Dating im Internet als Selbsterkenntnis

von | 26. Februar 2010

Was man als Single-Frau beim Dating im Internet über potentielle Partner und sich selbst erkennen kann, ist manchmal erstaunlich. Erfahrung mit Internet-Dating.

Wie kann man eigentlich über die Enttäuschung beim ersten Date hinwegkommen? Gibt es Spielregeln, wie man sich danach galant verhält, wie man eine faire Absage erteilt oder sich vor dem eventuellen Schlechtmachen der anderen Person schützt? Oder sogar bis hinzu irgendwelchen Anreizen, dass man es noch mal mit einem anderen Flop versucht?

Auf der einen Seite steht der Wunsch, möglichst offen zu sein und möglichst vielen eine Chance zu geben, andererseits steigt somit auch das Risiko potentieller Fiaskos und Flaschen, (und das nicht …oder nicht nur….auf den Alkoholkonsum bezogen). Ich muss schon sagen, ich bin ebenfalls von der Rigorosität überrascht, wie schnell manche Typen, wenn man sich nicht auf die „F…“-Nummer einlässt, einen abcanceln. Ebenso bin ich überrascht, wie viele Typen es bei offensichtlich jedem Objekt weiblichen Geschlechts versuchen, oft sich nicht mal Mühe geben, irgendwas Nettes oder Witziges zu schreiben. Aber vielleicht kommt es gar nicht drauf an? Vielleicht ist es wirklich nur das Foto, was zählt. Andererseits kenne ich Männer, mit denen was lief, die ich nicht ihres Aussehen wegens gedatet habe.

Gestern klickte ich mich durch meine ganzen Mails und muss schon sagen, ich bewundere schon den Mut, mit denen sich die männliche Welt zur Schau stellt, oder ist es einfach nur Überheblichkeit? Viele Frauen, die ich kenne, würden sich eher unter ihrem wirklichen Wert verkaufen, während Männer prahlen, was das Zeug hält. Ich glaube, wir Frauen sind wohl generell zu kritisch mit uns selbst. Wobei ich zugeben muss, ich bin es auch mit den Männern.

Deswegen habe ich schon oft beschlossen, mich von nichts blenden zu lassen, sondern nur noch, wie und was sie schreiben. Theoretisch jedenfalls.

Denn zumeist läuft die Kontaktanbahnung ja fast immer auf einen ersten Spruch über das Profil-Foto hinaus. „Wow, tolles Photo“, „Dein Profil-Foto hat mich neugierig werden lassen“, „Wirklich zauberhaft, deine strahlenden Augen“, Was für ein charmantes Lächeln“…. Was bestimmt nett gemeint sein soll, erzeugt bei mir ein kleines Fragezeichen und eine genauere Betrachtung meines Profil-Fotos. Stimmt, ich bin wirklich gut getroffen worden, der Typ war ja auch ein professioneller Fotograf. Nun, also klicke ich mich durch seine Seite und erfahre dabei mehr über mich als über den Anderen. Dass ich nach seiner Einrichtung auf den Fotos schaue, dass mich sein Anzug weniger beeindruckt als vielleicht die Turnschuhe, dass ich darüber staune, wie viele Männer sich nackt ins Bett legen und dann sich selbst mit Schmuseblick fotografieren, dabei aber leider noch die Tigerbettwäsche mit drauf bekommen. Ein Rätsel, wer sich gerne durch solche Laken wühlt.

Sorry, aber da können sie noch so witzige Sprüche vom Stapel lassen, ich will mich nicht in solcher Bettwäsche wieder finden.

Fast am neugierigsten machen mich die Männer, die kein Foto einstellen, mich aber trotzdem kontaktieren. Meistens bekommen sie immer eine Antwort von mir. Auch wenn das Foto danach dann der Grund ist, warum ich es auch gleich wieder bleiben lasse. Man hat einfach zu wenig Zeit, um sie zu verschwenden…

Dabei merke ich, ich bin schon gemein, und auch nicht wirklich viel besser als die Männer, die ich so hart in die Mangel nehme. Wann erfindet mal jemand die Übertragung von Geruch über das Internet? Dann würden wahrscheinlich ganz andere Typen eine Chance bekommen, als ich es jetzt für möglich halte…

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