Sauberkeitserziehung: Tipps zum Trockenwerden

von | 20. August 2014

Tipps für die Sauberkeitserziehung. Kinder müssen selbst spüren können, wann sie aufs Töpfchen müssen.

trockenwerdenEs gibt Kinder, die sind mit 2 ½ Jahren schon sauber und es gibt Kinder, die bis zur Einschulung nachts eine Windel brauchen. Die meisten Kinder sind etwa um den vierten Geburtstag herum sauber. Beim Trockenlegen kommt es weniger auf den Willen des Kindes und auf die Erziehungskünste der Eltern an, sondern das Kind muss spüren können, wann es sich entleeren muss. Dieses Gespür setzt irgendwann natürlicherweise ein und das Kind kann die Schließmuskelkontrolle nicht selbst herbeiführen. Es ist ein normaler Prozess, der mit der Reifung des Nervensystems verbunden ist. Die Eltern können lediglich unterstützend und motivierend mitwirken.

Wann kann man die Windeln weglassen?

Die wenigsten Babys auf der Welt tragen überhaupt Windeln und von New York entsteht gerade eine Bewegung der windelfreien Erziehung. Sogar Gisele Bündchen hat ihren Sohn Benjamin ab sechs Monaten windelfrei gelassen, da sowohl das Baby als auch die Eltern ein besseres Empfinden haben, wann „es“ so weit ist und was dann zu tun ist. Doch hierzulande tragen fast alle Kinder Windeln, welche man irgendwann wieder loshaben möchte. Der perfekte Zeitpunkt ist, wenn das Kind von sich aus keine Windeln mehr tragen möchte, sein Bedürfnis nach Entleerung spürt und es artikulieren kann. Wenn das Kind kein Engagement zeigt, kann man im Sommer nach dem zweiten Geburtstag einfach mal die Windel weglassen und dem Kind erklären, dass es Bescheid geben soll, wenn es mal muss. Die Eltern sollten keinesfalls alle paar Minuten nachfragen, ob es jetzt schon so weit ist, sondern das Kind weitestgehend mit dem Thema in Ruhe lassen.

Töpfchen und Sitzverkleinerer

Wenn sich das Kind sein Töpfchen oder den Sitzverkleinerer für die Toilette selbst aussuchen durfte und auch schon mit Teddy geübt hat, wird es neugierig sein, was passiert, wenn es sich selbst draufsetzt. Dabei muss es sich nicht um das teuerste Modell handeln oder das Modell, das Musik abspielt, falls ein Tröpfchen Urin mit dem Plastik in Berührung kommt. Kinder fühlen sich mehr durch das Lob ihrer Eltern bestätigt und erkennen, dass sie jetzt etwas Besonderes geleistet haben. Sie sind stolz und möchten ihr Erfolgserlebnis wiederholen.

Umgang mit Malheurs bei der Sauberkeitserziehung

Es sollte den Eltern klar sein, dass anfangs manche „Zufallstreffer“ passieren und Malheurs kein Drama sein dürfen. Die wenigsten Kinder sind von jetzt auf gleich trocken, sondern es ist vielmehr ein Prozess, in dem sich Kinder spüren und erproben müssen. Manche Kinder pinkeln zunächst in die Toilette und möchten beim großen Geschäft eine Windel angelegt bekommen. Andere Kinder sind zuhause in ihrer gewohnten Umgebung, in der sie sich sicher fühlen, trocken und möchten mit Windel in den Kindergarten gehen. Sind die Kinder aufgeregt, abgelenkt, in ihr Spiel vertieft oder in einer Krisensituation, kann leicht was in die Hose gehen. Das ist völlig normal und kein Grund, das Kind dafür zu schimpfen oder es zu bestrafen! Das wirkt demotivierend und die Kinder sind beschämt – schließlich können sie nichts dafür, wenn ihnen ihr kleiner Körper einen Streich spielt.

Tipps zur Sauberkeitserziehung

1) Die Toilette bzw. das Töpfchen sollten für das Kind gut erreichbar und stets sauber sein.
2) Hosen mit Gummizug können schnell ausgezogen werden, denn manchmal passiert es einfach und es ist keine Zeit mehr für langwierige Ausziehaktionen.
3) Das Kind darf bestimmen, in welchen Situationen es seine Windel noch braucht.
4) Weder übertriebenes Lob noch Belohnungen oder Bestrafungen animieren das Kind, schneller sauber zu werden. Das Gefühl, ein tolles Kind zu sein, das gerade etwas Großes
leistet, gibt dem Kind die nötige Kraft, um diesen Entwicklungsschritt zu bewältigen.

Foto: © Lsantilli – Fotolia.com

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