Die fruchtbaren Tage erkennen
von Dr. phil. Sonja Deml | 2. Januar 2015
Wer einen Babywunsch hegt, muss wissen, wann die fruchtbaren Tagen sind. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die fruchtbaren Tage zu ermitteln. Am einfachsten...
Bei der Familienplanung und auch bei der Verhütung ist wichtig, die fruchtbaren Tage der Frau zu kennen. Dann findet nämlich der Eisprung statt und das Ei kann befruchtet werden. Die fruchtbare Zeit ist kürzer als so manch einer denkt. Umso wichtiger ist es für Paare mit Babywunsch, die fruchtbaren Tage zu kennen, um die Chancen auf Nachwuchs durch „geplanten Sex“ zu erhöhen.
Wann sind die fruchtbaren Tage?
Der Eisprung findet 14 Tage vor der nächsten Periode statt und bei einem regelmäßigen Zyklus lässt sich der Eisprungtag leicht nach dieser Kalendermethode errechnen. Doch die fruchtbaren Tage beginnen schon vor dem Eisprung. Die Samenzellen können mehrere Stunden bis hin zu einigen Tagen bei guten Bedingungen ausharren bis sie auf das Ei treffen. Deshalb ist Sex ein oder zwei Tage vor dem Eisprung gut, um ein Baby zu zeugen. Die Eizelle ist nach dem Eisprung etwa noch 18 Stunden befruchtungsfähig, nicht länger.
Fruchtbare Tage mit einem Eisprungrechner herausfinden
Im Internet gibt es Eisprungrechner, mit deren Hilfe die fruchtbare Zeit errechnet werden kann. Dort gibt man den ersten Tag seiner Periodenblutung und die Länge des letzten Zyklus‘ ein. Angezeigt werden Zeitfenster, in denen eine erfolgreiche Befruchtung wahrscheinlich und weniger wahrscheinlich ist. Manche Rechner geben sogar Hinweise, wann es wahrscheinlicher ist, einen Jungen oder ein Mädchen zu zeugen.
Zyklusmonitoring: Basaltemperatur messen und Zervixschleim beobachten
Wer einen Zykluskalender führt, beobachtet seinen Körper sehr gewissenhaft. Morgens vor dem Aufstehen wird die Basaltemperatur oral, vaginal oder rektal gemessen. Offenbar erzielen vaginale Messungen die zuverlässigsten Ergebnisse. Der Eisprung geht mit einer Hormonveränderung und der damit verbundenen erhöhten Basaltemperatur einher. Außerdem wird beim Zyklusmonitoring die Beschaffenheit des Zervixschleims geprüft. Einige Tage vor dem Eisprung wird der Zervixschleim glasig und „spinnbar“. Er ist zu diesem Zeitpunkt sehr nährstoffreich und das Baby wäre gut versorgt. Die Messergebnisse der Basaltemperatur und die Beschaffenheit des Zervixschleims werden in einen Kalender eingetragen.
Ovulationstest und Zykluscomputer
Ein Ovulationstest ermittelt die Höhe des LH-Hormons im Urin. Vor dem Eisprung steigt dieser Pegel an und das Hormon kann im Urin nachgewiesen werden. Ein Ovulationstest besteht aus Urin-Teststreifen. Der Anstieg des LH-Hormons kann entweder auf den Teststreifen abgelesen werden oder ein Computer verkündet den Hormonstatus. Ein Zykluscomputer funktioniert ähnlich. Manchmal wird noch das Östrogen Estradiol gemessen. Es gibt unterschiedliche Modelle, die sogar die fruchtbaren Tage anhand des Speichels bestimmen sollen. Allerdings schneiden Zykluscomputer und Ovulationstests in Untersuchungen häufig schlecht ab. Zu ungenau sind die Ergebnisse. Außerdem ist die Anschaffung recht teuer.
Mittelschmerz signalisiert Eisprung
Nur wenige Frauen spüren den Mittelschmerz, der um den Eisprung herum einsetzt und sich in einem leichten Ziehen oder in ziemlich starken Unterleibsschmerzen äußern kann. Bei einigen Frauen sind die Brüste um die Zeit des Eisprungs herum empfindlicher. Doch diese körperlichen Anzeichen können auch andere Ursachen haben. Insofern sollte man sich nicht nur darauf verlassen.
Mehr Lust auf Sex an den fruchtbaren Tagen
Manchmal ist es ganz einfach, die fruchtbaren Tage zu erkennen: frau hat nämlich plötzlich mehr Lust auf Sex. Die Natur hat das so eingerichtet, um die Fortpflanzung anzukurbeln. Und manchmal ist es in der Kinderwunschzeit ganz gut, sämtliche Testreifen und Hochrechnungen im Nachtkästchen zu lassen und sich einfach seiner Leidenschaft hinzugeben.
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