Woran erkenne ich, ob mein Partner ein guter Vater wird?
von Dr. phil. Sonja Deml | 28. Februar 2012
Die Familiengründung verändert vieles in der Partnerschaft und manche Frau fragt sich, ob der Partner ein guter Vater wird. Tipps für werdende Väter und Eltern.
Die Rollen von Mann und Frau und die Vorstellungen über ihre Aufgaben in der Familie haben sich verändert. Wenn sich ein Baby ankündigt, denken die Paare verstärkt über ihre neue Situation als Eltern nach. Schwangere stellen sich die Frage, ob sie wohl eine gute Mutter sein werden und auch, wie sich ihr Partner in der Vaterrolle zurechtfindet.
Der idealtypische Vater
Der idealtypische Vater legt natürlich eine Bilderbuchkarriere aufs Parkett, verdient viel Geld, das der Familie zur Verfügung steht und baut schnell ein Haus. Davor steht selbstverständlich ein Neuwagen, am besten gleich ein Van, in dem das vergleichsweise winzige Baby genug Platz hat. Für das Baby ist der Papa stets da, trägt das weinende, zahnende Kind nächtelang durchs Haus. Er muss frühmorgens nicht raus, denn er nimmt schließlich Elternzeit, die ihm zusteht – auch wenn der Arbeitgeber das kritisch sieht. In der Elternzeit und danach kümmert sich der Jungpapa um den Haushalt und ist stets liebevoll, fürsorglich und kooperativ seiner Frau gegenüber. Er hat schließlich Familiensinn und insofern versteht er sich auch super mit seinem eigenen Vater, der ihm dieses Rollenmodell bereits vorgelebt hat. Genau wie er spielt er viel mit den Kindern, die ihn als ihren besten Kumpel sehen. Für seine eigenen Kumpels hat der Vorzeigemann natürlich noch Zeit. Sie spielen gemeinsam Tennis und wenn er nachhause kommt, ist er der beste Liebhaber, den seine Frau je gehabt hat.
Die Realität der Familiengründung
Solche Familien gibt es wohl in erster Linie im Fernsehen. Nichtsdestoweniger ist die Familiengründung eine anstrengende, aber sehr spannende und vor allem lehrreiche Erfahrung für alle. Auch im größten Chaos, wenn das Kochen einer Suppe die Herausforderung des Tages ist und beide Elternteile grundsätzlich nicht vor 11h aus ihrem Schlafanzug rauskommen, stellt sich eine kuschelige Familienidylle ein. Dem Baby ist es egal, ob das Kinderzimmer stets aufgeräumt ist, ob die Mama vier Wochen nach der Geburt wieder in ihr kleines Schwarzes passt oder ob der Kinderwagen secondhand ist. Das kleine Kind liebt seine Eltern nicht wegen irgendwelcher selbst auferlegten Rahmenbedingungen, sondern um ihrer selbst willen.
Tipps für werdende Väter
Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin, Freunden oder Ihrem Vater über Ihre Gefühle und lassen Sie sich deren Erfahrungen in ihrer Familie erzählen. Lesen Sie dieselben Schwangerschafts- und Erziehungsbücher wie Ihre Frau (Buchtipps finden Sie immer wieder bei match-patch). Bleiben sie entspannt, denn Ihr Baby wird Ihnen genau zeigen, was Sie zu tun haben. Versuchen Sie, sich in das kleine, hilflose Wesen hineinzuversetzen. Sie müssen nicht perfekt sein, sondern liebevoll und auf die Bedürfnisse Ihres kleinen Babys prompt und angemessen reagieren. Das genügt erst einmal, denn Ihr Baby kommuniziert mit Ihnen und Sie werden schnell gemeinsam herausfinden, was es braucht.
Wertvolle Ratschläge für das erste Lebensjahr Ihres Kindes finden Sie hier:
Jahn-Zöhrens, Ursula (2011): Entspannt erleben: Babys 1. Jahr. Alles Wichtige. Ernährung, Schlafen, gesunde Entwicklung, Pflege. Trias Verlag, Stuttgart
Foto: Helene Souza / pixelio.de
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