SSW 35: Die fünfunddreißigste Schwangerschaftswoche
von Dr. phil. Sonja Deml | 21. Januar 2018
In der 35. Woche sind die Lungen des Babys meist vollständig entwickelt. Das bedeutet, es muss im Falle einer Frühgeburt nicht mehr beatmet werden.
Das Baby hat sich prächtig entwickelt. Nun muss es nur noch etwas an Gewicht und Größe zulegen bevor es sich auf den Weg zu dir macht. Du hast sicherlich schon einige geburtsvorbereitende Maßnahmen getroffen und jetzt wird es Zeit, dass du dich auch mental auf die Geburt einstimmst.
Die kindliche Entwicklung in der 35. Woche
Das Baby misst etwa 45 Zentimeter und wiegt um die 2500 Gramm. Schon ganz schön stattlich! Doch bis zum errechneten Geburtstermin wird es noch ein bisschen wachsen und noch etwa 1000 Gramm an Gewicht zulegen. In der SSW 35 sind die Lungen bei den meisten Kindern bereits so weit ausgereift, dass sie selbständig atmen könnten, sollte es zu einer Frühgeburt kommen. Auch das Immunsystem des Kindes arbeitet bereits eigenständig und das Verdauungssystem sowie das Zentralnervensystem sind nahezu ausgereift. Dennoch tun dem Kind die letzten Wochen in Mamas Bauch enorm gut.
Der Zustand der Mama in der SSW 35
Dein Blutvolumen ist jetzt auf das Maximum angestiegen und dein Kreislauf arbeitet auf Hochtouren. So manch eine werdende Mama kommt selbst bei kurzen Wegstrecken ganz schön außer Atem. Alles ganz normal, manches dauert jetzt einfach länger und es gibt keinen Grund zu hetzen. In der Ruhe liegt schließlich die Kraft. Falls dein Appetit ab der 36. Woche zurückgeht, liegt das womöglich ganz einfach daran, dass dein Magen etwas eingeengt ist. Du solltest darauf achten, genügend vollwertige Lebensmittel zu dir zu nehmen. Das schaffst du, indem du über den Tag verteilt einfach mehrere kleine Portionen isst.
Sich mental auf die Geburt vorbereiten
Ein geringerer Appetit könnte aber auch ein Anzeichen dafür sein, dass die Geburt langsam, aber sicher bevorsteht. Dein Körper möchte Platz für das Baby schaffen. Zeit also, dass du dich auch mental auf die Geburt vorbereitest. Damit die Geburt für dich und dein Baby möglichst sanft vonstatten geht, solltest du deine Ängste ablegen. Nadine Wenger ist Adoula und fünffache Mutter. Sie rät dir, dich in den letzten Wochen vor der Geburt mit möglichst vielen freudvollen Dingen zu beschäftigen, Kraft in der Natur zu schöpfen und dir selbst täglich positive Impulse zu geben. Visualisierung ist dazu ein guter Weg: Stelle dir deine angenehme Wunschgeburt immer wieder in allen Einzelheiten vor und glaube daran, dass dein Körper dazu in der Lage ist. Auch das Lesen von positiven Geburtsberichten oder Gespräche mit Frauen, die eine schöne Geburt hatten, können dir helfen. Wende Entspannungstechniken an und höre Meditations-CDs oder die CD des Hypnobirthing-Buches von Marie F. Mongan. Tanzen, Yoga, Singen, Malen, Schreiben, eine Geburtskerze basteln oder ähnliches kann dich ebenfalls positiv auf die Geburt einstimmen. Nimm jeden Tag Kontakt zu deinem Baby auf, sprich mit ihm und schicke ihm liebevolle Gedanken und Gefühle. So füllst du jeden Tag mit Freude und kannst deine restliche Schwangerschaft genießen. Und das Wichtigste: Freue dich auf die Geburt!
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Quelle:
Kainer, Franz/Nolden, Annette (2014): Das große Buch zur Schwangerschaft. Umfassender Rat für jede Woche. Gräfe und Unzer Verlag, München
Wenger, Nadine (2013): Natürliche Wege zum Babyglück. In Liebe geboren, ins Leben getragen, geborgen auf Erden. Verlag Neue Erde, Saarbrücken
Foto: © Gajus – Fotolia.com
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