Reaktion der Kinder auf eine Scheidung und wie Eltern helfen können

von | 10. Januar 2012

Kinder reagieren in unterschiedlicher Weise auf eine Scheidung. Wie Eltern auf die Reaktion ihrer Kinder eingehen und ihnen helfen können, erfahren Sie hier.

ScheidungskindKinder reagieren auf die Scheidung der Eltern mit vielen Emotionen: Wut, Schuldgefühle, Trauer und Angst mischen sich unter Erleichterung und Sehnsucht. Das ist für Kinder traumatisch, doch eine Scheidung muss keinen dauernden emotionalen Schaden hinterlassen. Wichtig ist, wie gut Kinder dieses schmerzliche Ereignis verkraften.

Reaktion der Kinder auf die Scheidung

Fast alle Kinder zeigen Anzeichen von psychischen bzw. physischen Stress im ersten Jahr nach der Scheidung. Sie sind ärgerlich, enttäuscht, traurig, verwirrt usw. Kinder können Ängste, die sie bereits überwunden hatten erneut durchleben und weitere Ängste entwickeln. Typisch ist das Auftauchen von Trennungsangst auch in Alltagssituationen. Manche Kinder werden wieder unsauber und zeigen körperliche Symptome (Bauchschmerzen, Kopfschmerzen). Viele bekommen Konzentrationsschwierigkeiten. Sie kommen sich im Wirrwarr der Scheidung vergessen und verloren vor. Um Zuneigung zu bekommen, versuchen die Kleinen, Aufmerksamkeit zu erwecken und werden fälschlicherweise für nörglig gehalten. Kinder fühlen sich hilflos und können die Endgültigkeit der Scheidung kaum verstehen. Schlimm ist dazu die Furcht, ebenfalls verlassen zu werden.

Den Kindern helfen, mit der Scheidung umzugehen

Erklären Sie den Kindern die Scheidung und erlauben Sie ihnen, beiden Elternteilen nahe zu sein. Kinder brauchen eine liebevolle und beständige Beziehung zu Eltern. Die Übergangszeit vor und nach den Besuchen bedeutet Stress für die Kinder. Sie müssen die Gewissheit haben, die Zeit mit dem anderen Elternteil genießen zu dürfen, ohne dass sie spionieren, Geheimnisse bewahren oder Botschaften übermitteln sollen. Der Tag nach dem Besuch sollte ruhig verlaufen. Ferner schätzen Kinder eine Routine zuhause. Entspannungstechniken helfen zudem. Bei Trennungsängsten müssen Kinder wissen, dass Eltern sich zwar scheiden lassen können, aber Eltern sich nicht von Kindern scheiden lassen, sondern immer für sie da sind. Sprechen Sie viel mit den Kindern und beantworten Sie ihre Fragen.

Anna-Geschichten

Für Kinder gibt es ein schönes therapeutisches Geschichtenbuch: Annas geliebte Eltern lassen sich scheiden. Das Mädchen kann das nicht fassen und denkt, sie wäre schuld, dass sich die Eltern so oft gestritten haben. Somit ist sie ganz artig, damit die Eltern sich wieder vertragen. Sie wird sogar krank und hofft, der Vater möge dadurch zurückkommen. Doch er kommt nicht wieder und sie soll ihn in seiner neuen Wohnung besuchen, wovor sie Angst hat. Der Vater unternimmt viel mit ihr und kauft ihr ständig Geschenke. Anna will das nicht. In der Schule kann sie nicht aufpassen und glaubt, sie ist dumm. Doch die Mutter erklärt, dass man sich benommen fühlt, wenn man sich sorgt. Als Anna erfährt, dass es viele Scheidungskinder mit ähnlichen Problemen gibt, geht es ihr besser.

Die kleinen Leser identifizieren sich mit Anna und erleben gemeinsam, wie alles gut wird. Und Eltern finden leichter die passenden Worte, wenn sie eine therapeutische Geschichte vorlesen und anschließend darüber sprechen.

Brett, Doris (2008): Ein Zauberring für Anna. Therapeutische Geschichten für Kinder von 3 bis 8 Jahren. Iskopress, Salzhausen

Homöopathische Hilfe

Bei psychosomatischen Beschwerden in der Scheidungsphase wie Schulangst, Schlafstörungen oder Unruhe können Sie Ihre Kinder homöopathisch unterstützen. Wie erfahren Sie hier:

Schlaadt, Michael (2011): Homöopathie schnell & einfach. Mit den 20 Top-Mitteln umfassend gesund. Trias Verlag, Stuttgart

Foto: bramgino – Fotolia.com
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