Bindungsangst überwinden

von | 5. Oktober 2025

Bei einer Bindungsangst, auch Bindungsphobie genannt, geht es nicht pauschal um die Angst vor einer Beziehung, sondern um die Risiken, die ...

Bei einer Bindungsangst, auch Bindungsphobie genannt, geht es nicht pauschal um die Angst vor einer Beziehung, sondern um die Risiken, die diese mit sich bringt. Betroffene scheuen eine tiefe Verbindung, weil sie Angst vor emotionaler Nähe, Verlust und Verletzung haben. Zunächst müssen die Betroffenen ihr Problem erkennen. Sobald sie sich dessen bewusst sind, kann ein Prozess der Selbstreflexion in Gang kommen. Die Angst muss angenommen werden, um an ihr arbeiten zu können.

Wege aus der Beziehungsangst

Ratgeberliteratur, Selbsthilfegruppen, offene Gespräche mit Vertrauten, Psychologen oder Paarberatern können hilfreich sein. Bindungsängste lassen sich nicht über Nacht abbauen, der Heilungsprozess muss erst in Gang kommen. Entscheidend ist, sich überhaupt auf eine Beziehung einzulassen, schrittweise Vertrauen aufzubauen, Nähe zu suchen und zulassen, aber auch auf Distanz zu gehen, wenn etwas zu viel wird. Wichtig ist die offene Kommunikation mit dem Partner, damit er Verständnis zeigen und Unterstützung geben kann.

Positiv denken

Der Fokus sollte auf den positiven Seiten der Beziehung liegen. Negative Erfahrungen aus der Vergangenheit sollten aufgearbeitet werden und im aktuellen Leben möglichst wenig Raum einnehmen. Entspannungstechniken, ein gemütliches Zuhause, liebevolle Menschen, Haustiere, gesunde Ernährung, Sport und Spaziergänge an der frischen Luft, Reisen oder Lesen tragen dazu bei, sich wohler zu fühlen und negative Gedanken loszulassen. Viele schöne Erlebnisse sorgen für Ausgleich und stärken das Wohlbefinden. Hier entsteht Raum für emotionales Öffnen und den Aufbau von Vertrauen – ohne die Angst, deswegen verlassen zu werden. Jeder Schritt in die richtige Richtung darf bewusst wahrgenommen und gefeiert werden.

Professionelle Hilfe bei Bindungsphobie

Bei Bindungsängsten mit einem sehr hohen Leidensdruck bieten sich Psychotherapien in Einzelsitzungen oder Paartherapien an. Letztere bieten ebenfalls die Möglichkeit von Einzelsitzungen. Der Therapieerfolg ist am größten, wenn die Betroffenen sich freiwillig für eine Therapie entscheiden und nicht (vom Partner) dazu gedrängt werden. Paare sollten sich und ihr Beziehungsleben wirklich ändern wollen. Im Rahmen der Therapie werden die Gründe bzw. die Auslöser der Bindungsphobie herausgearbeitet. Die Gespräche beginnen in der Regel in der frühen Kindheit und orientieren sich an wichtigen Einschnitten im Leben, die ursächlich für die Bindungsangst sein können. Dann werden neue Denkmuster und Verhaltenstechniken erprobt und Wege aus der Angst gesucht. Im Rahmen einer Paartherapie lernen beide, sich in den anderen hineinzuversetzen und sich gegenseitig besser zu verstehen. Es lohnt sich, die Angst anzugehen – für eine erfüllte und vertrauensvolle Partnerschaft.

Foto: depositphotos.com

<img decoding="async" src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/00e2d9a1dcb848fb9c1ff9c55c7c0a80" alt=""></p>

Jetzt deinen Partner mit Familiensinn finden!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Notwendige Felder sind mit * markiert.