Paartherapie als letzter Ausweg?
von match-patch | 23. August 2011
Vor Beziehungskrisen ist keine Partnerschaft gefeit. Werden die Probleme zu groß, kann eine Paartherapie helfen, neue Wege zu gehen und die Beziehung zu retten.
Keine Partnerschaft ist vor Problemen oder Missverständnissen gefeit, die unter Umständen in Beziehungskrisen münden können. Doch Konflikte und Verletzungen in der Partnerschaft müssen nicht immer in einer Trennung enden.
Besonders wenn man die Anzeichen einer sich anbahnenden Beziehungskrise frühzeitig erkennt und daher rasch gegensteuert, d.h. sein Verhalten ändert beziehungsweise mit dem Partner das Gespräch sucht, kann verhindern, dass ernsthafte Probleme überhaupt auftreten oder kann seine Beziehungen retten.
Anzeichen für Beziehungskrisen
Anzeichen dafür kann die nachlassende Unterstützung des Partners sein. Dieser zieht sich zurück, hält sich nicht an Absprachen und wendet sich vermehrt anderen Dingen, wie zum Beispiel seinen Hobbies, zu. Auch ein weniger respektvoller Umgang miteinander sollte als Warnsignal wahrgenommen werden. Kommt es zu Konflikten, neigen eher Frauen dazu, ihre Partner emotional zu erpressen. Zwar führt dies zu Schuldgefühlen beim Partner, so dass sich die Situation kurzfristig entspannt, langfristig zerstört Erpressung aber jede Beziehung. Auch eine fehlende oder eine negative Kommunikation sind ein Anzeichen für ernsthafte Probleme in der Beziehung. Dabei ist das Redebedürfnis von Frauen und Männern meist sehr unterschiedlich und auch unter den Geschlechtern ist dieses Bedürfnis sehr unterschiedlich ausgeprägt. Generell neigen Frauen aber dazu, sich über ihre Gefühle offen auszutauschen und Probleme gemeinsam zu lösen. Männer ziehen sich tendenziell eher zurück und lösen ihre Probleme selbst.
Sollten sich diese oder ähnliche Situation häufen, ist es am besten, den Partner in einem ruhigen Moment, bei dem beide Partner nicht unter Zeitdruck stehen, darauf anzusprechen. Formulieren sie dabei konkret ihre Bedürfnisse und nutzen sie dafür die sogenannten Ich-Botschaften. Vermeiden sie Sätze die Schuldgefühle hervorrufen wie „Du bist immer…“ sondern sprechen sie von ihren Gefühlen. Finden sie gemeinsam heraus, welche Missverständnisse und Kränkungen vorliegen, sprechen sie über ihre Gefühle und akzeptieren sie auch Ansichten ihres Partners, die von ihren Vorstellungen abweichen!
Paartherapie als geschützter Raum
Sollten sie Schwierigkeiten haben, diese Gespräche zu führen ohne sofort wieder in Streit zu geraten, stellt eine Paartherapie eine wertvolle Alternative dar. Die Therapeuten bemühen sich gemeinsam mit ihnen darum einen geschützten Rahmen aufzubauen, in welchem sich beide Partner angstfrei öffnen und ihre Gefühle, Bedürfnisse und Ängste frei äußern können. Die Therapiesitzungen dienen als Grundlage um neue Kommunikations- und Verständigungsprozesse zwischen den Partnern in Gang zu setzen um so ein tieferes Verständnis für die Dynamiken in der Kommunikation und der Beziehung zu entwickeln.
Der richtige Zeitpunkt
Wichtig ist es, zur richtigen Zeit einen Paartherapeuten zu Rate zu ziehen. Zwar sollte nicht bei jeder alltäglichen Streiterei oder kleineren Konflikten sogleich an eine Beratung oder Therapie gedacht werden, genauso falsch ist es aber ernsthafte Probleme zu ignorieren und zu lange abzuwarten. Ebenfalls von großer Bedeutung ist, dass beide Partner sich für eine solche Lösung entscheiden sollten. Wenn einer der Partner zu einer Beratung oder Therapie überredet oder gezwungen werden muss, dann wird sich während der Sitzungen auch keine offene und authentische Atmosphäre herstellen lassen.
Generell lässt sich festhalten, dass man über ein Hilfe von außen im Rahmen einer Paartherapie nachdenken sollte, wenn man sich immer wieder den gleichen Schwierigkeiten gegenübersieht und man das Gefühl hat, sich bei Konflikten nur noch im Kreis zu drehen und diese immer weiter zu eskalieren drohen.
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