich sein. Diese führen zu Sauerstoffmangel und das Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzkreislauf-Erkrankungen steigt. Vor allem beim Schlafapnoe-Syndrom können sich kurze Atemaussetzer zu längeren, bedrohlichen Atemstillständen ausdehnen.

Behandlungsmöglichkeiten

Zunächst müssen die Ursachen des Schnarchens herausgefunden werden. Übergewicht kann reduziert, eine verkrümmte Nasenscheidewand operiert werden usw. Schnarcher sollten zudem die Rückenlage vermeiden. Harmlose bzw. gelegentliche Schnarchgeräusche können vom Partner durch Zwicken in die Nase oder mit Hilfe von Nasenklammern oder Pflaster abgemildert werden.
Sind die Ursachen unklar oder liegt der Verdacht einer Schlafapnoe nahe, sollte sich der Schnarcher an einen Schlafexperten wenden, das Schlafverhalten besprechen und sich in ein Schlaflabor begeben. Dort können der Schlaf und das Schnarchen genau analysiert werden. Möglicherweise erhält der Schnarcher eine Protrusions-Schiene, die den Unterkiefer nach vorne schiebt, um die Atemwege freier zu halten. Bei schlafchirurgischen Eingriffen können die Atemwege erweitert werden. Bei der bedrohlichen Schlafapnoe bekommen Patienten häufig eine Schlafapnoe-Maske. Das ist ein Beatmungsgerät, mit dem der komplette Atemzyklus der oberen Luftröhre stabilisiert wird und dadurch Atemaussetzer verhindert werden. Durch geeignete Behandlungsmöglichkeiten wird der Schlaf wieder erholsam für beide Partner.

Wer mehr über das Schnarchen und Therapiemöglichkeiten lesen möchte, dem sei das sehr informative und erfrischend geschriebene Buch „Augen zu und Schlaf!“ von Dieter Bednarz (Berlin Verlag) empfohlen. Darin finden Betroffene auch viele Adressen der führenden Experten.

Foto: Canva.com
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