Rauhnächte: Bedeutung und Rituale

von | 15. Dezember 2023

Rauhnächte zu zelebrieren ist wieder „in“. Die zwölf Tage und Nächte zwischen Weihnachten und Dreikönigstag sind magisch.

Früher galten die Rauhnächte als heilige Zeit. Diese zwölf Tage symbolisieren die zwölf Monate des neuen Jahres und sie sollen die Ereignisse vorhersagen. Deshalb werden sie oftmals auch Losnächte genannt – losen bedeutet vorhersagen. Die Rauhnächte sind eine Zeit der Stille und Introspektion sowie der Rückschau auf das alte Jahr.

Ursprung der Rauhnächte

Rauhnächte könnte von rauh im Sinne von wild kommen. Womöglich weil Geister in dieser Zeit ihr Unwesen treiben. Darauf würde auch das mittelhochdeutsche Wort „ruch“ hindeuten, was haarig oder pelzig meint und auf das Aussehen der Dämonen hinweist. Rauchnächte bezieht sich auf Rauch bzw. Räuchern, denn Räuchern ist ein wichtiger Bestandteil der Rituale. Die Rauhnächte gehen auf eine germanische und keltische Tradition zurück und entstanden aus der Differenz der 365 Tage im Sonnenjahr und der 354 Tage im Mondjahr. Die Kelten fügten kurzerhand 11 Zusatztage und somit 12 Nächte ein, in der sich die Tore zu einer anderen Welt öffnen.

Vorbereitung auf die Rauhnächte

Wenn du die Rauhnächte zelebrierst, solltest du alle offenen Angelegenheiten klären, ausstehende Rechnungen und Schulden begleichen, Ausgeliehenes zurückgeben, aufräumen, putzen und Räucherwerk besorgen. Wichtig sind Weihrauch, Salbei, Wacholder, Myrrhe, Engelwurz und Kampfer. Du kannst aber auch andere Kräuter einsetzen, die du gerne magst. Leg dir ein Notizbüchlein für deine Träume zurecht, 13 Zettel, einen Stift sowie eine Kerze.

Rauhnachtsrituale

Räuchern, Traumtagebuch führen und Wünsche verbrennen sind gängige Rituale. Beim Räuchern werden Duftmoleküle freigesetzt, die in unseren Organismus gelangen. Diese Duftmoleküle senden über die Sinneszellen Botschaften ans Gehirn und die werden an bestimmte Bereiche des Nervensystems weitergeleitet. So entstehen Stimmungen und Gefühle, die unseren Körper, unser Unterbewusstsein und unsere Seele berühren. Während der Rauhnächte schreibst du deine Träume auf. Jede Nacht steht für einen Monat des neuen Jahres und deine Träume könnten laut Überlieferungen durch Deutung einen Hinweis darauf geben, was dich erwartet. Wünsche verbrennen ist ein weiteres Ritual. Überlege in Ruhe, was du dir vom kommenden Jahr erhoffst. Schreibe 13 Wünsche auf je einen Zettel und falte diese so, dass du den Text nicht mehr lesen kannst. Deinen ersten Zettel verbrennst du ungelesen am 25. Dezember. Jeden Abend kommt ein Zettel an die Reihe. Den letzten Zettel verbrennst du nicht, sondern öffnest ihn, denn für die Erfüllung dieses Wunsches bist du selbst verantwortlich!

Rauhnächte: Tage und Monate

Der 25. Dezember steht für den Januar. Hier wird zurückgeblickt und Altes losgelassen. Weihrauch ist ein gutes Räuchermittel dafür.
Der 26. Dezember symbolisiert den Februar. Werde still und verbinde dich mit deiner inneren Stimme. Zedernholz hilft.
Am 27. Dezember (März) öffnest du dich für andere. Wacholder tut gut.
28. Dezember (April): Vertrau auf dein Inneres. Myrrhe und Tanne sind geeignete Räuchermittel.
Am 29. Dezember (Mai) solltest du dir was Gutes tun. Freundschaft ist ein Thema und Weihrauch wirkt unterstützend.
Am 30. Dezember (Juni) sind Verzeihen, Beziehungen heilen und Loslassen wichtig. Beifuß und Wermut sind geeignet.
Am letzten Tag des Jahres (Juli) heißt es Gefühle wahrnehmen und sich mental auf das neue Jahr vorbereiten. Kampfer, weißer Salbei und Kiefernholz eigenen sich fürs Räuchern.
Am 1. Januar (August) feierst du den Neubeginn mit Weihrauch, Myrrhe und Zedernholz.
Der 2. Januar steht für September und jetzt prüfst du die Impulse der letzten Nächte. Achte mit Myrrhe und Tanne auf deine innere Mitte.
Am 3. Januar (Oktober) reflektierst du deine Visionen. Wacholderspitzen räuchern hilft.
4. Januar (November): Dankbarkeit, Loslassen und Abschied zelebrierst du mit Weihrauch.
Am 5. Januar ist die Nacht der Wunder, in der du den Sinn deiner Impulse erkennst. Räuchere mit Weihrauch und Myrrhe und freue dich über das neue Jahr!

Foto: depositphotos.com

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