Schwanger und ständig traurig: Schwangerschaftsdepression

von | 29. August 2016

Etwa zehn Prozent der werdenen Mütter leiden unter einer Schwangerschaftsdepression, auch peripartale Depression genannt. Ursachen, Symptome und Hilfe...

SchwangerschaftsdepressionSchwangere werden als glücklich strahlende Frauen mit einem schönen Kugelbauch, den sie stolz vor sich hertragen, wahrgenommen. Viele wissen nicht, dass es auch Schwangere gibt, die den ganzen Tag heulen könnten, nur schwer aus dem Bett kommen und ständig traurig sind. Schließlich möchten sie ihr Kind doch lieben! Diese Frauen leiden unter einer Schwangerschaftsdepression, die auch peripartale Depression genannt wird. Eine Schwangerschaftsdepression ist (noch) kaum bekannt. Die meisten wissen eher was mit der Wochenbettdepression anzufangen.

Schwangerschaftsdepression: Die Ursachen

Eine Schwangerschaftsdepression kann in sämtlichen Abschnitten der Schwangerschaft auftreten. Dennoch kommt sie gehäuft in der anfänglichen Phase und in der Schlussphase der Schwangerschaft vor. In der Frühschwangerschaft können ganz einfach die neue Lebenssituation und die damit verbundenen Ängste sowie Überforderung und die Sorge ums Kind eine Schwangerschaftsdepression auslösen. Manchmal stecken auch eine unverarbeitete Fehlgeburt dahinter und die Angst, wieder ein Sternenkind in sich zu tragen. Schwangerschaftsdepressionen im letzten Schwangerschaftsdrittel entstehen häufig durch die Zunahme der körperlichen Beschwerden und durch die Angst vor der Geburt sowie die damit verbundenen Risiken. Die Gedanken der Schwangeren drehen sich verstärkt um alles Schlimme, was mit ihnen und dem Kind durch die Geburt passieren kann.

Die Symptome einer Schwangerschaftsdepression

Schwangerschaftsdepressionen weisen grundsätzlich ähnliche Symptome wie die einer klassischen Depression auf: Appetitlosigkeit, Libidoverlust, Antriebsschwäche, Müdigkeit, Hoffnungslosigkeit und die ständige Traurigkeit können auf eine Schwangerschaftsdepression hinweisen. Frauen mit einer Schwangerschaftsdepression sprechen oftmals nicht gern über ihre Schwangerschaft und ziehen sich zurück. Sie vernachlässigen nicht selten die Schwangerschaftsvorsorge. Frauen mit einer Schwangerschaftsdepression leiden zudem unter Schuldgefühlen. Sie möchten sich doch wie alle anderen auch über die Schwangerschaft freuen! Schwangere mit einer peripartalen Depression empfinden sich selbst bereits vor der Geburt als schlechte Mutter. Manchmal stellen sich sogar Selbstmordgedanken ein.

Schwangerschaftsdepressionen belasten Mutter und Kind

Das Baby im Bauch spürt, wenn es der Mama schlecht geht. Die Kleinen können im Mutterleib besonders unruhig sein und es gibt auch Hinweise darauf, dass die Kinder einer depressiven Mutter entwicklungsverzögert sind, ein geringeres Geburtsgewicht haben und dass das Risiko für eine Frühgeburt erhöht ist. Später sind diese Kinder eher unsicher gebunden und sie entwickeln sich emotional, kognitiv, verbal und sozial möglicherweise schlechter. Außerdem sind die Kinder von depressiven Schwangeren besonders gefährdet, ebenfalls an einer Depression zu erkranken. Das gilt vor allem, wenn die Schwangerschaftsdepression nicht behandelt wird und die Depression auch nach der Geburt anhält.

Hilfe bei Depression vor der Geburt

Hast du das Gefühl, an einer Schwangerschaftsdepression zu leiden? Dann sprich mit deiner Frauenärztin, deiner Hebamme oder einer anderen Vertrauensperson darüber. Mit einer Schwangerschaftsdepression bist du nicht alleine, denn inzwischen glaubt man, dass etwa 10% der Schwangeren davon betroffen sind. Hol dir professionelle Hilfe und gönn Dir eine Therapie, denn glücklicherweise kann man eine Schwangerschaftsdepression recht gut in den Griff bekommen. So dass du und dein Kind schon vor der Geburt all die glücklichen Gefühle erleben können, die euch so gut tun!

Foto: lexmomot – Fotolia.com

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