Der Mutterkomplex bei Männern und Frauen

von | 28. Januar 2014

Bei Männern ist ein Mutterkomplex offensichtlicher als bei Frauen, auch ist zwischen positivem und negativem Mutterkomplex zu unterscheiden. Das Verhalten...

MutterkomplexVater und Mutter prägen unser ganzes Leben und die Eltern haben auch einen Einfluss auf die Gestaltung unserer Partnerschaften. In der Psychologie spricht Carl Gustav Jung von einem Mutterarchetyp, den er als „Urmutter“ bzw. „Große Mutter“ bezeichnet. Dieser Mutterarchetyp zeigt sich im Mutterkomplex, der Söhne und Töchter betreffen kann. Der Mutterkomplex kann unterschiedliche Auswirkungen haben.

Anima bei Frauen und Männern

Carl Gustav Jung zufolge hat jeder Mensch männliche Komponenten (Animus) und weibliche Komponenten (Anima). Die innewohnende Weiblichkeit richtet sich zu einem großen Teil danach, wie ein Mensch seine Mutter erlebt hat. Ein Sohn projiziert seine Anima nach außen, indem er Frauen in einer gewissen Weise wahrnimmt. Das wirkt sich auch auf die Partnersuche und die Gestaltung einer Liebesbeziehung aus. Dagegen trägt eine Tochter ihre Anima eher im Inneren und möchte ihrem inneren Mutterbild nacheifern oder lehnt es ab – manchmal ist es auch beides. Dabei kommt es ebenfalls darauf an, wie die Tochter ihre Mutter wahrnimmt und von ihr behandelt wurde. Fühlt sich eine Tochter ihrer Mutter gegenüber sehr verpflichtet, sorgt sie für sie, wohnt bei ihr oder möchte genauso leben wie ihre Mutter, dann steht der Verdacht im Raum, sie leide an einem Mutterkomplex. Doch häufig fällt der Mutterkomplex bei Frauen gar nicht auf, sondern wird als natürlich weibliches Verhalten betrachtet. Lehnt sie ihre Mutter ab weil diese beispielsweise zu unterwürfig dem Vater gegenüber war, wird die Tochter als emanzipiert wahrgenommen. Bei Männern ist der Mutterkomplex offensichtlicher.

Der Mutterkomplex beim Mann

Zu einem negativen Mutterkomplex kann es bei Männern kommen, wenn die Mutter ihren Sohn als regelrechten Kronprinzen verehrt. Daraus kann dieser ein übertriebenes Selbstbewusstsein entwickeln. Probleme mit seiner Partnerin können beispielsweise sein, dass er sich als über Frauen stehend betrachtet und Frauen in der Rolle der Hausfrau sieht. Er selbst ruht sich in der Zeit des Hausputzes lieber auf dem Sofa aus, da er einen anstrengenden Arbeitstag hatte. Männer mit einem negativen Mutterkomplex merken jedoch, dass sie als Erwachsene nicht von allen Seiten die Bewunderung, die ihnen ihre Mutter entgegengebracht hat, erfahren. Daraus können Aggressionen oder Depressionen entstehen. Eine Mutter, die ihren Sohn von vorne bis hinten verwöhnt, macht aus ihm einen hilflosen Mann, der sich eine starke Frau suchen wird, bei der er sich anlehnen kann. Wurde der Sohn hingegen von der Mutter entwertet, fühlt er sich auch als erwachsener Mann wertlos und ungeliebt. Vielleicht hat die Mutter selbst Schlechtes erfahren und ihm den Satz „Alle Männer sind Schweine“ eingebläut. Der Sohn wird sich unwürdig fühlen und sich nicht trauen, Frauen anzusprechen. Sieht sich die Mutter als Opfer ihres Schicksals, betrachtet auch der Sohn Frauen als Opfer und neigt dazu, sie auch so zu behandeln. Gibt die Mutter ihrem Sohn das Gefühl, arm dran und auf seine Hilfe angewiesen zu sein, wird er sich für sie verantwortlich fühlen und seine Partnerin steht in Konkurrenz mit der hilflosen Mutter. Er würde seine Partnerin im Kreißsaal alleine lassen wenn seine Mutter zuhause sich nicht so gut fühlt. Manchmal wird ein Sohn von der Mutter wie ein Ersatzpartner behandelt. Das kann zu Problemen in einer späteren Partnerschaft führen, indem sich der Mann nur bei seiner Mutter als vollwertiger Partner fühlt.

Verehrt ein Sohn seine Mutter über Maßen, spricht man von einem positiven Mutterkomplex, hasst er dagegen alle Frauen weil er seine Mutter hasst, ist das ein negativer Mutterkomplex.

Mehr über Mutter-Sohn-Beziehungen erfahren Sie hier

Image: © Berg Hayes – Fotolia.com

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  1. Jadranka schrieb:

    Liebe Menschen,
    Ich habe 2 Erwachsener Söhne, 1979/ 1982. Meine Erfahrung ist die, das egal was man als Eltern mach ist immer falsch weil wir alle unvollkommener, noch Säugetiere sind. Kein Mensch ist wirklich ein Mensch. Wir sind alle Zweibeiner Tiere. Eltern können Kinder nicht wirklich glücklich machen, egal gebildet oder ungebildet in diesem Bereich. Das können Sie nur selbst. Deswegen sind Sie hier geboren. Alles hängt von ihr Karma ab.Natürlich, wenn Eltern selbst nicht an Schizophrenie leiden, was ich das bezweifle, dann können sie ihren Kindern leichter machen aber nicht wirklich Glücklich oder Vollkommen. In Wahrheit, alle Menschen sind Schizophrene so wie ihre Kinder.wäre es anders dann werden sie nicht geboren.

  2. Anna schrieb:

    Tatsächlich habe ich vllt eher einen Mutter komplex da ich mich mit älteren Frauen sehr gut verstehe und sie mich irgendwie wie eine Tochter behandeln oder andere sagen ich bin wie eine kleine Schwester für sie. Tatsächlich verstehe ich mich aber auch mit jüngeren Mädchen sehr gut. Aber ich sehe eben auch noch so jung aus. Aber wahrscheinlich habe ich auch einen Vaterkomplex. 😅Mit Männern Freundschaften aufzubauen risultiert zu oft darin dass sie mich anflirten. Meine eigene Mutter kommt mir manchmal eher wie eine Freundin vor und mein Vater manchmal wie ein Bruder da ich ihn immer noch so oft mit meiner Oma erlebe. Als meine Mutter als ich in der Grundschule war eine Abtreibung hatte hat sie viel geweint ich habe sie getröstet aber manchmal wollte sie auch nicht dass ich sie umarme. Ich dachte es wäre wegen der Trennung von ihrem Ex. Da war sie dann auch für eine Weile in einer Klinik. Ich liebe meine Mutter und habe manchmal das Gefühl sie versteht mich besser als mein a Vater. Zur Zeit geht es darum dass ich gern weiter weg ziehen will, aber ich habe psychische Probleme und habe Bedenken wie ich Geld verdienen soll woanders da meine Leistung nicht so gut ist außerdem wollen meine Oma und mein Vater nicht dass ich wegziehe. Einmal ging es ihm nicht gut und ich sage zu ihm er soll zum Arzt und er sagt ist doch nicht schlimm wenn er krank ist da ich ja eh weggehe. Und für meine Oma gehe ich immer mit dem Hund gassi und sie hat auch verlustängste die manchmal fast wie Panikattacken sind. Ganz ehrlich ich würde es meinen Eltern nie sagen weil es sie verletzen würde aber am liebsten wäre ich nie geboren worden. Auch wenn mein Leben nicht schlecht ist es liegt einfach an mir und alles ist ein ständiger Kampf du musst dich in dieser Welt einbringen und klar kommen aber nicht jeder hat das Zeug dazu. Tatsächlich kam meine Mutter trotzdem dass sie missbraucht wurde immer besser klar als ich will meiner Familie eigentlich auch keine Sorgen bereiten und auch sonst niemandem zu last fallen. Aber es ist schwer auf dein Leben klar zu kommen wenn du nicht mal die Motivation dazu hast aber natürlich würde ich mich nicht umbringen da meine Oma und Vater schon genug durch den Selbstmord der Mutter meiner Oma und meinem Opa traumatisiert sind. Und sie das nicht verkraften würden. Ich würde auch nie von meinem Vater verlangen dass er mir hilft oder von sonst wem aber sie wollen es ja. Nur verstehen sie nicht dass ich weg von ihnen will.

    • Match-Patch schrieb:

      Liebe Anna,

      vielen Dank für deine Nachrichten. Du scheinst durch deine Familiengeschichte sehr belastet zu sein. Wegzuziehen und dein eigenes Leben zu leben, steht dir zu und ist wichtig für deine persönliche Entwicklung.
      Auf eigenen Beinen zu stehen ist immer ein großer Schritt und mit Ängsten verbunden. Die eigenen Ängste zu überwinden ist jedoch charakterbildend und wird dich frei machen und stärken. Denke nicht so viel darüber nach, ob du dafür geeignet bist, man wächst mit seinen Aufgaben. Das Wichtigste ist, dass du deinem Herzen/deiner Intuition folgst. Du bist nicht für deine Eltern oder deine Oma verantwortlich, sondern in erster Linie für dich selbst. Und wir haben nun mal nur ein Leben und müssen herausfinden, warum wir hier sind.
      Wir empfehlen dir gesunde Ernährung (evtl. Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium, Zink, pflanzliches Omega 3, Vitamin D3) viel Bewegung und Tages-/Sonnenlicht, damit du deiner depressiven Neigung entgegen wirkst.
      Ashwagandha kann dir auch helfen, dein Immunsystem zu stärken, dich weniger gestresst zu fühlen und gut zu schlafen.
      Ein guter Psychotherapeut(in) wäre sicherlich hilfreich für dich und könnte dich auf deinem Weg unterstützen.
      Jeder hat sein Päckchen zu tragen, der eine mehr, der andere weniger. Du scheinst noch recht jung zu sein und die Welt steht dir offen. Mach dich frei und gehe deinen Weg.

      Alles Gute,
      dein Match-Patch Team

  3. Anna schrieb:

    Ich weiß nicht ich habe das Gefühl ich bin meinen beiden Elternteilen ähnlich und da meine Eltern getrennt sind komme ich mir demjenigen bei dem ich im moment bin ähnlicher vor aber tatsächlich bin ich eher wie meine mom aber vielleicht auch weil ich die meiste Zeit mit ihr gelebt habe. Zum Beispiel bin ich so verpeilt und unordentlich, tierlieb, humorvoll wie mein Vater aber auch so still, nachdenklich, tiefgründig, verletzlich wie meine Mutter. Dann habe ich natürlich noch Sachen in mir wo ich nicht weiß wo die her kommen. Aber mein Vater hat mich wenn wir uns gesehen haben schon verwöhnt trotzdem suche ich nicht viel Aufmerksamkeit und habe keine großen Ansprüche. Allerdings waren die Exfreunde meiner Mom auch ganz anders als er. Meine erste Erinnerung ist tatsächlich als ich ca 2,5 Jahre alt war und ich meine Eltern in der Wohnstube streiten gehört habe, dann bin ich zu ihnen gerannt und habe beide umarmt damit sie sich wieder lieb haben. Meine Mom hat leider Psychische Probleme gehabt sie würde als Kind vergewaltigt und missbraucht (Männer aus der Familie) und sie war sehr lieb aber manchmal ganz plötzlich auch sehr wütend. Ich habe natürlich auch psychische Probleme aber vor allem auch mit der Konzentration und ich habe ihre leise Art übernommen. Einmal hat sie zu mir gesagt ich wäre genau wie ihre Mutter und nachdem sie so eine Kindheit hatte hat sie auch noch so eine Tochter. Dann wollte sie mich weggeben, aber meist sagte sie zu mir sie ist froh dass sie mich hat und sie wüsste nicht was sie ohne mich machen würde. Aber sie hat immer gedacht was stimmt nicht mit mir und mich zur Therapie geschickt. Einmal meinte sie vllt wurde ich von meinem Opa angefasst. Mein Vater hat definitiv einen positiven Mütter komplex und jetzt hat sich mein Opa auch noch umgebracht und er lebt eigentlich nur für seine Mutter und mich. Verstärkt noch dadurch dass er von Seiner Ex finanziell ausgenommen wurde. Die Familie von meinem Vater ist das komplette Gegenteil von der meiner Mutter (eng(Vater)lose,kälter(Mutter) meine Mom neigt dazu mir viel Freiraum zu lassen aber mich auch viel allein zu lassen mein Vater ist ängstlich und sucht meine Nähe (klammert). Ich fühle mich immer dazwischen ich weiß nicht ob ich Nähe will oder Abstand. Bin sehr apathisch und neige zu Depressionen und Isolation. Ich möchte niemals Kinder oder eine Beziehung allerdings liegt das eher nicht an meinen Eltern sondern auch an Erfahrungen in der heutigen Gesellschaft und Anforderungen anderer Männer (mein Vater hat diese nicht) und der meiner Freundinnen eine Beziehung ist viel Arbeit und Stress. Als meine Eltern vor gar nicht allzu langer Zeit fast wieder zusammen gekommen sind und wir alle drei zusammen König der Löwen geschaut haben habe ich mich fast wieder wie ein Kind gefühlt denn damals war es mein Wunsch dass sie wieder zusammen kommen aber natürlich ist das nicht passiert. Und mein Vater und Oma haben leichte Hass Gefühle gegen sie (ich wäre gesünder wenn ich bei ihnen großgeworden wäre, meine Mom kann nicht lieben…)tatsächlich ist so eine Familie eine sehr komplexe Angelegenheit.